20-jähriger Bundeswehreinsatz in Afghanistan kostete bisher über zwölf Milliarden Euro

Titelbild
Ein NH90-Hubschrauber der deutschen Bundeswehr fliegt am 23. Dezember 2013 während einer Show deutscher Soldaten im Camp Marmalin Mazar-e-Sharif an einem gepanzerten Boxer-Kampffahrzeug vorbei.Foto: JOHANNES EISELE / AFP über Getty Images
Epoch Times17. April 2021

Die deutschen Steuerzahler haben für die Beteiligung der Bundeswehr an dem internationalen Militäreinsatz in Afghanistan bislang rund 12,5 Milliarden Euro aufgewendet.

Das bestätigte ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums dem ARD-Hauptstadtstudio. In ihrer Antwort auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion, über die das ARD-Hauptstadtstudio berichtet, listet die Bundesregierung die Ausgaben für die Jahre 2001 bis Ende 2020 tabellarisch auf.

Eine Mikado-Drohne der Bundeswehr fliegt während einer Show deutscher Soldaten im Camp Marmal in Mazar-e-Sharif am 23. Dezember 2013. Foto: JOHANNES EISELE / AFP über Getty Images

Daraus geht hervor, dass sich die Ausgaben in diesem Zeitraum auf etwa 12,2 Milliarden beliefen. Hinzu kommen die Aufwendungen für das laufende Jahr. Am kostspieligsten war der Bundeswehreinsatz demnach in den Jahren 2011 und 2012, die mit der Rekordsumme von jeweils über 1,2 Milliarden Euro zu Buche schlugen. Im vergangenen Jahr gab Deutschland 394 Millionen Euro aus. Verglichen mit den Vorjahren stiegen die Kosten damit noch einmal leicht an.

Die Bundeswehr ist derzeit noch im Rahmen der NATO-Ausbildungs- und Trainingsmission „Resolute Support“ in Afghanistan. Zuvor hatte sie sich auch an der „International Security Assistance Force“ (ISAF) und der „Operation Enduring Freedom“ (OEF) beteiligt. Eine Gesamtsumme, die auch Ausgaben für das zivile Engagement in Afghanistan einschließt, enthält das Papier nicht.

Eine gepanzertes Fahrzeug namens „Marder“, das von Afghanistan zurückkehrt, wird aus einem Schiff am 25. Oktober 2013 in Emden, Deutschland entladen. Foto: David Hecker / Getty Images

Allein für humanitäre Hilfe im Rahmen des Afghanistan-Engagements investierte die Bundesregierung den Angaben zufolge insgesamt 425 Millionen Euro.

Nachdem US-Präsident Joe Biden die endgültige Heimkehr aller US-Truppen bis zum 11. September dieses Jahres aus Afghanistan angekündigt hatte, verständigten sich auch die NATO-Partner auf einen Abzug vom Hindukusch, der am 1. Mai beginnen soll.

Damit endet nach fast 20 Jahren auch das Engagement der Bundeswehr in Afghanistan.

Was die Aufarbeitung des fast zwei Jahrzehnte weilenden Einsatzes angeht, so stellt die Bundesregierung in ihrer Antwort bei Beendigung des Militäreinsatzes einen „Abschlussbericht“ in Aussicht.

Das zivile Engagement betreffend sei beabsichtigt, heißt es in dem Papier wörtlich, eine „ressortgemeinsame strategische Evaluierung“ anzustoßen. Und zwar im Jahr 2022. (dts)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion