AfD-Chef Lucke: „Der Rücktritt Henkels ist ein Warnsignal“
Einen Tag nach dem Rücktritt des Vize-Vorsitzenden der AfD, Hans-Olaf Henkel, hat der Bundessprecher der Partei, Bernd Lucke, eindringlich vor einem Rechtsruck der AfD gewarnt: „Der Rücktritt Henkels ist ein Warnsignal. Die AfD ist im Begriff, ihre politische Spannbreite zu überdehnen“, sagte Lucke dem „Handelsblatt“ (Onlineausgabe). Scharfe Kritik äußerte er am Chef der Brandenburger AfD, Alexander Gauland.
„Wenn Gauland offen fordert, den rechten Flügel zu stärken, dann stößt er den gemäßigten Teil der Partei vor den Kopf.“ Henkel habe da jetzt bewusst ein Zeichen gesetzt. „Er will gezielt die AfD in Bremen sowie andere Landesverbände unterstützen, in denen besonders gut und sachorientiert gearbeitet wird.“ Henkel habe aber nicht mehr die Gesamtverantwortung tragen wollen. „Vielleicht kommen da manche Leute mal ins Nachdenken.“ Lucke rief die Partei dazu auf, sich klar zu dem zu bekennen, was sie bereits beschlossen habe. „An unseren Grundentscheidungen darf nicht gerüttelt werden“, sagte der AfD-Chef. „Leider gibt es einige Menschen in der Partei, die die AfD grundsätzlich verändern wollen, sowohl in wichtigen inhaltlichen Fragen als auch hin zu einem lauten, emotionalisierenden Politikstil“, fügte Lucke hinzu. Diesen Weg wollten aber viele nicht mitgehen. Henkel sage das laut und deutlich, während die meisten anderen das nicht öffentlich kundtun wollten. „Aber der Dissens ist da und man darf ihn nicht mit rosa Soße überkleistern“, so Lucke. „Manchmal muss man halt auch Dinge entscheiden und da liegt der Ball nun bei unseren Mitgliedern.“ Dessen ungeachtet glaubt Lucke nicht, dass der Henkel-Rücktritt spaltend wirkt. Dieser Rücktritt sei ja ein Symptom und nicht die Ursache. „Aber leider ist die Ursache damit auch nicht behoben – weshalb ich Henkel von seinem Schritt übrigens abgeraten habe“, sagte Lucke. Nun müsse sich die Partei aber „sehr schnell auf unsere gemeinsamen Grundlagen besinnen und die in die Schranken weisen, die irgendwo rechts von den normalen konservativen Mitgliedern unterwegs sind und die Partei in ihrem Sinne verändern wollen“.
(dts Nachrichtenagentur)
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