„Wunder“ in der „gottlosen Stadt“ – half Gebet gegen „Teufelswinde“ und Flammeninferno?
Den heißen und trockenen Santa-Ana-Winden wird eine teuflische Kraft nachgesagt, Feuer zu entfachen und die Ausbreitung von Bränden nahezu unkontrollierbar zu begünstigen. Daher nennt man diese Winde auch „Devil Winds“.
In diesem Jahr brausen die „Teufelswinde“ mit ungewöhnlich hoher Geschwindigkeit über das ausgetrocknete Land rund um Los Angeles. Für die zundertrockene Vegetation brauchte es lediglich noch einen kleinen Funken – und dieser ließ nicht lange auf sich warten.
Hollywood scherzte noch: Diese „gottlose Stadt“
Die Waldbrände begannen am 7. Januar. Sturmböen mit Geschwindigkeiten von bis zu 160 Kilometern pro Stunde trieben den Feuerdämon vor sich her, auf die Häuser der Menschen zu.
Am 5. Januar kamen noch die Stars und Sternchen von Hollywood in Beverly Hills zusammen, um der Golden-Globe-Verleihung beizuwohnen. Das US-Prominenz-Städtchen ist, genau wie die Stadt West Hollywood, von der Metropole Los Angeles umgeben und liegt nur wenige Kilometer östlich der aktuellen Ausbreitung des Palisades-Feuers. Im Westen tobt zudem das Eaton-Feuer.
Der christliche US-Sender CBN erinnerte am 8. Januar daran, dass auf der Golden-Globe-Gala Moderatorin und Comedian Nikki Glaser sich noch über die Gottlosigkeit der Stadt amüsiert hatte.
Eine Auswertung der Dankesreden der mit dem Filmpreis geehrten Stars wurde zur Unterhaltung per Monitor in den Saal übertragen: Wem hatten die Gewinner für ihren Erfolg gedankt? Neben den Mitwirkungen (11 Erwähnungen), den Müttern (3) wurde auch Gott (0) zum Scherze herangezogen. Glaser kommentierte: „Gott – Schöpfer des Universums, null Erwähnungen. Keine Überraschung in dieser gottlosen Stadt“.
Auch nach mehr als einer Woche wütet die Feuersbrunst immer noch.
Vier Großfeuer brennen am Mittwoch, 15. Januar, in der Umgebung von Los Angeles, während sechs andere Feuer bereits eingedämmt werden konnten. Sie ließen nichts als Asche, Rauch und Trümmer zurück.
Mehr als 180.000 Menschen mussten zeitweilig ihre Häuser verlassen, unter ihnen zahlreiche Prominente.
Die Feuer verzehrten Bäume, Gärten und Häuser. Mehr als 40.000 Hektar Land wurden mittlerweile verwüstet, ganze Stadtteile zerstört. Mehr als 12.300 Häuser wurden bislang in rauchende Ruinen verwandelt, darunter viele Villen von Hollywood-Stars. Hier und da sieht man Schornsteine wie Mahnmale der Katastrophe in die Höhe ragen, dort, wo einst wunderschöne Villen standen.
Die Zahlen des California Department of Forestry and Fire Protection lassen das Ausmaß der Feuerhölle erahnen, der mindestens 25 Menschen zum Opfer fielen.
Doch die Katastrophe scheint längst nicht vorbei. Der US-Wetterdienst warnt weiterhin vor starken Winden und der damit verbundenen Feuergefahr.
Denn die Feuerwehr ist weit davon entfernt, die beiden größten Brände, das verheerende Palisades-Feuer und das Eaton-Feuer eingedämmt zu haben. Die Behörden geben die Eindämmungsquoten mit 19 beziehungsweise 45 Prozent an. Insgesamt lodern 135 kleine und größere Feuer im Gebiet um L.A. – und von jedem davon geht die Gefahr aus, sich zerstörerisch auszuweiten.
Regisseur: Es herrscht „Weltuntergangsstimmung“
Dieser Tage schilderte der seit den 1970er-Jahren in L.A. lebende österreichische Filmregisseur Robert Dornhelm auf dem ORF-Radiosender Ö1: Man sei gewarnt worden, dass „hurrikanartige Winde“ kommen würden, mit Böen von rund 160 Kilometern pro Stunde, so der Regisseur.
Dann sei das Feuer hinzugekommen, so der Filmschaffende, der sein Haus in Malibu verlassen musste: „Es geht nach wie vor ziemlich turbulent zu“ und es gebe „neue Brände überall“.
„Es greift auf die ganze Stadt über“, so Dornhelm. Der Regisseur spricht das aus, was viele angesichts der dramatischen Bilder aus der Flammenhölle denken: „Weltuntergangsstimmung“.
Auch Rockmusiker Billy Corgan fand eindringliche Worte: „Ich bin gerade hier in L.A. und es ist wie in der Apokalypse“. „Alle Schichten der Gesellschaft“ seien betroffen, erklärte der Bandleader der Smashing Pumpkins: „Ich bete heute für alle, in der Hoffnung, dass die Lage […] unter Kontrolle gebracht werden kann.“
„Wunder“ im Umfeld der Katastrophe
Chet Hanks, Schauspieler und Sohn von Hollywood-Legende Tom Hanks, schrieb ein verzweifeltes Posting auf Instagram: „Das Viertel, in dem ich aufgewachsen bin, brennt gerade bis auf die Grundmauern nieder. Betet für die Palisades“, bat er seine mehr als eine halbe Million Follower – und fügte ein Emoji mit betenden Händen hinzu. Der martialisch wirkende und schwer tätowierte Mann steht offen zu seiner Spiritualität. Auf seinem Instagram-Kanal prangt in großen Lettern: „GOD IS THE GREATEST“.
Ob durch göttliche Hilfe oder Zufall: Das Millionen-Anwesen von Tom Hanks in Pacific Palisades wurde vom Feuer verschont. Viele seiner Nachbarn hatten weniger Glück.
Verschont wurden zum gegenwärtigen Zeitpunkt auch noch andere Villen von Prominenten, wie die von Kate Hudson und Jennifer Love Hewitt.
Auch Hollywood-Schauspieler James Woods hatte Glück im Unglück. „Ein Wunder ist geschehen“, schrieb der Filmstar auf X, „unser Haus, von dem man uns sagte, es sei für immer verloren, steht immer noch“.
Auch ein wohlhabender Pensionär in Malibu erlebte ein solches „Wunder“, als sein dreistöckiges Haus unversehrt blieb. Rechts und links davon, nur wenige Meter jeweils weiter, hatte die Feuersglut alles vernichtet. Feuerwehrleute hatten stundenlang um das Gebäude gekämpft – und gesiegt.
Auch das Haus von „Star Wars“-Star Mark Hamill blieb wie durch ein „Wunder“ intakt und Steven Spielbergs Multi-Millionen-Anwesen entging ebenfalls wundersamer Weise knapp den Bränden. Auch hier hatte das Flammeninferno in nächster Nachbarschaft gewütet.
Noch ein „Wunder“, auch wenn dabei kein Haus gerettet wurde – vielleicht ein mahnendes „Wunder“: Die „New York Post“ zitiert einen vom Feuer betroffenen Einwohner: „Es war bemerkenswert, wie alles verbrannt war, aber die Statue der Jungfrau Maria und eine weitere Statue des Heiligen Josef waren in perfektem Zustand“, sagte Peter Halpin gegenüber „Fox & Friends Weekend“. „Natürlich waren sie ein wenig versengt, aber wir haben die Gelegenheit einfach genutzt, um zu beten“, erklärte das Familienoberhaupt der tief religiösen Familie. Erstaunlicherweise schien die Familie den materiellen Verlust akzeptiert zu habe: „Wir werden beten. Wir werden Gott danken, dass wir in Sicherheit sind, und wir haben jahrelang viele Gäste empfangen“, sagte der Mann und erklärte, dass die Familie „großen Wert auf die Tugend der Gastfreundschaft“ lege. Eine bescheidene Bitte hatte Halpin dann, damit verbunden, doch an den Himmel: „Wenn wir das noch einmal machen können, wäre das großartig.“
𝗔𝗺𝗶𝗱 𝗮𝘀𝗵𝗲𝘀 𝗮𝗻𝗱 𝗿𝘂𝗶𝗻𝘀, 𝗠𝗮𝗿𝘆 𝗿𝗲𝗺𝗮𝗶𝗻𝘀 𝘂𝗻𝗱𝗲𝗳𝗶𝗹𝗲𝗱. 🙏
In the wake of the Los Angeles fires, a statue of the Blessed Virgin Mary stands untouched, a beacon of hope in a sea of devastation.
𝘮𝘦𝘹𝘪𝘤𝘢𝘯𝘸𝘰𝘳𝘭𝘥𝘴𝘵𝘢𝘳𝘧𝘰𝘰 /… pic.twitter.com/2yt7sufGkT
— 𝚕𝚒𝚝𝚝𝚕𝚎 𝚘𝚗𝚎 ♱ (@BillArnoldTeach) January 10, 2025
„Das Leben kann sich im Handumdrehen verändern“
Wo die einen ein „Wunder“ erlebten, zogen andere schmerzhafte Erkenntnisse. Hotel-Erbin Paris Hilton teilte auf Instagram einen erschütternden Rundgang durch die Ruinen ihres vormaligen Hauses, gefolgt von einer eindringlichen Stellungnahme: „Ich stehe hier in dem, was früher unser Zuhause war“, sagte das It-Girl und erklärte, dass ihr „Herz in Millionen Stücke zerbrochen“ sei.
„Dieses Haus war nicht nur ein Ort zum Leben – es war der Ort, an dem wir geträumt, gelacht und die schönsten Erinnerungen als Familie geschaffen haben. […] Was mir noch mehr das Herz bricht, ist zu wissen, dass dies nicht nur meine Geschichte ist. So viele Menschen haben alles verloren.“ Hilton endet mit dankenden Worten und einer Mahnung: „An alle, die Liebe, Gebete und Güte geschickt haben – […] Danke aus dem tiefsten Teil meines Herzens. […] Lass dies eine Erinnerung sein, deine Lieben festzuhalten. Schätzt die Momente. Das Leben kann sich im Handumdrehen verändern.“
Der private US-Wetterdienst AccuWeather, der die Kosten von derartigen Naturereignissen misst, schätzt den langfristigen Schaden der Brände in und um L.A. auf rund 250 bis 275 Milliarden US-Dollar. Die Brände von Los Angeles im Januar 2025 könnten damit zu einer der teuersten Naturkatastrophen der US-Geschichte werden.
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