1.579 minderjährige Migranten werden bundesweit vermisst

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Flüchtlinge an einer AufnahmestelleFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times12. Januar 2021

Bei den deutschen Behörden sind derzeit 1.579 unbegleitete minderjährige Migranten als vermisst gemeldet.

Mit Stand 4. Januar handelt es sich um 972 Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren sowie 607 Kinder bis 13 Jahre, berichtet die „Neue Osnabrücker Zeitung“ unter Berufung auf Zahlen des Bundeskriminalamtes (BKA). Die meisten der vermissten minderjährigen Migranten stammen demnach aus Afghanistan (etwa jeder fünfte) sowie aus Marokko, Algerien, Syrien und Somalia.

Im Vergleich zu den Vorjahren ist die Zahl dabei deutlich nach unten gegangen. So wurden auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise im Juli 2016 noch mehr als 8.900 Kinder und Jugendliche vermisst. Anfang 2018 waren es noch 5.334 unbegleitete Minderjährige, Anfang 2019 dann 3.192 Kinder und Jugendliche.

Als Ursache für den Rückgang gilt, dass in den vergangenen Jahren insgesamt deutlich weniger Asylsuchende nach Deutschland kamen und viele Jugendliche inzwischen die Volljährigkeit erreicht haben und damit nicht mehr in der Statistik als verschwundene Minderjährige erfasst werden. In den meisten Fällen sind die Gründe für das Verschwinden harmlos.

„Vielfach entfernen sich die Kinder nicht planlos, sondern wollen ihre Eltern, Verwandten oder Bekannten in anderen deutschen Städten oder gar im europäischen Ausland aufsuchen“, schreibt das BKA.

Zudem würden Betroffene häufig mehrfach registriert, wenn sie ohne Pass unterwegs seien oder es verschiedene Schreibweisen gebe. Das BKA verweist auf Fahndungserfolge und eine Aufklärungsquote von durchschnittlich 69 Prozent. Das ist allerdings deutlich niedriger als 2019, als die Aufklärungsquote noch 87,6 Prozent betrug.

Der Präsident des Deutschen Kinderhilfswerks, Thomas Krüger, forderte daher in der NOZ: „Aus unserer Sicht müssen die Aufklärungsmaßnahmen zum Schutz dieser Kinder unvermindert mit Hochdruck weiterlaufen.“ Die Behörden in Deutschland seien verpflichtet, das Schicksal möglichst aller vermissten Kinder aufzuklären.

„Gerade angesichts der aktuellen Corona-Pandemie ist es wichtig, dass die bestehenden Kinderschutz- und Jugendhilfemaßnahmen für unbegleitete Flüchtlingskinder aufrechterhalten bleiben.“

Mit Blick auf die insgesamt rückläufigen Zahlen vermisster Migrantenkinder sprach der Präsident des Kinderhilfswerks von „Anlass zu vorsichtigem Optimismus“. (dts/sza)



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