Wochenrückblick (Teil 3): Eine KI, die für Menschen in Umfragen antwortet

Der Deutsche Jagdverband warnt, dass veraltete Zahlen zu Wölfen veröffentlicht wurden. Die Schweiz mustert die schnellen Kampfjets der Patrouille Suisse aus. Und Bayern baut die längsten Fußgängerhängebrücken der Welt. Ein unvollständiger Rückblick auf Meldungen der Woche in Kurznachrichten, Teil 3.
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Es gibt eine KI, die als digitaler Zwilling eines Menschen für diesen Fragen beantwortet. Die Trefferquote – also ob der Mensch die Frage gleich beantwortet hätte – liegt bei 85 Prozent. (Symbolbild)Foto: PhonlamaiPhoto/iStock
Von 8. Dezember 2024

Im Pfälzerwald ist ein Berg um einen Meter gewachsen

Ein Meter ist der höchste Berg des Pfälzerwalds gewachsen – dank der Kartografen. Der Kalmit ist tatsächlich 673,64 Meter statt 672,6 Meter hoch. Der überraschende Zuwachs kam bei einer örtlichen Kontrolle der Messpunkte auf Initiative des Wetterforschers Christian Müller zustande. In der Vergangenheit war nicht am tatsächlich höchste Geländepunkt gemessen worden, das wurde nun korrigiert. Für Maikammer, einer Gemeinde an der Deutschen Weinstraße und ein beliebter Weinort heißt das: Die neue Höhenangabe benötigt zumindest neue Schilder. (ks)

Jets der Patrouille Suisse ausgemustert – was nun?

Die Schweizer Regierung hat beschlossen, die Kampfjets der Kunstflugstaffel – der Patrouille Suisse – auszumustern. Diese setzte lange Zeit sechs Northrop F-5E Tiger II für die repräsentativen Aufgaben der Staffel ein, wie sie auch von der Luftwaffe geflogen werden. Doch mittlerweile seien die Flieger „in jeder Hinsicht“ veraltet.

Die Patrouille Suisse absolvierte weltweit Auftritte bei Flugshows und agierte auch für repräsentative Zwecke. Foto: mariusz_prusaczyk/iStock

Selbst die Pilotenausbildung setzt sie nicht mehr ein, geschweige denn gebe es Einsätze für Nacht- und Schlechtwetterflüge. Die alte Flotte zu unterhalten koste 40 Millionen Franken pro Jahr, die sollten lieber in andere Posten der Verteidigung fließen. Und nun? Für Patrouille Suisse könnte ein anderes Flugzeugmodell kommen. Welche, das liegt in der Hand des Verteidigungsministeriums. Schnelle Jets gibt es für die Kunstflugstaffel nicht mehr. (ks)

Eine KI, die für Menschen in Umfragen antwortet

Das wichtigste, was Soziologen aktuell nutzen, sind Umfragen. Sie zu erstellen, durchzuführen und zu analysieren, um etwas über den Menschen zu erfahren, ist zeitaufwendig und teuer. Nun entwickelten Forscher der Forscher der Northwestern University und Google DeepMind eine KI, die – nachdem sie zwei Stunden ein Interview mit einem Menschen geführt hat – einen digitalen Zwilling dieser Person erstellt. Während des Interviews lernt die KI so viel über die Meinung der Person, dass sie bei späteren Fragen in 85 Prozent mit den Antworten des Menschen übereinstimmt. Erstellt wurde der Zwilling auf Basis von Chat GPT. Diesen anschließend zu befragen sei für die Soziologen kostengünstiger als die Befragung realer Menschen. Zudem könnten viel mehr Befragungen als bisher stattfinden. Das entwickelte Modell basiert auf 1.000 interviewten Menschen. (ks)

Zahlen zu Wölfen: Bundesamt für Naturschutz vs. Jagdverband

Im November haben nach offiziellen Angaben des Bundesamts für Naturschutz in Deutschland rund 1.780 Wölfe gelebt: 209 Rudel, 46 Paare und 19 Einzeltiere. Diese Zahlen sind zu niedrig und entsprechen dem Stand zu Jahresbeginn 2024, erklärt der Deutsche Jagdverband. Es fehle der komplette Wolfsnachwuchs des Jahres 2024. Hochrechnungen zufolge gebe es eher 270 Wolfsrudel. In Niedersachsen seien 48 Rudel vorhanden, die Landesstatistik weist hingegen bereits 55 Rudel aus. Die Zahl der gerissenen Nutztiere ist 2023 um 31 Prozent auf 5.727 Schafe, Ziegen, Rinder und Pferde gestiegen. 2022 waren es rund 4.400 Weidetiere. Der Jagdverband kritisiert, dass auf Basis der veralteten Zahlen eine verfehlte Wolfspolitik betrieben werde. Zudem gefährde es die Artenvielfalt, alles dem Schutzstatus einer Art unterzuordnen, die als Großraubtier an der Spitze der Nahrungspyramide stehe und gut zurechtkommt.

Ein Rudel Wölfe im Winter. Foto: Michael Roeder/iStock

Am 3. Dezember setzten die Staaten der Berner Konvention Wölfe von „streng geschützt“ auf „geschützt“ herab. Der Wolf bleibt weiter geschützt, eine Jagd wird aber grundsätzlich möglich. Die EU soll nun die Änderung in EU-Recht umsetzen, was noch dauern dürfte. (ks)

Bayern baut längste Fußgängerhängebrücken der Welt

Nach jahrelangem Streit und intensiver Planung steht fest: Im Frankenwald entstehen die beiden weltweit längsten Hängebrücken für Fußgänger. Der Kreistag in Hof hat mit einer deutlichen Mehrheit grünes Licht gegeben. Nun muss der Planungsverband der Gemeinden Issigau und Lichtenberg im Landkreis Hof den Bauantrag einreichen. Der Baubeginn ist für 2027 vorgesehen; zwei Jahre später sollen die Brücken eröffnet werden. Jede der Stahlhängebrücken misst 1.400 Meter und überspannt das Lohbach- und Höllental, wobei letzteres unter Naturschutz steht. Es ist von geschätzten Kosten von 45,5 Millionen Euro die Rede, wobei der Landkreis mit einem Zuschuss von rund 26 Millionen Euro aus dem bayerischen „RÖFE“-Fördertopf rechnet. Erwartet werden bis 300.000 Besucher jährlich, der Eintrittspreis liegt bei 19,25 Euro. (ks)

Gold über Gold

Das Wangu-Goldfeld in der chinesischen Provinz Hunan ist für seine reichen Vorkommen des Edelmetalls bekannt, die bisher bekannten Vorräte kratzen wohl jedoch nur an der Oberfläche. Tiefenbohrungen am Rand des Feldes entdeckten in den „oberen 2.000 Metern“ mehr als 40 weitere Goldadern, aus denen rund 300 Tonnen gewonnen werden könnten. Die Lagerstätte reiche indes noch tiefer und könnte insgesamt über 1.000 Tonnen Gold im Wert von mehreren Dutzend Milliarden Euro enthalten, knapp mehr als die bisherige Weltrekordmine „South Deep“ in Südafrika, die je nach Berechnung rund 900 bis 1.000 Tonnen des Edelmetalls enthält. Angesichts der Entdeckung sprang der Goldpreis leicht nach oben. (ts)



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