AfD-Chef Chruppalla: Deutschland muss gegenüber USA Interessen klar definieren
AfD-Chef Tino Chrupalla hat kurz vor der Amtseinführung Donald Trumps zum US-Präsidenten dafür plädiert, die Differenzen zwischen beiden Ländern bei Themen wie Handelszöllen und Energieversorgung klar anzusprechen.
Deutschland solle sich „vom Ausland auch nicht vorschreiben lassen, von welchen Partnern wir hier Energie beziehen wollen“, sagte der aus Washington zugeschaltete Chrupalla am Montag im ZDF-„Morgenmagazin“ vor dem Hintergrund der Diskussion um die Gas-Pipeline Nordstream.
Mehr deutsches Selbstbewusstsein gefordert
„Ich denke, man muss auf Augenhöhe Unterschiede kenntlich machen, unsere Interessen und deutsche Interessen klar definieren“, argumentierte der AfD-Ko-Vorsitzende. Auch mit Blick auf die von Trump angekündigten Handelszölle forderte Chrupalla mehr deutsches Selbstbewusstsein.
Was die Amerikaner machen ist in ihrem Interesse und das Gleiche fordern wir auch von einer deutschen Bundesregierung, dass auch die deutschen Interessen endlich durchgesetzt werden.“
Auf die Frage, ob Europa ebenfalls Zölle verhängen sollte, sagte der AfD-Chef: „Wir wollen hier natürlich keinen Handelskrieg eröffnen.“ Es gelte zunächst abzuwarten, was die neue Regierung tatsächlich umsetzen werde.
Europäer müssten auch eigene Wirtschaft schützen
Trump wolle „seine eigene Wirtschaft, seine eigene Industrie schützen“, sagte Chrupalla. „Das Gleiche müssen wir Deutschen, müssen die Europäer natürlich dann auch tun.“ Was dies konkret bedeute müsse „im Dialog auch mit den Amerikanern“ ausgelotet werden.
Trump wird am Montag in Washington als 47. Präsident der Vereinigten Staaten vereidigt. Die Zeremonie findet wegen der vorhergesagten Kälte im und nicht vor dem Kapitol statt.
Chrupalla nimmt nach eigenen Angaben auf Einladung der Republikanischen Partei an der Vereidigung teil, auch die stellvertretende AfD-Fraktionsvorsitzende Beatrix Storch hat ihre Teilnahme zugesagt.
Die AfD hat angekündigt, im Falle einer Regierungsbeteiligung nach der Bundestagswahl im Februar, die wegen des Ukraine-Kriegs ausgesetzten Gaslieferungen aus Russland über Nordstream wieder aufnehmen zu wollen. Die USA stehen der Pipeline kritisch gegenüber. (afp/red)
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