20-Jähriger kassierte 5,7 Mio Euro für Corona-Tests, die es nie gab
Wie schnell und unkompliziert man im Corona-Business zu Geld kommen kann, demonstrierte uns ein 20-Jähriger aus Freiburg, Emre C. (20, Azubi zum Fachinformatiker), kam bei einer Lokalrunde mit Freunden auf die lukrative Idee – er sagte vor Gericht spaßeshalber – der Kassenärztlichen Vereinigung (KVBW) Rechnungen für Corona-Test zu senden, die nie stattgefunden haben. Sein Vater betreibe nämlich drei Corona-Testzentren und er wisse deshalb, dass das Geld für die Abstriche völlig ungeprüft überwiesen werde. Seine Freunde wollten „mir nicht glauben, also wollte ich es ihnen beweisen“, so Emre zu „Bild“.
Mit wenigen Mausklicks habe er sich dann bei der KVBW registrieren lassen. Als Firmenadresse für das „Corona-Testzentrum“ habe er eine Straße in der Freiburger Partymeile angegeben und anschließend für die Monate März bis Juni 491.000 Corona-Tests zur Abrechnung eingereicht. Emre:
Ich habe mich auf der Seite der KVBW registriert. Das dauerte zwei Minuten. Ich musste nur bestätigen, dass ich die Tests durchgeführt hatte.“
Der Umstand, wie leicht der jetzt Angeklagte eine so große Summe lukrieren konnte, wirkte sich strafmildernd auf das Urteil aus, heißt es in einem Bericht des SWR.
Erst eine Bank ließ den Betrug auffliegen
Der 20-Jährige wurde nun wegen Betrugs schuldig gesprochen. Nach der Bewährungszeit von einem Jahr entscheide das Gericht, ob es eine Jugendstrafe verhängen werde, erklärte ein Sprecher am Montag. Zudem muss der Mann 1.500 Euro an eine gemeinnützige Einrichtung bezahlen und aus erzieherischen Gründen – in Jugendsachen eher unüblich – die Kosten des Verfahrens tragen. Das Urteil ist nicht rechtskräftig, berichtet „Welt“ zu diesem Fall. Ein Schaden sei übrigens nicht entstanden, da die Bank einen Verdacht auf Geldwäsche vermutete, woraufhin das Geld zurückgebucht worden sei.
Bundesweit wird wegen Abrechnungsbetrug ermittelt
Auf „Welt“ ist weiter zu lesen, dass es sich hier bei Weitem nicht um den einzigen Fall eines möglichen Abrechnungsbetrugs bei Testzentren handle. Allein in Baden-Württemberg ermitteln die Behörden zu Dutzenden Verdachtsfällen, bundesweit sind es weitaus mehr. Auch wird schon vor Gericht verhandelt: In Bochum etwa begann im Dezember ein Prozess gegen Betreiber von mehr als 70 Teststellen in ganz Deutschland. Sie sollen den Staat um rund 25 Millionen Euro betrogen haben, indem sie rund eine Million Bürgertests abrechneten, die nie erfolgt sein sollen, so die genannte Zeitung.
Interessant ist auch die Frage, ob zu den nicht stattgefundenen Tests fallweise auch „Testergebnisse“ mitgeliefert wurden? Oder dazuerfunden werden? Wäre es da nicht denkbar, dass hier eine Fülle „positive“ Ergebnisse gewissen Kreisen durchaus nicht ungelegen kämen?
Der Artikel erschien zuerst auf „Unser Mitteleuropa“.
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