Ärztegewerkschaft fordert Hotelunterbringung als Alternative zur häuslichen Quarantäne – auf Staatskosten
Angesichts zunehmender positiver Corona-Testergebnisse hat die Ärztegewerkschaft Marburger Bund Alternativen zur häuslichen Quarantäne gefordert. Die Zahl derjenigen, die sich zu Hause bei infizierten Familienmitgliedern oder Mitbewohnern ansteckten, steige rapide, sagte die Vorsitzende der Ärztegewerkschaft, Susanne Johna, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagausgaben). Sie regte eine Isolation positiv Getesteter im Hotel an.
Für viele Infizierte sei es schwierig, sich zu Hause zu isolieren. Viele Paare hätten nur ein gemeinsames Bett, selbst in großen Wohnungen gebe es in der Regel nur ein Badezimmer. „Beengte Wohnverhältnisse gefährden den Erfolg der Quarantäne“, warnte Johna.
Zehntägige Quarantäne in einem Hotelzimmer
Um die Infektionen im häuslichen Umfeld zu reduzieren, sollten positiv Getestet daher das Angebot bekommen, die zehntägige Quarantäne in einem Hotelzimmer zu verbringen, sagte die Marburger-Bund-Vorsitzende. Das Angebot solle freiwillig sein und nur für Menschen gelten, die keine oder nur schwache Symptome haben.
Eine solche Regelung habe nicht nur den Vorteil, die Infektion von Familienmitgliedern zu verhindern, sondern käme nebenbei auch Hotels und Pensionen zugute, die in der Krise kaum Einnahmen haben. Die Kosten für die Unterbringung müsse der Staat übernehmen. (afp)
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