Zuwanderung von Migranten aus Libyen nach Tunesien verdoppelt
Die Zuwanderung von Migranten aus Libyen nach Tunesien hat sich im ersten Halbjahr gegenüber dem Vergleichszeitraum 2018 mehr als verdoppelt.
Von Januar bis Juni seien 1008 Migranten über die Grenze gekommen, ganz überwiegend aus Libyen, teilte die Nichtregierungsorganisation FTDES am Donnerstag mit. In den ersten sechs Monaten des Vorjahres waren es demnach 417 Ankömmlinge.
Von den eintreffenden Migranten stammten rund 90 Prozent aus Ländern südlich der Sahara, erläuterte FTDES-Chef Alaa Talbi. Die meisten von ihnen wollten über das Mittelmeer nach Europa gelangen, einige seien aber auch auf der Flucht vor den Missständen in Libyen.
Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) werden derzeit mindestens 5200 Menschen in offiziellen Internierungslagern in Libyen festgehalten, die meisten von ihnen kommen aus dem Sudan, Somalia und Eritrea. Wie viele in illegalen Lagern in dem von Gewalt und Chaos geprägten Land gefangen gehalten werden, ist nicht bekannt.
Der libysche General Chalifa Haftar startete im April eine Offensive zur Einnahme der Hauptstadt Tripolis, bei der laut UNO mehr als tausend Menschen getötet wurden. Bei einem Luftangriff auf ein Flüchtlingslager nahe Tripolis wurden Anfang Juli mehr als 50 Menschen getötet.
Die aus Libyen nach Tunesien gelangten Menschen versuchen gelegentlich auch von dort aus Richtung Europa in See zu stechen. In der vergangenen Woche brachte die tunesische Nationalgarde vor Sfax ein Boot mit 90 Flüchtlingen aus afrikanischen Ländern südlich der Sahara auf. In der ersten Jahreshälfte seien 1266 Migranten daran gehindert worden, illegal Richtung Europa aufzubrechen, bilanzierte FTDES. (afp)
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