Wochenrückblick (Teil 3): Kekse backen, mit Röntgengerät

Schon vor 4.000 Jahren behandelten die alten Ägypter Krebs. Wer unmotiviert ist, greift eher zu ChatGPT. Und drei Kinder finden einen jugendlichen T. rex – sie durften ihn auch mit ausgraben. Ein unvollständiger Rückblick auf Meldungen der Woche, Teil 3.
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Was macht Kekse knusprig? Eine echte Frage für wissenschaftliche Forschung.Foto: Azurita / iStock
Von 9. Juni 2024

Krebsbehandlung vor 4.000 Jahren

Aus antiken Texten ist bekannt, dass die alten Ägypter gute medizinische Kenntnisse besaßen. Zwar konnten sie Prothesen herstellen oder schwere Verletzungen behandeln, doch gegen eine Krankheit kamen auch sie nicht an: Krebs. Dass sie es dennoch versuchten, zeigt die forensische Untersuchung an dem Schädel eines 30 bis 35 Jahre alten Mannes. So war der Knochen des Ägypters stark angegriffen und mit etwa 30 kleinen und runden metastasenartigen Schäden übersät. Um diese entdeckten die Forscher schließlich eine Reihe von Schnittspuren, die von scharfen Metallgegenständen herrühren. „Es scheint, dass eine Art chirurgischer Eingriff durchgeführt wurde. Das beweist, dass die altägyptische Medizin auch experimentelle Behandlungen oder medizinische Untersuchungen im Zusammenhang mit Krebs durchführte“, so die Forscher. – Und auch, dass es Krebs bereits vor 4.000 Jahren gab.

Unmotiviert? ChatGPT macht das schon …

Es gibt Themen und Aufgaben, die weniger Spaß machen, sodass man oft unmotiviert zur Tat schreitet. Studenten greifen in diesem Fall oft zu ChatGPT und anderen elektronischen Helfern – dies ergibt eine psychologische Studie der Universität Swansea (England). So gaben 32 Prozent der Befragten an, dass sie KI-Tools für die Erledigung ihrer Aufgaben verwenden würden, beziehungsweise 15 Prozent es bereits taten. Ursache dafür scheint in beiden Fällen Abneigung zu sein: „Es spielt keine Rolle, ob jemand im Allgemeinen gewissenhaft ist – wenn er nicht an seinem Studiengang interessiert ist, ist er trotzdem eher bereit, KI-Tools für seine Aufgaben zu verwenden“, sagte Dr. David Playfoot, Hauptautor der Studie. Außerdem zeigte die Studie, dass Studenten auf die Verwendung von ChatGPT verzichten, wenn das Risiko der Entdeckung hoch oder die Strafe für unerlaubtes Verwenden streng ist – zumindest solange ihre Abneigung größer ist.

Der Ottifanten-Doppeldeckerbus kann bereits in der Stadt gesichtet werden.

In Hamburg gibt es nun einen Ottifanten-Bus. Am 6. Juni nahm der rote Doppeldecker-Bus mit den von Otto Waalkes gezeichneten Ottifantenbildern an den Landungsbrücken seinen Dienst auf. Natürlich in Anwesenheit des berühmten Komikers. Foto: Georg Wendt/dpa

Kinder finden jugendlichen T. rex

Es könnte die Entdeckung ihres Lebens sein: Als die drei jungen Hobbyforscher Liam und Jessin Fisher – damals sieben und zehn Jahre alt – und ihr neun-jähriger Cousin Kaiden Madsen im Juli 2022 in North Dakota (USA) einen großen versteinerten Knochen fanden, ahnten sie noch nicht, auf welche Sensation sie stießen. Heute ist klar: Die Kinder haben die Fossilien eines seltenen jungen Tyrannosaurus rex gefunden. Doch das Abenteuer der Mini-Forscher endete nicht mit der Entdeckung, denn etwa ein Jahr später durften sie und ihre Schwester zusammen mit erfahrenen Paläontologen die Überreste ausgraben. Ihr Fund wurde schließlich mit einem „Black Hawk“-Hubschrauber auf einen Lastwagen verladen und in das Naturkundemuseum von Denver gebracht. „Jugendliche Rex-Exemplare sind extrem selten“, erklärt Museumskurator Dr. Tyler Lyson. Er entdeckte seinen ersten Dinosaurier im Alter von sechs Jahren und verdankt seine Karriere den Paläontologen, die ihn zur Ausgrabung seines Fundes einluden.

Kekse backen, mit Röntgengerät

Was verleiht einem Keks seine knusprige Eigenschaft? Diese Frage bewegte englische Forscher der Universitäten Warwick und Cadbury, weshalb sie einen Ofen in ein leistungsstarkes Röntgengerät einbauten. Das Ziel: Einen Keks während des Backens alle 20 Sekunden scannen und dem Geheimnis seiner krümeligen Struktur auf die Spur zu kommen. „Gemeinsam knacken wir den Code für den perfekten Keks. Mithilfe unserer Röntgenstrahlen helfen wir dabei, die ideale Backzeit, Dicke und Rezeptur für das ultimative Geschmackserlebnis herauszufinden“, erklärten die Forscher. Damit wollen sie künftig die Funktion verschiedener Zutaten bei der Bildung der Knusper-Struktur besser verstehen, um noch leckerere Kekse zu entwickeln.

Aktivisten der Gruppe Letzte Generation haben am Morgen die Worte „Sei ehrlich!“ an die Nordfassade des Bundeskanzleramts geschrieben. Der Schriftzug wurde später entfernt.

Aktivisten der Gruppe „Letzte Generation“ haben am 6. Juni die Worte „Sei ehrlich!“ an die Nordfassade des Bundeskanzleramts geschmiert. Der Schriftzug wurde zeitnah entfernt. Foto: Kay Nietfeld/dpa

Stahl aus Strom

Eine Ausgründung des Massachusetts Institute of Technology (MIT) hat sich zum Ziel gesetzt, die Produktion des „Rückgrat des Modernen Lebens“ zu revolutionieren: die CO₂-freie Erzeugung von Stahl. Egal ob für Wolkenkratzer, Autos, Flugzeugen oder Brücken, in der Regel wird Eisenerz in einem Hochofen unter Zugabe von Kohle und Sauerstoff verhüttet. Damit einhergehen etwa sieben bis neun Prozent der weltweiten CO₂-Emissionen. Das von zwei ehemaligen MIT-Professoren und einem Doktoranden gegründete Unternehmen möchte diese durch Oxidschmelzelektrolyse eliminieren, ein elektrochemisches Verfahren, an dem sie seit den 1980er-Jahren forschen. Eine Anlage betreiben sie bereits in Brasilien, um hochwertige Metalle aus Bergbauabfällen zu gewinnen – gespeist durch erneuerbare Energie. Ein Prototyp zur Stahlherstellung steht in den USA. Über die Preise ihres grünen Stahls sagt das Unternehmen nichts.

Experiment Solarstraße

Die erste Solarstraße der Welt, mit großem Rummel eingeweiht 2016 in Tourouvre-au-Perche (ein Dorf in der Normandie, Frankreich), wird abgerissen. Die Bauarbeiten dauern bis zum 7. Juni. Schon in den ersten Betriebswochen traten Probleme auf: Die 2.800 Photovoltaik-Platten auf der ein Kilometer langen Strecke waren schnell von Laub bedeckt und wurden durch Traktorverkehr beschädigt. Sie mussten mehrmals ausgetauscht werden, was zu häufigen Straßensperrungen führte. Die Paneele verursachten zudem viel Lärm, was zu einem Tempolimit von 70 Stundenkilometer führte. Vor allem blieb die Stromerzeugung sehr weit hinter den Erwartungen. Ursprünglich sollten die Straßenbeleuchtung des Dorfes und 5.000 Einwohner damit versorgt werden – 2022 war die Ausbeute so gering, dass es für drei Häuser reichte. Das Experiment kostete mindestens fünf Millionen Euro öffentliche Gelder.

Soldaten betreten das Gefängnis El Rodeo in Portoviejo, Ecuador, um eine Durchsuchung inmitten einer Mordserie durchzuführen. Dutzende von Soldaten übernahmen am Mittwoch die Kontrolle über das Gefängnis in der Provinz Manabí, wo es zu einer Spirale der Gewalt gekommen war.

Soldaten betreten das Gefängnis El Rodeo in Portoviejo, Ecuador, um eine Durchsuchung inmitten einer Mordserie durchzuführen. Dutzende von Soldaten übernahmen am 5. Juni die Kontrolle über das Gefängnis in der Provinz Manabí, wo es zu einer Spirale der Gewalt gekommen war. Foto: Cesar Munoz/AP/dpa

2023: Rekordjahr der Kriege

Nie zuvor gab es so viele bewaffnete Konflikte auf der ganzen Welt, wie eine aktuelle Statistik aus Schweden zeigt. Im Jahr 2023 belief sich die Zahl der Konflikte, an denen Staaten beteiligt waren, demnach auf insgesamt 59 – die höchste Zahl seit Beginn der Datenerhebung im Jahr 1946. Frühere Spitzenwerte wurden in den Jahren 2020 und 2022 mit jeweils 56 Konflikten verzeichnet. Zwar habe sich die Zahl der Todesopfer durch Konfliktgewalt im Vergleich zum Vorjahr halbiert, jedoch ist sie immer noch hoch. Die meisten Kriege fanden in Afrika statt, wobei häufig die Zivilbevölkerung das Ziel der Kriegsparteien ist. Im Vergleich dazu finden die meisten nicht-staatlichen Konflikte in Lateinamerika statt. Besonders in Mexiko und Brasilien konzentriert sich die Gewalt auf Städte und große Drogenhandelsrouten.

Shein und die Börse in London

Eigentlich wollte der chinesische Händler Shein in New York an die Börse gehen. Der weltbekannte Billig-Klamotten-Händler traf bei der US-Börsenaufsicht allerdings auf wenig Entgegenkommen. Die in China gegründete Firma, die mittlerweile ihren Sitz in Singapur hat, wird verdächtigt, auch Zwangsarbeit einzusetzen und Importzölle zu umgehen. Shein orientierte sich um und plant seinen Börsengang nun offenbar in Großbritannien. Die Londoner Börsenaufsicht prüft das Vorhaben; eine mögliche Bewertung von rund 60 Milliarden Euro steht im Raum. Damit wäre es einer der größten Börsengänge der jüngeren Zeit – und für den Finanzplatz London ein großer Erfolg.



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