Zwölf Tote bei Raketenangriff auf Wohngebiet in Aserbaidschan
Bei einem Raketenangriff auf die aserbaidschanische Stadt Gandscha sind zwölf Zivilisten getötet und mehr als 40 weitere Menschen verletzt worden. Mehrere Häuserreihen in einem Wohnviertel der 300.000 Einwohner zählenden Stadt seien bei dem Angriff am Samstagmorgen zerstört worden, teilte die aserbaidschanische Generalstaatsanwaltschaft mit. Auch in einem anderen Teil der Stadt schlugen demnach Bomben ein.
Ein dritter Angriff richtete sich gegen die nahegelegene Stadt Mingecevir. Über mögliche Opfer bei diesen beiden Attacken wurde zunächst nichts bekannt. Nur Stunden zuvor hatten aserbaidschanische Streitkräfte die armenische Stadt Stepanakert beschossen.
Trotz der Einigung auf eine Waffenruhe vergangene Woche halten die heftigen Gefechte zwischen Armenien und Aserbaidschan um die Südkaukasus-Region Berg-Karabach an. Der seit Jahrzehnten andauernde Konflikt war Ende September nach einer Phase relativer Ruhe wieder voll entbrannt. Seit Beginn der Gefechte wurden bereits hunderte Menschen getötet, darunter auch dutzende Zivilisten.
Berg-Karabach hatte während des Zerfalls der Sowjetunion einseitig seine Unabhängigkeit erklärt. Darauf folgte in den 90er Jahren ein Krieg mit 30.000 Toten. Die selbsternannte Republik Berg-Karabach wird bis heute international nicht anerkannt und gilt völkerrechtlich als Teil Aserbaidschans. Sie wird aber mehrheitlich von Armeniern bewohnt. (afp)
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