2024: 10 Prozent mehr Visa für Fachkräfte vergeben

Im Jahr 2024 sind im Vorjahresvergleich die vergebenen Visa für Fachkräfte um 10 Prozent auf 174.000 gestiegen. Ein Rekordhoch.
Engpässe bestehen unter anderem in den Pflege- und Gesundheitsberufen.
Engpässe bei Fachkräften bestehen unter anderem in den Pflege- und Gesundheitsberufen.Foto: Marijan Murat/dpa
Epoch Times11. Januar 2025

Im vergangenen Jahr sind in Deutschland deutlich mehr Visa für Fachkräfte vergeben worden: Die Zahl der sogenannten Visa zu Erwerbstätigkeitszwecken sei ersten Hochrechnungen zufolge um zehn Prozent im Vorjahresvergleich auf rund 174.000 gestiegen, berichtete die „Welt am Sonntag“ am Samstag unter Berufung auf Regierungskreise. Das wäre ein neuer Rekord.

Laut Bericht stieg die Zahl der vergebenen Visa zu Erwerbstätigkeitszwecken in den vergangenen fünf Jahren konstant – außer im Jahr 2020. Unter den fünf wichtigen Herkunftsländern waren demnach zwischen 2019 und 2023 in jedem Jahr Serbien sowie Bosnien-Herzegowina und in vier von fünf Jahren Indien und Kosovo.

Nicht alle kommen nach Deutschland

Der Anstieg zeige, dass es Deutschland immer besser gelinge, Fachkräfte aus dem außereuropäischen Ausland zu gewinnen, sagte der Wirtschaftswissenschaftler Wido Geis-Thöne vom arbeitgebernahen Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln der Zeitung. Es kämen allerdings bei weitem nicht alle Visumsinhaber auch tatsächlich nach Deutschland und würden am Arbeitsmarkt aktiv.

So erhielten im Jahr 2023 laut Geis-Thöne nur 71.000 Menschen ohne bereits zuvor bestehenden Aufenthaltstitel einen solchen zu Erwerbszwecken, obschon 158.000 Menschen entsprechende Visa ausgestellt worden seien. Gründe hierfür seien die lange Dauer und Intransparenz der Visa-Verfahren.

Die Zuwanderung von Fachkräften aus Drittstaaten halten Wirtschaftsforscher für wichtig, um den Bedarf der Unternehmen zu decken. Laut IW ist das deutsche Beschäftigungswachstum zwischen 2022 und 2023 zu 62 Prozent auf Arbeitskräfte aus Nicht-EU-Ländern und nur 14 Prozent auf deutsche Arbeitskräfte zurückzuführen. Andere europäische Länder stehen demnach vor ähnlichen Problemen. (afp)



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