AfD: Spaniel tritt mit schweren Vorwürfen aus Partei und Fraktion aus

Der Bundestagsabgeordnete Dirk Spaniel ist aus der Partei AfD und ihrer Fraktion ausgetreten. Er äußerte dabei deutliche Kritik.
Titelbild
Alice Weidel am 23. September in Berlin. Ein Sprecher Weidels wies die Vorwürfe Spaniels, der als langjähriger Kritiker der Parteichefin gilt, am Mittwoch zurück.Foto: TOBIAS SCHWARZ/AFP via Getty Images
Epoch Times16. Oktober 2024

Der Austritt des AfD-Bundestagsabgeordneten Dirk Spaniel aus Partei und Fraktion und seine Vorwürfe gegen Parteichefin Alice Weidel haben für parteiinterne Diskussionen gesorgt.

Ein Sprecher Weidels wies die Vorwürfe Spaniels, der als langjähriger Kritiker der Parteichefin gilt, am Mittwoch zurück. Zuvor hatte Spaniel auf X verkündet, seinen bereits vor rund zehn Tagen angekündigten Austritt nun „vollzogen“ zu haben – und zudem Weidel kritisiert.

Hintergrund ist ein bereits seit Längerem währender innerparteilicher Konflikt zwischen Spaniel und Weidel, die beide aus dem baden-württembergischen Landesverband stammen. Weidel war Anfang 2020 zur Vorsitzenden des Landesverbands gewählt worden; sie setzte sich damals gegen Spaniel durch.

Weidel war zudem bei einer sogenannten Aufstellungsversammlung Anfang dieses Monats mit großer Mehrheit auf Platz eins der baden-württembergischen Landesliste für die Bundestagswahl gewählt worden. Spaniel scheiterte laut „t-online“ mit knapp 27 Prozent Zustimmung mit seiner Bewerbung um Listenplatz fünf. Anschließend kündigte Spaniel seinen Austritt an.

Spaniels Vorwürfe

In einer Erklärung, aus der das Nachrichtenportal „t-online“ zitiert, spricht Spaniel nun von „Unwahrheiten“ und dem „Ausnutzen von Parteiressourcen“. Außerdem kritisiert er eine Unterbindung der parteiinternen Meinungsbildung vor der Aufstellungsversammlung, um „gezielt Stimmung gegen mich zu machen“.

Auf X schrieb Spaniel nach seinem Austritt: „Unsere Bewegung ist größer als die AfD, doch das erkennen leider nicht alle in ihrer Hybris.“

Weidels Sprecher weist Vorwürfe zurück

Ein Sprecher Weidels wies Spaniels Vorwürfe zurück. Diese „entbehren jeder Grundlage“, sagte der Sprecher zur Nachrichtenagentur AFP. „Die Aufstellungsversammlung in Ulm war ein demokratischer Akt, in die die Basis eingebunden war. Jedes Mitglied des Landesverbandes Baden-Württemberg hatte die Möglichkeit, seine Stimme abzugeben.“ Davon hätten viele Mitglieder Gebrauch gemacht.

„Auf die Nachfrage der Versammlungsleitung am Ende des Parteitages, ob es Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Aufstellung gebe, gab es keine Wortmeldung und keinen Widerspruch bezüglich der ordnungsgemäßen Wahl“, betonte der Sprecher.

Der 52-jährige Spaniel war nach der Bundestagswahl 2017 ins Parlament eingezogen, und zuletzt verkehrspolitischer Sprecher seiner Fraktion. Weidel leitet – ebenfalls seit 2017 – die AfD-Bundestagsfraktion und ist seit Juni 2022 auch Co-Parteichefin. Zur nächsten Bundestagswahl soll sie offiziell bei einem Bundesparteitag im März als Kanzlerkandidatin der AfD nominiert werden. (afp)



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