Zahl der Arbeitslosen in Großbritannien steigt in Corona-Krise auf Rekord
Die Zahl der Arbeitslosen in Großbritannien ist wegen der Corona-Krise auf ein Rekordhoch gestiegen. Im März meldeten sich 856.000 Menschen arbeitslos, im April bereits 2,1 Millionen, wie das Statistikamt am Dienstag mitteilte. Mehr als acht Millionen Arbeitnehmer sind zudem seit Beginn des Lockdowns in Großbritannien in Kurzarbeit, wie das Finanzministerium erklärte. Die Nachfrage nach Arbeitskräften brach gleichzeitig ein.
Großbritannien hatte Beschränkungen zur Eindämmung der Pandemie erst relativ spät verhängt, am 23. März. Im ersten Quartal zeigen sich dementsprechend kaum Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosenquote stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal lediglich um 0,1 Prozentpunkte auf 3,9 Prozent, das ist eine der niedrigsten Raten der vergangenen 40 Jahre.
Der Lockdown hatte „schwere Auswirkungen“ für den Arbeitsmarkt, wie Jonathan Athow von der Statistikbehörde sagte. Bereits Ende März fiel demnach die Zahl der Arbeitsstunden drastisch, vor allem im Gastgewerbe und auf dem Bau. Die Zahl der Beschäftigten fiel von März auf April einer ersten Schätzung zufolge um 1,6 Prozent.
Die Aussichten sind zudem schlecht: Die Zahl neuer Stellen ging von Februar bis April um 21 Prozent im Vergleich zu den drei vorangegangenen Monaten zurück, von Mitte März bis Anfang Mai betrug das Minus sogar 59 Prozent. Laut Schätzung des Office for Budget Responsibility wird das britische Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr um 13 Prozent schrumpfen; die Arbeitslosenquote wird demnach im zweiten Quartal auf zehn Prozent steigen, und bis Ende 2021 dann wieder unter sechs Prozent liegen.
In Großbritannien können Unternehmen zur Sicherung der Arbeitsplätze wie in Deutschland Kurzarbeitergeld beantragen. Die Arbeitnehmer bekommen 80 Prozent ihres Monatslohns, die Obergrenze liegt aber bei 2500 Pfund (2800 Euro). Finanzminister Rishi Sunak hatte erst vergangenen Woche angekündigt, die Regelung werde bis Ende Oktober verlängert. (afp)
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