„Z“-Symbol: Das neue Hakenkreuz
Nachdem ein Autohändler im Kreis Herford viermal ein Kennzeichen mit dem Buchstaben „Z“ bestellte, sei die Kombination HF-Z des Kreises beim Straßenverkehrsamt gesperrt worden, teilte der Kreis-Sprecher Patrick Albrecht mit. Neuzulassungen und Umkennzeichnungen mit dem „Z“ sind seitdem nicht mehr möglich. Der „Putinsche Faschismus“ solle nicht weiter unterstützt werden.
Auch in Düsseldorf wurden Kennzeichen mit „Z“ verboten. Laut Michael Rauterkus, dem Beigeordneten für Bürgerservice, verhindere die Landeshauptstadt durch die Sperrung eine mögliche symbolische Unterstützung der Ukraine-Invasion über das amtliche Kennzeichen im Straßenbild.
Nicht gesperrt sind die Kennzeichen mit „Z“ im Landkreis Zwickau, teilt eine Mitarbeiterin der Kfz-Zulassungsbehörde der Epoch Times mit.
Deutschlandweit sind durch den Bezug zum Nationalsozialismus auch die Kombinationen KZ, NS, SA, SS und HJ verboten.
Die Bochumer Brauerei Fiege positioniert sich ebenfalls gegen den Krieg und ersetzt das „Z“ auf dem „Zwickel“-Bier. „Der Buchstabe Z hat durch den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine eine neue Bedeutung bekommen und wird seit Beginn der Kampfhandlungen als Symbol von der russischen Armee und deren Unterstützern verwendet“, erklärt die Brauerei.
Verbot des „Z“-Symbols
In Bad Oeynhausen wurde auf einem Kreisverkehr ein 100 mal 60 Zentimeter großes „Z“ entfernt. Auch im Schloß Holte-Stukenbrock im Kreis Gütersloh wurde ein „Z“ auf einem Ortsschild entdeckt. Das Bundesinnenministerium kündigte an, dass die Verwendung des Symbols strafrechtliche Konsequenzen habe.
Der Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) erklärt, dass es nach dem Paragraf 140 Strafgesetzbuch verboten sei, schwere Straftaten wie etwa einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg in der Öffentlichkeit zu billigen. Geldstrafen und Freiheitsstrafen von bis zu drei Jahren können die Folge sein. Laut Buschmann könne das „Z“-Symbol je nach Kontext unter diese Norm fallen, wenn dadurch der öffentliche Frieden gestört werde.
Ähnliches fordert der NRW-Flüchtlingsminister Joachim Stamp (FDP) auf Twitter: „Das ‚Z‘ als Symbol des Putinschen Faschismus sollte deutschlandweit verboten werden.“
Friedliches Miteinander
Für ein friedliches Miteinander setzt sich der Landrat des Kreises Herford, Jürgen Müller, ein und betont: „Uns ist es wichtig, dass wir im Kreis Herford das friedliche Miteinander vieler verschiedener Nationalitäten weiter fortführen. Wir werden uns dafür einsetzen, dass Konflikte nicht bei uns im Kreis ausgetragen werden.“
Bestimmte Bevölkerungsgruppen sollen nicht vorverurteilt werden und es sollen sich alle Bürgerinnen und Bürger mit Respekt begegnen, um in der Gemeinschaft weiterhin friedlich zusammen zu leben.
Bedeutung des Symbols bestritten
Die Bedeutung des Symbols lässt sich nicht klar definieren. Der Militärexperte und freie Journalist Thomas Wiegold glaubt, dass die russische Armee ihre Militärfahrzeuge mit den Symbolen kennzeichnen wolle, um sich von den ukrainischen Streitkräften zu unterscheiden. Ihre sowjetischen Fahrzeuge seien oft dieselben und es solle ein Beschuss auf die eigenen Truppen verhindert werden.
„Zum anderen gibt es die Erklärung, dass die beiden Buchstaben Regionen zugeordnet sind – entweder jenen, in die die Fahrzeuge fahren sollen, oder jene, woher sie kommen“, so Wiegold. Das „Z“ könnte für Zapad, d.h. Westen, stehen und das „V“ für Vostok, Osten.
Er halte die Erklärung für am Wahrscheinlichsten, schließe aber nicht aus, dass die Buchstaben politisch anders gedeutet werden.
„Auf den Sieg“
Die politische Bedeutung der Zeichen lässt sich einfach herleiten. Anfang März postete das russische Verteidigungsministerium auf Instagram Bilder zur Bedeutung der beiden Buchstaben. Das „Z“ stehe demnach für „Za Pobedu“, was übersetzt „Auf den Sieg“ heißt. Das „V“ stehe für „Sila v pravde“ und bedeutet so viel wie „Die Stärke liegt in der Wahrheit“.
Die Buchstaben werden mittlerweile auch von der russischen Gesellschaft für Kampfansagen benutzt und sind ein Zeichen für die Unterstützung von Putins Politik. Beispielsweise malte die Duma-Abgeordnete Marika Butina ein weißes Z auf ihren Blazer, gefolgt mit den Worten (übersetzt): „Unterstützen Sie mit uns unsere Armee und unseren Präsidenten! Mach einfach Zs auf deine Kleidung.“
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