AfD-Funktionäre proben Aufstand gegen Höcke
Der Thüringer AfD-Fraktionschef und Partei-Rechtsaußen Björn Höcke hat den Zorn zahlreicher prominenter Parteifreunde auf sich gezogen.
In einem Appell „für eine geeinte und starke AfD“, der veröffentlicht wurde, heißt es: „Mit seiner Rede beim Kyffhäuser-Treffen am Sonnabend hat Björn Höcke die innerparteiliche Solidarität verletzt und ist damit unseren Wahlkämpfern und Mitgliedern in den Rücken gefallen.“
Der überwiegende Teil der Mitgliedschaft lehne zudem den „exzessiv zur Schau gestellten Personenkult um Höcke ab, wie er bei dem Treffen des „Flügels“ zelebriert worden sei. Die Unterzeichner, zu denen mehrere Dutzend Mandatsträger zählen, halten fest: „die AfD ist und wird keine Björn-Höcke-Partei“. Höcke solle sich auf seine Aufgaben in Thüringen beschränken.
Zu den Unterzeichnern gehören unter anderem der Bundesschatzmeister Klaus Fohrmann, die Partei-Vize Albrecht Glaser, Kay Gottschalk, Georg Pazderski. Auch mehrere Bundestagsabgeordnete schlossen sich dem Appell an, darunter Joana Cotar, Verena Hartmann, Marc Jongen und Volker Münz. Auch der rheinland-pfälzische Landeschef Uwe Junge und die niedersächsische AfD-Chefin Dana Guth haben unterschrieben.
Nicht vertreten sind bei den Unterzeichnern die beiden Parteivorsitzenden Alexander Gauland und Jörg Meuthen. Es fehlt ebenfalls die Bundestagsfraktionsvorsitzende Alice Weidel.
Höcke kritisierte Bundesvorstand der Partei
Bei dem Treffen des „Flügels“ hatte Höcke den Bundesvorstand der Partei scharf kritisiert und angekündigt, bei den im Dezember anstehenden Neuwahlen des Spitzengremiums für eine grundlegende Veränderung zu sorgen.
Zudem hatte Höcke einige parteiinterne Schiedsgerichte attackiert. Anlass hierfür war, dass das bayerische AfD-Landeschiedsgericht den „Flügel“ als eine Konkurrenzorganisation zur AfD bezeichnet hatte. Jene Attacken von Höcke weist der Aufruf zurück: „Wir stehen geschlossen hinter unserem Bundesvorstand und seinen Entscheidungen“, heißt es dort, und „wir stehen geschlossen hinter den gewählten Schiedsgerichten der AfD und betonen ihre Unabhängigkeit“.
Parteichef Alexander Gauland hatte am Samstag beim dem jährlich stattfindenden Treffen unter anderem auch erklärt, die AfD sei nicht gegründet worden, um „einen Raum zu schaffen, in dem jeder alles sagen kann“.
AfD-Chef Jörg Meuthen äußerte inzwischen, dass dieser Aufruf ihn nicht wundere. Denn die massive Kritik am Auftreten und an manchen Äußerungen Höckes seien in der Partei sehr vernehmlich, sagte Meuthen der dpa. (dpa/dts)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion