Ärztepräsident: Wer selbst zu Organspende bereit ist, soll bei Transplantation bevorzugt werden
In der Debatte um Organspenden hat Ärztepräsident Klaus Reinhardt dafür geworben, den Empfang eines Spenderorgans teilweise von der eigenen Spendebereitschaft abhängig zu machen.
Das sei „diskussionswürdig“, sagte der neue Präsident der Bundesärztekammer den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagsausgaben). „Wer bereit ist zu geben, kann bevorzugt empfangen.“
Reinhardt verwies auf eine Regelung in Israel. Dort hänge der Platz auf der Empfängerliste bei Organtransplantationen auch davon ab, ob und wann sich jemand zum Spender erklärt habe.
„Wer zu einer Spende bereit ist, wird bei der Transplantation eines Organs bevorzugt“, sagte der Ärztekammerpräsident. „Das intensiviert den Gedanken, sich mit dem Thema zu befassen.“ Es wundere ihn, dass dies in der politischen Debatte in Deutschland bisher keine Rolle gespielt habe.
Spahn will Widerspruchslösung
In der Diskussion um Organspenden wirbt Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) für die sogenannte Widerspruchslösung. Demnach soll künftig jeder Bürger als Organspender gelten, solange er dem nicht ausdrücklich widerspricht. Einen entsprechenden Gesetzentwurf hat Spahn zusammen mit dem SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach vorgelegt.
Kritiker, vor allem Grünen-Chefin Annalena Baerbock und Linken-Chefin Katja Kipping, setzen stattdessen auf mehr Information und Beratung. Sie haben einen eigenen Gesetzentwurf vorgestellt.
Ärztepräsident Reinhardt bezeichnete die Widerspruchslösung in den Funke-Zeitungen als gute Lösung: „Länder wie Spanien, in denen es die Widerspruchslösung gibt, haben eine deutlich höhere Zahl von Transplantationen. Das erhoffe ich mir auch für Deutschland.“ (afp)
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