600.000 Migranten leben von Hartz IV – Kommunen warnen vor Scheitern der Integration
Die Kommunen haben vor einem Scheitern der Integration von Asylbewerbern in den Arbeitsmarkt gewarnt.
In Deutschland seien Mitte 2017 fast 600.000 Migranten als erwerbsfähige Leistungsberechtigte in der Grundsicherung Hartz IV gewesen, sagte der Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes, Gerd Landsberg, den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Mittwochsausgaben).
Das sei gegenüber 2016 ein Anstieg von mehr als 250.000 Menschen. Dagegen seien weniger als 200.000 Migranten zur Jahresmitte einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nachgegangen.
„Diese Zahlen zeigen, dass wir noch gewaltige Anstrengungen unternehmen müssen, bis die Arbeitsmarktintegration der Migranten gelungen ist“, sagte Landsberg und kritisierte, dass in Deutschland an zu „starren Integrationsmustern“ festgehalten werde.
Der Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes forderte mehr Flexibilität und nannte als Vorbild Dänemark: Dort würden Migranten so schnell wie möglich an den Arbeitsmarkt herangeführt, der Spracherwerb erfolge parallel dazu.
Landsberg rief auch große Unternehmen zu mehr Engagement bei der Beschäftigung von Migranten auf.
Die Qualifikation und Ausbildung der neu nach Deutschland gekommenen Menschen sei auch im ureigenen Interesse der Wirtschaft. So könnten sich etwa lokale Bündnisse für Arbeit bilden, in denen Kommunen, Handelskammern, Unternehmen, regionale Wirtschaft und Ausbildungseinrichtungen zusammengeschlossen seien. (afp)
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