Zehntausende Slowaken fordern nach Journalistenmord Entlassung von Polizeichef
Vor dem Hintergrund des Mordes an dem Investigativjournalisten Jan Kuciak in der Slowakei sind in dem Land am Donnerstag erneut zehntausende Menschen auf die Straße gegangen.
Sie forderten den Rücktritt von Polizeichef Tibor Gaspar. Allein in der Hauptstadt Bratislava gingen Medienberichten zufolge rund 30.000 Menschen auf die Straße. Auch in zahlreichen anderen Städten des Landes gab es Proteste gegen den Polizeichef.
Innenminister Tomas Drucker hatte zuvor gesagt, eine Absetzung Gaspars in Erwägung zu ziehen. Auch Staatspräsident Andrej Kiska hatte sich für einen Rücktritt des Polizeichefs ausgesprochen. Am Donnerstag sagte er Journalisten, er rechne damit, dass Gaspar in den kommenden Tagen abgesetzt werde. Dies sei notwendig, um das Vertrauen der Bevölkerung in die Polizei wieder herzustellen.
Kuciak und seine Verlobte waren am 25. Februar ermordet aufgefunden worden. Die Polizei geht davon aus, dass die Tat im Zusammenhang mit Recherchen des Journalisten stand. Kuciak wollte einen Artikel über mutmaßliche Verbindungen höchster politischer Kreise im Land zur italienischen Mafia veröffentlichen.
Der Mord an Kuciak und seiner Verlobten hat die Slowakei in Aufruhr versetzt. Nach Anti-Korruptions-Protesten trat Regierungschef Robert Fico zurück. Auch der Chef der Anti-Korruptions-Einheit der Polizei nahm seinen Hut. Die Proteste gegen Regierung und Polizei rissen jedoch nicht ab. (afp)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion