Zehntausende protestieren erneut gegen Missstände und Korruption in Serbien

Seit dem Bahnhofsunglück in Novi Sad finden in Serbien fast täglich Demonstrationen gegen die Regierung statt. Sie fordern, die Verantwortlichen für das Unglück nicht straflos davonkommen zu lassen. Erneut waren Zehntausende auf den Straßen.
Frauen heben während einer Demonstration in Novi Sad ihre rot bemalten Hände.
Frauen heben während einer Demonstration in Novi Sad ihre rot bemalten Hände.Foto: Darko Vojinovic/AP/dpa
Epoch Times2. Februar 2025

Drei Monate nach dem Einsturz eines Bahnhofsvordachs mit 15 Todesopfern in Novi Sad haben in der serbischen Stadt am Samstag erneut zehntausende Menschen gegen die Missstände in dem Land protestiert.

Die Demonstranten blockierten ab 15:00 Uhr drei wichtige Brücken über die Donau und wollten diese mindestens drei Stunden, eine davon sogar 24 Stunden lang besetzt halten.

Die Demonstrierenden schwenkten Fahnen, hielten Plakate hoch und skandierten Slogans. Bereits vor den Protesten war der Verkehr in der zweitgrößten serbischen Stadt stark eingeschränkt, es gab lange Staus.

Tägliche Demonstrationen

Seit dem Unglück an dem Bahnhof finden in Serbien fast täglich Demonstrationen gegen die Regierung statt. Am 28. Januar war Ministerpräsident Milos Vucevic angesichts der Proteste zurückgetreten.

Beim Einsturz des Bahnhofsvordachs in Novi Sad sind 14 Menschen ums Leben gekommen.

Beim Einsturz des Bahnhofsvordachs in Novi Sad sind 14 Menschen ums Leben gekommen. Foto: -/Interior Ministry of Serbia/AP/dpa

Symbol der Massenproteste ist eine blutige Hand. Die Teilnehmer fordern, die Verantwortlichen für das Unglück nicht straflos davonkommen zu lassen.

Die Proteste richten sich inzwischen aber auch generell gegen die Regierung und die weitverbreitete Korruption im Land. Die Regierung wirft den Demonstranten vor, von „ausländischen Kräften“ unterstützt zu werden.

Studenten treiben die Proteste voran

Studentenorganisationen sind in den vergangenen Wochen zur treibenden Kraft bei der Organisation der Proteste geworden. In den vergangenen Tagen hielten sie bereits Universitäten im ganzen Land besetzt.

„Es gibt kein Zurück, keine Angst, und wir werden nicht locker lassen“, sagte die Demonstrantin und Philosophiestudentin Jelena Vuksanovic der Nachrichtenagentur AFP.

Am 1. November war das Bahnhofsvordach des erst kürzlich renovierten Hauptbahnhofs von Novi Sad eingestürzt. 15 Menschen im Alter zwischen sechs und 74 Jahren kamen dabei ums Leben. (afp/red)



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