Zeman: Chemnitz-Demonstranten sagen im Grunde: „Mutti Merkel hat die Migranten eingeladen – und hier habt ihr das Ergebnis“
Der tschechische Präsident Milos Zeman hat Verständnis für die jüngsten rechten Kundgebungen in Chemnitz geäußert.
„Ehrlich gesagt sympathisiere ich durchaus mit diesen Demonstranten“, sagte der 73-Jährige am Donnerstagabend im privaten Fernsehsender „TV Barrandov“. „Sie sagen im Grunde: Mutti Merkel hat die Migranten eingeladen – und hier habt ihr das Ergebnis.“
Als einzige Lösung sehe er die schnelle Abschiebung krimineller Zuwanderer. Nach einem tödlichen Messerangriff auf einen 35-Jährigen war es in Chemnitz zu gewalttätigen Ausschreitungen gekommen. Der Hintergrund der Tat ist noch unklar.
Nach Angaben seines Sprechers wird Zeman im September Deutschland besuchen und dabei auch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zusammenkommen. Er wolle dabei über die Handelsbeziehungen und die Energiepolitik sprechen, sagte der Präsident in dem Interview.
Auf die Frage, ob er sich Merkel als nächste Präsidentin der EU-Kommission vorstellen könne, erwiderte Zeman, es fehlten in der EU-Politik Persönlichkeiten. „Man kann über Angela Merkel denken, was man will, aber sie ist unzweifelhaft eine markante Persönlichkeit“, sagte er.
Das Staatsoberhaupt nimmt in Tschechien überwiegend repräsentative Aufgaben wahr. Zeman wurde im Januar mit 51,4 Prozent der Stimmen durch das Volk für eine zweite fünfjährige Amtszeit wiedergewählt. Er präsentierte sich im Wahlkampf als Zuwanderungsgegner und Vertreter der kleinen Leute. (dpa/so)
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