15 Millionen COVID-Impfdosen: Was hinter Lauterbachs Großbestellung steckt

Kürzlich kündigte das Bundesgesundheitsministerium die Bestellung von Millionen COVID-Auffrischungsimpfstoffdosen an. Epoch Times wollte dazu mehr Hintergrundinformationen. Doch das Ministerium hält sich bedeckt.
Das RKI gibt Empfehlungen, die politische Verantwortung liegt beim Ministerium, sagt Gesundheitsminister Lauterbach.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD).Foto: Michael Matthey/dpa
Von 20. August 2024

Das Bundesgesundheitsministerium unter Karl Lauterbach hat für den bevorstehenden Herbst und Winter 15 Millionen Dosen an COVID-Impfstoffen bestellt.

„Wir werden wieder sehr viele Infektionen haben“, sagte Lauterbach (SPD) am Donnerstag, 15. August.

Dabei handele es sich „keineswegs um einen neuen Kauf“, heißt es aus dem Bundesgesundheitsministerium (BMG) auf Nachfrage der Epoch Times. Sondern die Impfdosen seien im Rahmen der Beteiligung an dem Impfstoffkauf der EU-Kommission bestellt worden.

Begründet wird dies mit einer Verpflichtung des Bundes zur Abnahme von COVID-19-Impfstoffen der Hersteller BioNTech/Pfizer und Novavax, so das BMG. Die Verträge dazu seien bereits in der vergangenen Legislaturperiode abgeschlossen worden.

14 Millionen neue Impfstoffdosen von BioNTech

Zunächst würden dieses Jahr circa sechs Millionen Dosen des an die Coronavirus-Variante JN.1 angepassten mRNA-Impfstoffs Comirnaty von BioNTech durch den Bund bestellt. Weitere acht Millionen BioNTech-Impfdosen könnten angepasst an weitere neue Virus-Varianten ebenfalls zentral über den Bund bestellt und bereitgestellt werden, heißt es.

Zu den noch verbleibenden Impfstoffmengen befindet sich das BMG derzeit unter anderem mit der Firma Novavax in Abstimmung. Novavax vertreibt einen COVID-Protein-Impfstoff.

Welche Kosten damit für den Steuerzahler verbunden sind, teilte das BMG auf Nachfrage nicht mit. Auch die Gesamtkosten, die bisher für den Einkauf von COVID-Impfdosen entstanden sind, werden nicht angegeben.

Weiter heißt es, dass derzeit keine Bestellung von Impfstoffkontingenten über die Abnahmeverpflichtung des Bundes an der EU-Impfstoffinitiative hinaus geplant seien.

Auf die Frage, wie viele Millionen COVID-Impfdosen aufgrund geringer Nachfrage in Deutschland bisher vernichtet werden mussten, da ihr Haltbarkeitsdatum abgelaufen war, ging das BMG nicht ein. Auch nicht darauf, welchen Wert die vernichteten COVID-Impfdosen hatten.

Regierung orientiert sich an STIKO-Empfehlung

Auf Nachfrage beim Ministerium, welche Impfstrategie hinter der jetzigen Bestellung stecke, heißt es, dass die Ständige Impfkommission (STIKO) insbesondere für besonders gefährdete Personengruppen eine jährliche COVID-19-Auffrischimpfung empfehle.

„Denn das Risiko für schwere COVID-19-Verläufe nimmt unter anderem mit steigendem Alter (≥60 Jahre) stetig zu und Personen mit bestimmten Grunderkrankungen sind besonders gefährdet.“

Weiter heißt es: „Das Ziel der COVID-19-Impfung ist unverändert schwere Krankheitsverläufe, Hospitalisierungen und Tod sowie Langzeitfolgen nach COVID-19 in der Bevölkerung zu reduzieren.“

Die STIKO Impfempfehlungen seien wiederum auf Grundlage der bestehenden wissenschaftlichen Evidenz erfolgt. Dazu würden systematische Literaturrecherchen und Evidenzbewertungen zu Sicherheit, Schutzdauer und Wirksamkeit der Impfung durchgeführt sowie Daten zur Krankheitslast bewertet.



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