18 Corona-Patienten aus Rumänien eingeflogen – Was bedeutet das für die Statistik?

Bei einem Hilfeersuchen aus dem Ausland ist die Bundeswehr zur Stelle; das war schon zu Beginn der Corona-Krise so. In der Zeit vom 1. bis 3. November wurden aus Rumänien 18 Covid-Patienten nach Deutschland eingeflogen. Epoch Times erkundigte sich nach den Hintergründen.
Von 11. November 2021

Während in den Medien von überlasteten Krankenhäusern in Deutschland die Rede ist, teilte der Sanitätsdienst der Bundeswehr in der vergangenen Woche mit, dass die letzten von insgesamt 18 Patientinnen und Patienten aus Rumänien zur Weiterbehandlung in deutschen Krankenhäusern eingeflogen wurden.

Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums teilte gegenüber Epoch Times mit, dass Rumänien am 19. Oktober ein Hilfeersuchen an alle EU-Mitgliedstaaten gestellt habe. Verschiedene EU-Länder hatten mit der Bereitstellung medizinischer Teams frühzeitig Hilfe zugesagt.

Deutschland hatte zuvor das Land bereits mit Medikamenten und Schutzausrüstung unterstützt. Um zusätzlich eine mögliche Hilfeleistung der Bundeswehr zu prüfen, wurde ein sanitätsdienstliches Erkundungsteam der Bundeswehr nach Rumänien entsandt.

Aufgrund der „steil anwachsenden Zahl von Covid-Patienten“ ist das rumänische Gesundheitssystem überlastet, hieß es vom Verteidigungsministerium. Dutzende schwer erkrankter Patienten wurden und werden zur intensivmedizinischen Versorgung in Nachbarländer gebracht. Infektions- und Sterbezahlen seien im EU-Vergleich auf „Extremhöhe“. In Rumänien liegt die COVID-Impfrate bei über 30 Prozent.

Im Ergebnis wurde zur Entlastung des rumänischen Gesundheitssystems durch Übernahme intensivpflichtiger invasiv-beatmeter Patienten mit Covid-19 und der Transport von insgesamt 18 intensivpflichtigen Patienten empfohlen. Diese wurden im Zeitraum vom 1. bis 3. November 2021 mittels AirMedEvac nach Deutschland verlegt und hier in Zusammenarbeit mit den Ländern Bayern, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein sowie den Bundeswehrkrankenhäusern in Koblenz und Hamburg versorgt.

Die Behandlung der Patienten dauert noch an. Nach Abschluss der Behandlung in Deutschland übernimmt das Auswärtige Amt die Modalitäten für die Rückführung der betroffenen Patienten.

Seit Beginn der Corona-Krise hat die Bundeswehr nach eigenen Angaben internationale Hilfe für andere Staaten und Organisationen bislang in über 50 Fällen geleistet. „Bei allen Maßnahmen handelt es sich um rechtlich zulässige, leistbare und im höchsten Maße solidarische Hilfeleistungen der Bundeswehr“, so der Sprecher des Verteidigungsministeriums.

Neben den vorgenannten 18 Rumänen verweist das Ministerium auf 16 italienische und acht französische Patienten, die im Zeitraum März/April 2020 zur Behandlung eingeflogen wurden. Nach einer Meldung des Auswärtigen Amts vom 17. April 2020 wurden fast 229 Patienten aus Frankreich, Italien und den Niederlanden nach Deutschland überstellt. Danach habe sich die Lage in den Ländern entspannt.

Zu der Frage, inwieweit die aus dem Ausland eingeflogenen Patienten, auch im Fall eines Todes in die deutsche Statistik einfließen, teilte das Robert Koch-Institut mit: „Dem RKI wird nicht die Nationalität eines Todesfalls übermittelt. Aber es handelt sich hier um Einzelfälle, die die Gesamtstatistik nicht beeinflussen. Im Übrigen werden Todesfälle von Deutschen, die im Ausland an Covid sterben, auch nicht in Deutschland gezählt (das dürften aber auch Einzelfälle sein).“



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