544 Mediziner schreiben offenen Brief gegen Impfpflicht

In einem offenen Brief wenden sich 544 Mediziner für die freie Wahl einer Impf- und Therapieentscheidung, verhältnismäßige Entscheidungen, Toleranz, Kritikfähigkeit und gegenseitige Empathie. Gleichwohl wenden sich die Unterzeichner gegen das „Zerstören der Zivilgesellschaft“.
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Eine Ärztin.Foto: iStock
Epoch Times11. Januar 2022

Erneut fordern Mediziner in einem offenen Brief von der Regierung und der Standesvertretung der Ärzte und Zahnärzte, „eine Impfpflicht mit Covid-19 Impfstoffen und Zwangsmaßnahmen mit dem Ziel einer hundertprozentigen Impfquote in Deutschland zu unterbinden“.

Anlässlich einer „bevorstehenden Impfpflicht“ und der Angst, dass die bestehende Spaltung der Gesellschaft weiter vorangetrieben werde, unterschrieben 544 Unfallchirurgen, Kinderärzte, Internisten, Neurologen, Psychiater, Allgemeinmediziner, Zahnärzte und andere Mediziner den Appellbrief, der der Epoch Times vorliegt.

Die Mediziner machten ausdrücklich deutlich, dass sie „keine Impfgegner“ sind und distanzierten sich von „radikalem Gedankengut“.

Politische Überschätzung

Gleichwohl brachten diese Angehörigen der Gesundheitsbranche ihre Sorgen zum Ausdruck, dass trotz pandemischer Lage das „dringend benötigte Personal verstärkt in andere Berufszweige abwandert“ und sich dadurch die „mancherorts jetzt schon schwierige medizinische Versorgungslage weiter verschlechtern“ werde.

Nach Ansicht der Unterzeichner stünden „mildere, mit weniger Kollateralschäden einhergehende Möglichkeiten der Eindämmung von Infektionserkrankungen zur Verfügung“ als die Impfpflicht.

Die Mediziner sprachen von einer „politischen Überschätzung der Impfstoffe“ hinsichtlich ihrer Wirksamkeit in einigen Aspekten, es führe zu einer „Scheinsicherheit in der Bevölkerung“. Diese könne jedoch negative Folgen im Ausbreitungsgeschehen haben.

Diskriminierung, Stigmatisierung, Radikalisierung

Auch bei den sozialen und ethischen Problemen der Maßnahmen forderten die Unterzeichner von der Regierung, diesen Einhalt zu gebieten. Sie sprachen von einer „menschenverachtenden Diskriminierungswut“. Der gesellschaftliche Umgang mit Menschen dürfe „weder vom Geschlecht, der Hautfarbe, der sexuellen Ausrichtung noch von Erkrankungen oder vom Impfstatus“ abhängig gemacht werden.

Die Stigmatisierung und Drangsalierung von Menschen, die Ängste und Bedenken gegen einen mRNA-Impfstoff haben und ihre Entscheidungen aus unterschiedlichsten Gründen treffen, muss ein Ende haben.“

Die rote Linie sei bereits weit überschritten und es gebe keine Entschuldigung mehr „abzuwarten und wegzuschauen“. In den Medien werde eine regelmäßige Diffamierung der Ungeimpften betrieben, wobei sowohl Schuld als auch Opfer und Täter proklamiert würden. Damit werde der „unsichtbaren Angst vor dem Gegenüber ein Gesicht gegeben“. Das Misstrauen der Menschen untereinander werde vertieft.

Die Unterzeichner sehen auch weitere Kollateralschäden und Isolation von Menschen kommen. Dies werde im „ungünstigsten Falle in einer vermehrten Radikalisierung enden“.

Gezielter Schutz von Risikogruppen

Als Lösungsmöglichkeit schlug das unterzeichnende medizinische Fachpersonal einen „vorausschauenden, fokussierten Schutz vulnerabler Gruppen“ vor, der wissenschaftlichen und evidenzbasierten Kriterien gerecht werde. Dabei solle das Recht auf Selbstbestimmung und körperliche Unversehrtheit laut Grundgesetz genauso gewahrt bleiben wie die freie Entscheidung für eine medizinische Therapie.

Es müsse eine Nutzen-Risiko-Analyse für unterschiedliche Altersgruppen geben, nach statistisch bestätigten Daten aufgeschlüsselt und erarbeitet. Bis jetzt gebe es für große Gruppen der Bevölkerung allerdings keine Bestätigung hinsichtlich eines höheren Nutzens der Impfung im Verhältnis zum Infektionsrisiko mit SARS-CoV-2. Auf der anderen Seite seien mögliche Schäden durch die mRNA-Impfstoffe immer noch Gegenstand der Forschung und derzeit nicht abzuschätzen.

Vergewaltigung der Selbstbestimmung

Die Mediziner fordern, dass man die Impfung als individuelle Entscheidung respektiert, nach persönlicher Risikoabwägung und in Absprache mit dem behandelnden Arzt des Vertrauens. Es komme einer Vergewaltigung der individuellen Selbstbestimmung gleich, wenn man politisch und mit allen möglichen Folgen – bis hin zum Berufsverbot – zur Impfung gezwungen werde.

Sowohl Politik als auch die Körperschaften und Verbände seien aufgerufen, zu einer „rationalen, vernunftbezogenen Politik mit Augenmaß“ zurückzukehren – entsprechend gesicherter wissenschaftlicher Datenlage. (sm)



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