AfD-Chef Lucke: „Der Rücktritt Henkels ist ein Warnsignal“

Titelbild
Bernd LuckeFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times24. April 2015

Einen Tag nach dem Rücktritt des Vize-Vorsitzenden der AfD, Hans-Olaf Henkel, hat der Bundessprecher der Partei, Bernd Lucke, eindringlich vor einem Rechtsruck der AfD gewarnt: „Der Rücktritt Henkels ist ein Warnsignal. Die AfD ist im Begriff, ihre politische Spannbreite zu überdehnen“, sagte Lucke dem „Handelsblatt“ (Onlineausgabe). Scharfe Kritik äußerte er am Chef der Brandenburger AfD, Alexander Gauland.

„Wenn Gauland offen fordert, den rechten Flügel zu stärken, dann stößt er den gemäßigten Teil der Partei vor den Kopf.“ Henkel habe da jetzt bewusst ein Zeichen gesetzt. „Er will gezielt die AfD in Bremen sowie andere Landesverbände unterstützen, in denen besonders gut und sachorientiert gearbeitet wird.“ Henkel habe aber nicht mehr die Gesamtverantwortung tragen wollen. „Vielleicht kommen da manche Leute mal ins Nachdenken.“ Lucke rief die Partei dazu auf, sich klar zu dem zu bekennen, was sie bereits beschlossen habe. „An unseren Grundentscheidungen darf nicht gerüttelt werden“, sagte der AfD-Chef. „Leider gibt es einige Menschen in der Partei, die die AfD grundsätzlich verändern wollen, sowohl in wichtigen inhaltlichen Fragen als auch hin zu einem lauten, emotionalisierenden Politikstil“, fügte Lucke hinzu. Diesen Weg wollten aber viele nicht mitgehen. Henkel sage das laut und deutlich, während die meisten anderen das nicht öffentlich kundtun wollten. „Aber der Dissens ist da und man darf ihn nicht mit rosa Soße überkleistern“, so Lucke. „Manchmal muss man halt auch Dinge entscheiden und da liegt der Ball nun bei unseren Mitgliedern.“ Dessen ungeachtet glaubt Lucke nicht, dass der Henkel-Rücktritt spaltend wirkt. Dieser Rücktritt sei ja ein Symptom und nicht die Ursache. „Aber leider ist die Ursache damit auch nicht behoben – weshalb ich Henkel von seinem Schritt übrigens abgeraten habe“, sagte Lucke. Nun müsse sich die Partei aber „sehr schnell auf unsere gemeinsamen Grundlagen besinnen und die in die Schranken weisen, die irgendwo rechts von den normalen konservativen Mitgliedern unterwegs sind und die Partei in ihrem Sinne verändern wollen“.

(dts Nachrichtenagentur)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion