AfD und BSW bei Münchener Sicherheitskonferenz unerwünscht
Die AfD und das BSW sind auch in diesem Jahr nicht zur Münchner Sicherheitskonferenz (MSC) eingeladen. Konferenzleiter Christoph Heusgen begründete die Entscheidung in einem Interview der „Deutschen Presse-Agentur“ (dpa) damit, dass beide Parteien nicht dem Grundprinzip „Peace through dialogue, Frieden durch Dialog“ der Konferenz entsprächen.
Einladung der AfD wäre „nicht im Geiste des Konferenzgründers“
„Sowohl die AfD als auch das BSW haben den Deutschen Bundestag verlassen, als der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj gesprochen hat“, sagte Heusgen. „Das ist das Gegenteil von Dialog und Ähnliches möchte ich auf der Konferenz nicht erleben. Auch deshalb habe ich mich entschieden, in diesem Jahr keine Politiker von AfD und BSW einzuladen.“
Selenskyj hatte im Juni 2024 im Bundestag gesprochen. Der Großteil der AfD-Bundestagsfraktion und das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) blieben der Rede demonstrativ fern. Die AfD-Fraktionschefs Alice Weidel und Tino Chrupalla erklärten damals, man solle Selenskyj „keine Bühne für Wiederaufbaubettelei“ geben. Das BSW warf ihm vor, „eine hochgefährliche Eskalationsspirale“ zu befördern.
Den Ausschluss der AfD begründete Heusgen zudem damit, dass Teile der Partei vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingestuft werden. „Eine Einladung wäre aus meiner Sicht deshalb auch nicht im Geiste des Konferenzgründers Ewald-Heinrich von Kleist, der zur Widerstandsgruppe des 20. Juli 1944 gehörte“, sagte er.
Von Kleist (1922–2013) gehörte zu der Gruppe um Claus Schenk Graf von Stauffenberg, die 1944 das gescheiterte Attentat auf Adolf Hitler plante. 1963 richtete der Verleger die erste „Internationale Wehrkundebegegnung“ aus, die später mehrfach umbenannt wurde und heute Münchner Sicherheitskonferenz heißt.
Scholz, Merz, Habeck und Lindner werden in München erwartet
Sie gilt als weltweit wichtigstes Expertentreffen zur Sicherheitspolitik und findet in diesem Jahr vom 14. bis 16. Februar im Münchner Hotel Bayerischer Hof statt – eine Woche vor der Bundestagswahl. Von den Kanzler- und Spitzenkandidaten werden Olaf Scholz (SPD), Friedrich Merz (CDU/CSU), Christian Lindner (FDP) und Robert Habeck (Grüne) erwartet. Auch Vertreter der Linken sind zu der Konferenz eingeladen.
„Ich freue mich, dass aus der Bundespolitik zahlreiche wichtige außenpolitische Stimmen in München vertreten sein werden“, sagte Heusgen. „Kurz vor der Wahl werden unsere Gäste aus der ganzen Welt interessiert sein, welchen Kurs Deutschland in der Sicherheitspolitik einschlägt.“
Lange Zeit war es üblich, dass Politiker aller im Bundestag vertretenen Parteien zu der Konferenz eingeladen werden. Heusgen war bereits 2023 bei seiner Premiere als Konferenzleiter von dieser Praxis abgewichen und hatte keine AfD-Politiker eingeladen. Ein Jahr später blieb er dabei und lud auch das BSW nicht ein.
Heusgen, der im März 70 wird, leitet das Treffen zum dritten und gleichzeitig letzten Mal. Ab dem kommenden Jahr übernimmt der ehemalige NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg (65) die Funktion des Gastgebers (Epoch Times berichtete).
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion