AfD-Spitze diskutiert: Marine Le Pen treffen oder nicht? – Höcke dafür

Die AfD versucht derzeit ihre politische Position zu finden. Dabei geht es auch um die Frage, mit welchen anderen konservativen Parteien Europas man sich verbünden möchte. Wie die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" ("FAS") berichtet, ist man derzeit gespaltener Ansicht über ein mögliches Treffen von Parteichefin Frauke Petry mit Marine Le Pen vom französischen Front National (FN).
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Marine Le Pen sieht ein Treffen mit Frauke Petry auf sich zukommen. Die AfD-Chefin ist jedoch noch nicht so weit.Foto: Patrick Durand/Getty Images
Epoch Times8. Mai 2016

Teile der Partei lehnen ein Treffen und eine Zusammenarbeit mit Le Pen ab. Der thüringische Fraktionsvorsitzende Björn Höcke plädiert dafür: „Die Parteiführungen von AfD und Front National sollten sich treffen, um sich auszutauschen und zu sehen, wo es Gemeinsamkeiten gibt", so Höcke laut FAS. Es gehe darum, ob man "Vertrauen zwischen den führenden Köpfen beider Parteien aufbauen" könne. "Wenn das der Fall ist, kann man über verschiedene Formen der Zusammenarbeit entscheiden", sagte Höcke. Spiegel Online berichtete.

Höcke hält es für sinnvoll, nach gleichgesinnten Partnern in Europa Auschau zu halten und sieht Gemeinsamkeiten mit Le Pens Partei: „Der Front National setzt sich wie die AfD gegen eine weitere Überfremdung ein und für den Erhalt der Identität der europäischen Völker", so der nationalkonservative AfD-Mann. Gemeinsamkeit mit dem FN gebe es „auch in seiner Gegnerschaft zum Freihandelsabkommen TTIP und seiner Kritik an der einseitigen Fixierung europäischer Außenpolitik auf die Vereinigten Staaten von Amerika".

Höcke bezog Stellung, nachdem Le Pen laut über ein Treffen nachgedacht hatte.

Le Pen findet Treffen mit AfD „evident“

Marine Le Pen hatte dieser Tage gegenüber der Zeitung „Le Figaro" gesagt, es werde sicher zu einem Treffen von ihr und Frauke Petry kommen. Das erscheine ihr "evident", so die FN-Chefin.

In der AfD-Führung ist man dazu gespalten. Co-Parteichef Jörg Meuthen habe nach eigenen Aussagen "massive Vorbehalte" gegenüber dem FN, berichtet die FAS. Auch AfD-Vize Beatrix von Storch lehnt eine enge Kooperation mit dem FN ab, da dessen Wirtschaftspolitik sozialistisch sei.

Frauke Petrys Lebensgefährte, der Europaabgeordnete Marcus Pretzell, hatte vergangene Woche angekündigt, sich im Europaparlament der vom FN dominierten Fraktion "Europa der Nationen und der Freiheiten" (ENF) anschließen zu wollen. Dieser gehören bereits die FPÖ aus Österreich, die niederländische Partei für die Freiheit (PVV) von Geert Wilders und die italienische Lega Nord an.

Petry habe bisher kein Treffen mit Le Pen geplant, so die FAS laut Spiegel Online. (rf)



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