40 000 Arztpraxen noch nicht an Gesundheits-Datennetz angeschlossen
Trotz einer im Sommer abgelaufenen Frist sind rund ein Drittel der Arztpraxen noch nicht ans sichere Datennetz des Gesundheitswesens angeschlossen, das Basis für die elektronische Gesundheitskarte und andere geplante Anwendungen ist. Das geht aus einer Antwort des Gesundheitsministeriums auf eine parlamentarische Anfrage der FDP hervor, über die die Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“ in ihren Freitagausgaben berichten. Danach waren im September erst in 110.000 der insgesamt 150.000 Arzt- und Zahnarztpraxen die zur Netzanbindung nötigen Geräte installiert.
Die gesetzliche Frist zur Installation der sogenannten Konnektoren lief am 30. Juni ab. Ärzten, die nicht ans Datennetz angeschlossen sind, drohen Honorarkürzungen. Das sichere Datennetz ist die Grundlage für die in der gesetzlichen Krankenversicherung geplante Digitalisierung. Der Zugriff erfolgt über die elektronische Gesundheitskarte.
Als erste Anwendungen sind der elektronische Medikationsplan und der Notfalldatensatz geplant. 2021 soll die elektronische Patientenakte folgen. „Leider zeigt die Bundesregierung im Bereich der elektronischen Gesundheitskarte ihre fehlende Digitalisierungskompetenz“, sagte der FDP-Gesundheitspolitiker Wieland Schinnenburg dem RND. „Ich fordere die Bundesregierung auf, hier mit allen Beteiligten schnell zu handeln und ein modernes, sicheres und benutzerfreundliches System zu schaffen, das für Ärzte und Versicherte wirkliche Vorteile bietet“, so der FDP-Politiker. (dts)
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