Elf wichtige deutsche Flughäfen werden bestreikt – auch Frankfurt und BER

Wegen eines Warnstreiks am Frankfurter Flughafen müssen sich Passagiere am Montag auf Flugausfälle und Verspätungen einstellen. Die Gewerkschaft ver.di hat die Beschäftigten des öffentlichen Diensts und der Bodenverkehrsdienste aufgerufen, dann ganztägig die Arbeit niederzulegen, wie aus Gewerkschaftsveröffentlichungen in Frankfurt hervorgeht.
Hintergrund ist der Tarifstreit mit Bund und Kommunen, in dem Mitte März die nächste Verhandlungsrunde ansteht. Zuletzt haben Beschäftigte in Kranken- und Pflegeheimen sowie in Kindergärten und anderen sozialen Einrichtungen gestreikt.
Auch ein größerer Teil des Personals beim börsennotierten und einstmals kommunalen Flughafenbetreiber Fraport wird noch nach den Tarifregeln des öffentlichen Diensts bezahlt.
Der 24-Stunden-Streik soll in der Nacht am Montag um 0:00 Uhr beginnen und bis 23:59 Uhr fortgesetzt werden. Die Teilnehmer des Streiks sollen sich am Morgen zu einer Kundgebung treffen.
Streiks an nahezu allen wichtigen deutschen Flughäfen
Auch die rund 23.000 Beschäftigten der Bodenverkehrsdienstleister an nahezu allen deutschen Flughäfen, die unter anderem für den Check-in und die Gepäckabfertigung zuständig sind, sollen die Arbeit niederlegen, wie die Gewerkschaft am Freitag in Berlin mitteilte.
Betroffen sind demnach die Flughäfen München, Stuttgart, Frankfurt am Main, Köln/Bonn, Düsseldorf, Dortmund, Hannover, Bremen, Hamburg, Berlin/Brandenburg und Leipzig/Halle.
Der Flughafen Berlin/Brandenburg stellt seinen Betrieb am Montag vollständig ein. Sämtliche geplanten Abflüge und Ankünfte können am Montag nicht stattfinden, wie der Flughafen am Freitag in Schönefeld mitteilte. Fluggästen werde empfohlen, sich bei ihrer Fluggesellschaft oder ihrem Reiseveranstalter über Möglichkeiten zur Umbuchung und alternative Reisemöglichkeiten zu informieren.
Luftverkehrsbranche sauer
In der laufenden Tarifrunde wurden bereits die Flughäfen in Köln, Düsseldorf, Hamburg und München bestreikt, wo es jeweils zu zahlreichen Flugausfällen gekommen war.
Am Frankfurter Flughafen haben die öffentlich Bediensteten zuletzt im März 2023 einen Warnstreik abgehalten – damals zeitgleich abgestimmt mit der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG).
Die Lufthansa wie auch der Flughafenverband ADV haben die Streiks an den Knotenpunkten der Verkehrsinfrastruktur kritisiert.
„Zweitägige Streiks, die deutsche Metropolregionen vom internationalen Luftverkehr abschneiden, haben längst nichts mehr mit Warnstreiks zu tun“, hatte ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel nach den Warnstreiks in München und Hamburg erklärt.
Bislang kein Angebot der Arbeitgeber
Die Gewerkschaft kritisiert, dass die Arbeitgeber von Bund und Kommunen in der zweiten Runde der Tarifverhandlungen Mitte Februar kein Angebot vorgelegt hätten.
Ver.di fordert eine Tariferhöhung im Volumen von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr monatlich und höhere Zuschläge für die Arbeit zu belastenden und ungünstigen Zeiten. Die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um 200 Euro monatlich angehoben werden. Außerdem fordert die Gewerkschaft drei zusätzliche freie Tage.
Die Arbeitgeber haben diese Forderungen als nicht finanzierbar zurückgewiesen. Die Tarifverhandlungen werden vom 14. bis 16. März 2025 in Potsdam fortgesetzt. (dpa/red)
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