Zehn-Minuten-Gespräch zwischen Blinken und Lawrow in Neu-Delhi
In Neu-Delhi kam es am Donnerstag auch zur ersten persönlichen Begegnung zwischen Lawrow und seinem US-Kollegen Antony Blinken seit Beginn des Ukraine-Kriegs. „Beenden Sie diesen Angriffskrieg“, habe er zu Lawrow gesagt, teilte Blinken nach dem Treffen mit. Das Gespräch soll zehn Minuten gedauert haben.
Ein ranghoher US-Beamter erklärte, Blinken habe mit seinem US-Amtskollegen über die Unterstützung der USA für die Ukraine und über die russische Aussetzung des New-Start-Abrüstungsabkommens gesprochen. Eine Annäherung soll das Gespräch allerdings nicht gebracht haben. „Ich würde nicht sagen, dass nach diesem Treffen die Erwartung bestand, dass sich die Dinge in naher Zukunft ändern würden“, wird der US-Beamte von den Medien zitiert.
Borrell sieht „kleinen Fortschritt“
Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell sieht allerdings einen „kleinen Fortschritt“ in der Diplomatie mit Moskau. „Wenigstens ist er dieses Mal geblieben und hat zugehört“, sagte Borrell am Freitag in Neu-Delhi über den russischen Außenminister Sergej Lawrow. Westliche Staaten hatten am Donnerstag bei einem Treffen der G20-Außenminister in Indien in Anwesenheit von Lawrow Russland wegen seines Angriffskrieges gegen die Ukraine kritisiert.
Anders als bei einem Treffen der G20-Außenminister im vergangenen Jahr blieb Lawrow dabei im Raum. „Das ist ein kleiner Fortschritt, aber ein wichtiger“, sagte Borrell. „Ich denke, es ist besser als nichts.“ Beim Treffen der G20-Außenminister in Bali im vergangenen Jahr hatte Lawrow noch die Sitzung aus Protest verlassen, als Kritik an Russland geäußert wurde.
Russland will Zusammenarbeit mit China ausbauen
In Neu-Delhi sprach der russische Außenminister Sergei Lawrow mit seinem neuen chinesischen Kollegen Qin Gang. Dabei machte Lawrow deutlich, dass Russland eine Erweiterung der Zusammenarbeit mit China plant.
Er sprach laut der russischen Nachrichtenagentur „Interfax“ von „weitreichenden Plänen zur Entwicklung unserer bilateralen Zusammenarbeit“. Beide Länder seien ein „Stabilitätsfaktor im System der internationalen Beziehungen“.
Kritische Beobachter des Ukraine-Kriegs warnten seit Beginn des Kriegs davor, dass man mit einer einseitigen Unterstützungspolitik für die Ukraine Russland weiter in die Arme Chinas drängen könnte.
Durch die russische Invasion in die Ukraine haben sich die Beziehungen zwischen Russland und verschiedenen Staaten verschlechtert. Viele Länder unterstützen die Ukraine massiv mit Rüstungslieferungen für den Kampf gegen die russischen Truppen. Andere verhalten sich neutral. Wenige Länder unterstützen Russland. Die USA sind bei den Waffenlieferungen für die Ukraine führend. (afp/er)
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