ADAC: Schmerzgrenze beim Preis für Deutschlandticket erreicht – Deutschland bleibt Autonation
![Der Autoverkehr (l) stockt auf der A111 in Berlin stadtauswärts Richtung Norden.](https://images-de.epochtimes.de/uploads/2022/04/urnnewsmldpa.com20090101220414-99-920241-v3-s2048-800x450.jpeg)
Der Präsident der Automobilclubs ADAC Christian Reinicke spricht sich dafür aus, das Deutschlandticket im Preis nicht mehr zu verteuern. „Aus unserer Sicht ist bei dem Preis die Schmerzgrenze erreicht“, sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Deutschland werde zudem eine Autonation bleiben. „Wir sind vor allen Dingen auch eine Nation von Autofahrern. Und das, was der Deutsche an seinem Auto schätzt, ist ja, dass es über Jahre ein verlässlicher und sicherer Begleiter sein kann“, sagte Reinicke.
Halte man diese Tugenden wieder hoch, müsse man sich um die Industrie keine Sorgen machen. Gleichzeitig sagte er, die Autoindustrie müsse auf die Transformation reagieren. „Das tut sie, da kommen Dinge in Bewegung“, so Reinicke weiter.
Bekenntnis zum Individualverkehr nötig
Mit Blick auf eine neue Regierung nach der Bundestagswahl forderte der ADAC-Präsident, das Auto als bedeutsames Verkehrsmittel für viele Menschen anzuerkennen. Vielerorts seien die Menschen darauf angewiesen. „Das heißt, aus unserer Sicht braucht es ein klares Bekenntnis zum Individualverkehr“, sagte Reinicke.
Bund und Länder würden sich nach der Wahl auch über die Zukunft des Deutschlandticket unterhalten müssen. Reinicke: „Am besten wäre es, eine dauerhafte Finanzierung sicherzustellen“ Der monatliche Preis für das Nahverkehrsangebot war zu Jahresbeginn auf 58 Euro im Monat gestiegen. Zuvor kostete es 49 Euro.
Mit dem Deutschlandticket sei es durchaus gelungen, einen Teil des Verkehrs von der Straße auf die Schiene zu verlagern. „Zeitweise 13 Millionen Abonnenten sprechen eine deutliche Sprache“, so Reinicke. So ein einfaches und günstiges Angebot komme bei den Menschen auch an.
Preise bei der Bahn „mittlerweile zu teuer“
Für die Finanzierung von Ausbau und Instandhaltung von Straßen und Brücken wünscht sich Reinicke, dass wieder mehr Geld von Autofahrern gezielter eingesetzt wird. Vieles, was Autofahrer in die Staatskasse einzahlten, würde zweckentfremdet, so der Funktionär.
„Es muss daraus wieder ein höherer Anteil in die Sanierung von Straßeninfrastruktur fließen.“ Er sagte allerdings, dass der Sanierungsstau so groß, dass das ein Projekt für Jahrzehnte sei. Nötig sei also, über Legislaturperioden hinaus zu planen.
Reinicke nahm gleichzeitig die Deutsche Bahn und den Bund in die Pflicht, schneller bei der Sanierung der Bahninfrastruktur voranzukommen.
„Die Herausforderungen in Sachen Pünktlichkeit, die mit der in die Jahre gekommenen Schieneninfrastruktur zu tun haben, sind sicherlich ein Grund für viele Menschen, weiter im eigenen Auto unterwegs zu sein“, erklärte Reinicke.
Die Preise bei der Bahn hält der ADAC-Präsident aber mittlerweile für teuer. „Die Bahn muss da aufpassen, im Rahmen zu bleiben“, sagte er. (dts/red)
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