Wochenrückblick (Teil 3): Explosives im Vierwaldstättersee – versenkte Munition

Vegetarier brauchen eine höhere Körpertemperatur. Ist das „Wow!“-Signal doch nicht von Aliens? Und Bücher retten in Amsterdam – von de Nullijst. Ein unvollständiger Rückblick auf Meldungen der Woche in Kurznachrichten, Teil 3.
Titelbild
Kussnacht am Rigi, Schweiz: Insgesamt wurden etwa 3.300 Tonnen Munition in bis zu 200 Metern Tiefe im Vierwaldstättersee entsorgt. Der See ist an seiner tiefsten Stelle 214 Meter tief. Doch nicht nur in diesem See gibt es Explosives.Foto: Michal Stipek/iStock
Von 25. August 2024

Schweden hat erstmals mehr Auswanderer als Einwanderer

Schweden verzeichnet im Jahr 2024 zum ersten Mal seit über 50 Jahren mehr Auswanderer als Einwanderer. Laut Prognosen der schwedischen Regierung wanderten zwischen Januar und Mai 2024 etwa 5.700 Menschen mehr aus als ein. Die Zahl der Asylanträge ist um 27 Prozent gesunken und wird voraussichtlich den niedrigsten Stand seit 1997 erreichen. Arbeitsmigration ist um 40 Prozent zurückgegangen, wobei der Anteil hoch qualifizierter Arbeitskräfte stieg. Besonders Menschen aus Ländern wie Irak, Somalia und Syrien verlassen vermehrt das Land. Die Entwicklung wird von der konservativen Regierung als Erfolg ihrer Migrationspolitik angesehen, wie Migrationsministerin Maria Malmer Stenergard Anfang August mitteilte. Ministerpräsident Ulf Kristersson macht die Einwanderungspolitik für die zunehmende Bandengewalt verantwortlich. Daher hat er es sich zum Ziel gesetzt, die Einwanderung erheblich zu verringern. (ks)

Bücher retten in Amsterdam

Bücher, die sehr lange in Bibliotheken stehen, ohne Leser zu haben, landen in Amsterdam im Depot und auf de Nullijst – der Null-Liste. Der Ongelezen Boeken Club in der Amsterdamer Stadtbibliothek will die ungelesenen Bücher jedoch mit einer Ausstellung vor dem Vergessen retten. In der Bibliothek an der Oosterdokskade zeigen Vitrinen einige der Ungelesenen – neben einem altmodischen Telefon. Mit diesem können Besucher die gesamte Null-Liste anfordern und Bücher für sich reservieren. Am 19. September, dem Nationalen Tag des ungelesenen Buches, können die Leser ihre geretteten Bücher zum Lesen abholen. Alternative ist der Aktenvernichter. Im Depot der Amsterdamer stehen 400.000 Bücher – sieben Kilometer. (ks)

Heißblütige Vegetarier

Warmblüter scheinen vegetarisches Essen besser zu vertragen als diejenigen, die eine kältere Körpertemperatur haben. Foto: Pictureworm/iStock

US-amerikanische Forscher haben einen Zusammenhang zwischen der Körpertemperatur eines Tieres und pflanzlicher Ernährung aufgedeckt. Bei ihren Untersuchungen an rund 1.700 vierbeinigen Landwirbeltieren entdeckten sie, dass eine hohe Körpertemperatur mit besonderen Herausforderungen für die Verdauung von Pflanzen zusammenhänge. So ist eine höhere Körpertemperatur notwendig, um jene Darmbakterien zu unterstützen, die Zellulose – den Hauptbestandteil von Pflanzen – abbauen. Dieses Zusammenspiel könnte der Grund sein, warum bestimmte Arten eine vegane Ernährung besser vertragen als andere. „Wir haben eigentlich keine Pflanzenfresser gefunden, die keine hohe Körpertemperatur haben. In der Regel lag diese bei über 30 Grad Celsius“, so die Forscher. Außerdem zeigte sich, dass die pflanzliche Ernährung eine erdgeschichtlich relativ junge Ernährungsweise zu sein scheint. (kms)

Explosives in Schweizer Seen

Von 1918 bis 1964 versenkte die Schweizer Armee über 12.000 Tonnen alte Bomben und Munition in verschiedenen Schweizer Seen. Dort ruhen sie bis heute. Vor allem im Thunersee, Brienzersee und Vierwaldstättersee. Nun veranstaltet das Bundesamt für Rüstung (Armasuisse) einen Ideenwettbewerb, wie die Munition umweltgerecht und sicher entfernt werden kann. Ein Preisgeld von 50.000 Schweizer Franken winkt für die drei besten Vorschläge. Die Munition liegt in Tiefen bis 220 Metern und ist oft von Sedimenten bedeckt. Bergungsaktionen plant das Verteidigungsministerium nicht, es will jedoch Optionen für die Zukunft auf dem Tisch haben. Bisher sind die Munitionsdeponien in den Seen als Endlager eingestuft – zumindest bis keine Kontamination des Seewassers erkennbar ist. (ks)

Doch keine Aliens?

Scan einer farbigen Kopie des originalen Computerausdrucks vom Wow!-Signal, August 1977. Foto: Big Ear Radio Observatory und North American AstroPhysical Observatory (NAAPO)

Am 15. August 1977 entdeckte der Astronom Jerry R. Ehman das, was heute als „Wow!“-Signal bekannt ist und als mögliches Zeichen außerirdischer Intelligenz gilt. Der Name beruht auf Ehmans Notiz auf dem Ausdruck einiger Daten. Fast auf den Tag genau 47 Jahre später gibt es eine weit weniger spektakuläre Erklärung: Forscher um Prof. Abel Méndez vermuten, dass das Signal das plötzliche Aufleuchten einer kalten Wasserstoffwolke zeigt, möglicherweise ausgelöst durch einen sogenannten Magnetar-Flare, einem seltenen astrophysikalischen Ereignis. Die Theorie stützt sich auf ähnliche, wenn auch weit schwächere Signale, die 2020 vom Arecibo-Observatorium entdeckt wurden. Obwohl es sich – vermutlich – nicht um Außerirdische handelt, sei „Wow!“ „wahrscheinlich das erste aufgezeichnete Beispiel [derartiger] Emissionen der Wasserstofflinie“, so Méndez. (ts)

Zu viel Wasser für Leben?

Die Erde besitzt einen Eisenkern, darüber einen Mantel aus Silikatgestein und an der Oberfläche große Ozeane. Dies galt bislang als Muster für bewohnbare Exoplaneten. Doch zu viel Wasser an der falschen Stelle gilt auch als lebensfeindlich. Da viel Wasser am Übergang zwischen Oberfläche und Mantel ein Austausch lebenswichtiger Stoffe unmöglich mache, wurden wasserreiche Exoplaneten auf der Suche nach Leben mitunter außer Acht gelassen. Forscher der ETH Zürich zeigen, dass das viele Wasser nicht zwingend im Mantel verbleiben und den „Fluss“ blockieren muss. So fanden sie heraus, dass, je größer und massereicher ein Planet ist, Wasser umso mehr geneigt ist, zum Kern zu sinken und somit nicht im Mantel zu verbleiben. Das meiste Wasser eines Planeten befindet sich also nicht auf der Oberfläche, sondern tief im Inneren. Auch der Mars soll unter seiner Oberfläche mehr als genug Wasser aufweisen – allerdings zu tief, um es zu nutzen. (ts)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion