Über 100 Patienten ermordet? – Ex-Pfleger vor Gericht
Unter großem Medien- und Besucherinteresse hat am frühen Dienstagmorgen der Einlass für den Prozess gegen den bereits verurteilten Patientenmörder Niels Högel begonnen.
„Wir haben vier Jahre für diesen Prozess gekämpft und erwarten, dass Högel wegen weiterer 100 Morde verurteilt wird“, sagte Christian Marbach, der Sprecher der Angehörigen, dessen Großvater von Högel getötet wurde. „Das Ziel ist, dass Högel so lange wie möglich in Haft bleibt.“
Vor dem Verhandlungsort, den Weser-Ems-Hallen in Oldenburg, fanden sich bereits zwei Stunden vor Beginn zahlreiche Journalisten und Besucher ein. Bis zum Beginn um 09.00 Uhr werden über 120 Nebenkläger erwartet. Im Saal sind rund 120 Plätze für Besucher und 80 für Journalisten reserviert. Es wurden starke Sicherheitsvorkehrungen getroffen.
Der Angeklagte Niels H. wurde laut Gericht bereits am 26.2.2015, rechtskräftig seit dem 9.3.2015, wegen Mordes in zwei Fällen, wegen versuchten Mordes in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung in zwei Fällen sowie wegen gefährlicher Körperverletzung in einem weiteren Fall zu einer lebenslangen Gesamtfreiheitsstrafe verurteilt. Die besondere Schwere der Schuld sei mit diesem Urteil festgestellt worden.
Gegen den Angeklagten sind nunmehr weitere Anklagen erhoben und zur Hauptverhandlung zugelassen worden, die ihm 100 weitere Morde zur Last legen.
Er soll seinen Opfern in den Kliniken Oldenburg und Delmenhorst von 2000 bis 2005 ein Medikament mit tödlichen Nebenwirkungen gespritzt haben.
Dabei ging es dem Angeklagten den Angaben zufolge darum, bei den Patienten eine lebensbedrohliche Lage herbeizuführen, um Kollegen durch seine Fähigkeiten bei der Wiederbelebung zu beeindrucken. Aus Sicht der Ermittler könnte es die größte Mordserie der deutschen Nachkriegsgeschichte sein. (dpa / reuters)
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