Zu impfkritisch? Trump zieht Nominierung für die Leitung der CDC zurück

Präsident Donald Trump hat die Kandidatur des Impfkritikers Dr. Dave Weldon für die Leitung der CDC nur wenige Stunden vor der Anhörung im Senatsausschuss zurückgezogen. Auch aus den Reihen der Republikaner gab es Kritik am Wunschkandidaten Trumps. Nach dem Rückzug stimmte das Gremium zwei weiteren Kandidaten für die Führung von Gesundheitsbehörden zu.
Die US-Gesundheitsbehörde CDC in Atlanta.
Die US-Gesundheitsbehörde CDC in Atlanta. Die Behörde beschäftigt rund 12.500 Menschen. Wer sie künftig leiten wird, ist nach dem Rückzug von Dr. Dave Weldon noch offen.Foto: DB CDC James Gathany/dpa
Von 14. März 2025

US-Präsident Donald Trump hat die Nominierung für Dr. Dave Weldon als Leiter für die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) zurückgezogen. Der ehemalige Kongressabgeordnete komme für das Amt nicht mehr infrage, berichtet die englischsprachige Epoch Times am Donnerstag, 13. März 2025. Der 71 Jahre alte Weldon sollte sich an dem Tag den Fragen des Senatsausschusses stellen, bevor dieser über eine Besetzung des Amtes mit ihm abgestimmt hätte. Die Anhörung gab das Gremium als abgesagt bekannt.

Kennedy: Zwischen Bedenken und Verärgerung

Der Republikaner Trump hatte seinen Parteifreund im November für den Leiterposten nominiert. Er sagte damals, dass Weldon „stolz darauf sein wird, die CDC wieder zu ihrem wahren Zweck zu führen und daran zu arbeiten, die Epidemie chronischer Krankheiten zu beenden“.

Der Nachrichtensender CNN schreibt auf seiner Internetseite, dass Regierungsbeamte skeptisch waren, weil sich Weldon sehr kritisch zu Impfungen geäußert hatte. Selbst Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr., der seit Langem Impfstoffe infrage stellt, hatte Bedenken, will CNN von Informanten aus Regierungskreisen erfahren haben.

In einer Erklärung, die „CBS News“ vorliegt, sagte Weldon, dass Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. „sehr verärgert“ sei, dass seine Nominierung zurückgezogen wurde. Weldon sagte, er habe zwölf Stunden vor der geplanten Anhörung einen Anruf aus dem Weißen Haus erhalten, in dem man ihn von dem Schritt unterrichtet habe.

„Bobby Kennedy ist ein guter Mann, dem die Verbesserung der Gesundheit des amerikanischen Volkes wirklich am Herzen liegt“, zitiert „CBS News“ Weldon. „Präsident Trump hat gut daran getan, ihn zum Gesundheitsminister zu machen. Hoffentlich können sie jemanden für die CDC finden, der das Bestätigungsverfahren übersteht und an der Pharmaindustrie vorbeikommt, um einige Antworten zu finden.“

Auch aus den eigenen Republikanerreihen gab es Bedenken wegen der Personalia. So habe Susan Collins, Senatorin des Bundesstaates Maine, Kennedy mitgeteilt, dass sie Vorbehalte gegen seine Nominierung habe. Ihre Mitarbeiter hätten sich bei einem Treffen mit Weldon „sehr abweisend“ verhalten. So hätten sie ihn wiederholt beschuldigt, gegen Impfstoffe zu sein, berichtet der geschasste Aspirant. An dem ablehnenden Verhalten habe sich auch nichts geändert, als er sie daran erinnerte, „dass ich in meiner Arztpraxis jedes Jahr Hunderte Impfungen durchführe“.

Weldons kritische Ansichten zur Impfung sorgten für Aufsehen

Das US-Nachrichtenportal „Axios“ nennt ebenfalls Weldons kritische Haltung zu Impfungen als Grund für den Rückzug. Seine Ansichten zu bestimmten Impfstoffen hätten seit seiner Nominierung für Aufsehen gesorgt und würden bei der Befragung mit Sicherheit eine wichtige Rolle spielen. Laut einer Quelle habe Kennedy gesagt, dass der Internist „noch nicht bereit“ sei.

Senatorin Patty Murray (Demokraten) kritisierte, dass Weldon bei einem Treffen im Februar bereits widerlegte Behauptungen über Impfstoffe wiederholte. Sie forderte die Regierung auf, einen Kandidaten auszuwählen, „der zumindest an die Grundlagen der Wissenschaft glaubt und die wichtige Arbeit der CDC zur Überwachung und Verhinderung tödlicher Ausbrüche leiten wird“.

Der 71-Jährige, nunmehr ehemalige Aspirant auf den CDC-Chefposten, gehörte dem Repräsentantenhaus von 1995 bis 2009 an. Zu einer Wiederwahl trat er damals nicht mehr an und schied freiwillig aus. Während seiner Zeit im Kongress war er einer der Befürworter eines Gesetzentwurfs, der Quecksilber aus Impfstoffen verboten hätte. In einer Erklärung aus dem Jahr 2007 zu einem anderen Gesetzentwurf, den er unterstützt hatte, schrieb Weldon, dass „berechtigte Fragen bezüglich des möglichen Zusammenhangs zwischen dem quecksilberbasierten Konservierungsmittel Thiomersal (in den USA Thimerosal) und der Zunahme von neurologischen Entwicklungsstörungen (NDDs), einschließlich Autismus, im Kindesalter bestehen“.

Thimerosal wurde als Konservierungsmittel in Impfstoffen verwendet, obwohl es laut CDC im Jahr 2001 aus den Vakzinen für Kinder entfernt wurde. Viele Studien hätten keine Hinweise auf eine Schädigung von niedrigen Dosen Thiomersal in Impfstoffen erbracht. Einen Zusammenhang zwischen Vakzinen und Autismus sei ebenfalls nicht nachgewiesen worden.

Trumps Kandidaten Makary und Bhattacharya gewählt

Nach dem Rückzug der Personalia Weldon bestätigte der Senatsausschuss mit den Stimmen der mehrheitlich vertretenen Republikaner zwei weitere Kandidaten Trumps als Leiter von Behörden innerhalb des Gesundheitsministeriums. So ist Dr. Marty Makary nun Chef der US-Behörde für Lebens- und Arzneimittel (Food and Drug Administration, FDA). Die Abstimmung für ihn fiel mit 14 zu 9 Stimmen deutlich aus. Der Gesundheitsausschuss besteht aus 23 Mitgliedern, zwölf Republikanern und elf Demokraten. Somit stimmten auch zwei Oppositionsmitglieder für Makary.

Bei Dr. Jay Bhattacharya der nun den Chefposten für das National Institutes of Health (NIH) innehat, fiel die Entscheidung mit zwölf zu elf Stimmen knapper aus.



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