Vorübergehend wiederhergestellt: Ist X in Brasilien wieder verfügbar?

In Brasilien konnten gestern einige der 22 Millionen Nutzer von X, früher Twitter, wieder auf den eigentlich gesperrten Dienst zugreifen. Die Plattform meldet einen Wechsel des Netzwerkanbieters, was zu dieser Lage geführt habe. Es sei nur „versehentlich und vorübergehend“ erfolgt.
Titelbild
X (früher Twitter) auf einem Smartphone in Rio de Janeiro, Brasilien, am 18. September 2024: Brasilianer waren überrascht, dass sie auf die Plattform zugreifen konnten.Foto: Mauro Pimentel/AFP via Getty Images
Epoch Times19. September 2024

Der teilweise wieder hergestellte Zugang zu dem in Brasilien nach einem Gerichtsentscheid eigentlich gesperrten Online-Dienst X ist dem Unternehmen zufolge nur „versehentlich und vorübergehend“ erfolgt.

Die Plattform von US-Milliardär Elon Musk teilte am Mittwoch (Ortszeit) mit, sie habe den Netzwerkanbieter gewechselt, um weiterhin für die Nutzer in Lateinamerika verfügbar sein zu können. „Dieser Wechsel führte zu einer versehentlichen und vorübergehenden Wiederherstellung des Angebots für die brasilianischen User“, hieß es.

X gehe davon aus, dass der Zugang zu der Plattform bald wieder unterbrochen sei. Das Unternehmen bemühe sich weiterhin um eine Zusammenarbeit mit der brasilianischen Regierung, „um sehr bald wieder“ in Brasilien verfügbar zu sein.

Twitter war für manche wieder nutzbar

In Brasilien erhielten mehrere Nutzer am Mittwoch überraschend wieder Zugang zu dem nach einer Entscheidung des Obersten Gerichtshofs gesperrten Kurzmitteilungsdienst. Das Oberste Gericht des Landes erklärte, es überprüfe „eine Information über den Zugriff einiger Nutzer auf X“. Offenbar handele es sich dabei um „eine Instabilität bei der Sperrung bestimmter Netzwerke“.

Wie die AFP feststellte, war der ehemals als Twitter bekannte Onlinedienst für manche Nutzer über das Mobilfunknetz sowie über WLAN erreichbar, während andere Nutzer weiterhin keinen Zugang hatten.

Der brasilianische Verband der Internet- und Telekommunikationsanbieter führte die Wiederverfügbarkeit von X auf ein Update mit einer Software zurück, die das ständige Wechsel von IP-Adressen ermögliche.

Richter Alexandre de Moraes vom Obersten Gerichtshof hatte Ende August die Sperrung des Onlinedienstes angeordnet, weil Musks Plattform mehrere Gerichtsurteile zur Bekämpfung von Desinformation ignoriert habe.

Musk reagierte mit scharfer Kritik auf die Sperrung und nannte den Richter einen „bösen Diktator“. Das Verbot hatte eine Debatte über die Meinungsfreiheit ausgelöst.

„Twitter ist zurück“ – der meist kommentierte Hashtag

Moraes hatte bei der Anwendung von „Tricks“ zur Umgehung der Blockade, wie etwa die Nutzung von Virtual Private Networks (VPN), eine Geldbuße in Höhe von 50.000 Real angedroht.

„Richter Alexandre de Moraes: Ich habe kein VPN benutzt, um hier reinzukommen, ich habe einfach die Anwendung (…) geöffnet und gesehen, dass sie funktioniert“, schrieb ein Nutzer auf X. Er könne aber keine 50.000 Real (rund 8.000 Euro) bezahlen, fügte er hinzu.

Der Hashtag „Twitter ist zurück“ war am Mittwoch einer der am meisten kommentierten Hashtags in Brasilien. Die Nationale Telekommunikationsbehörde erklärte, sie untersuche die gemeldeten Fälle. Es habe jedoch „keine Änderung bei der Entscheidung bezüglich der Blockade“ gegeben. Vor der Sperrung nutzten in Brasilien rund 22 Millionen Menschen X.

 (afp/red)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion