Wochenrückblick (Teil 3): Die Atacama-Wüste blüht

Es naht die Pflicht zur elektronischen Rechnung zwischen Unternehmen. In Kuba grassiert die Armut – und nur drei Prozent der Kubaner stehen noch zur sozialistischen Wirtschaft. Und Waldbrandrauch hilft jungen Bäumen beim Wachsen. Ein unvollständiger Rückblick auf Meldungen der Woche in Kurznachrichten, Teil 3.
Titelbild
Blütenmeer: Die Atacama-Wüste in Chile steht in voller Blüte. Die starken Regenfälle der letzten Monate haben die trocken Wüstenregion an der Pazifikküste im Norden Chiles in ein Blütenmeer verwandelt.Foto: Cortesía Amelia Ortuzar/NOTIMEX/dpa
Von 21. Juli 2024

Armut in Kuba

„Sieben von zehn Kubaner haben uns erzählt, dass sie aufgrund von Geldmangel oder Lebensmittelknappheit auf Frühstück, Mittag- oder Abendessen verzichten mussten“, berichtet die Kubanische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Diese legte jüngst neue Daten zur Lebensqualität der Menschen auf der Insel vor. Nur jeder sechste hätte stetig drei Mahlzeiten am Tag. Demnach sind 91 Prozent der Menschen (+5 Prozentpunkte) mit der kommunistischen Führung unzufrieden. Nur 4 Prozent unterstützen das wirtschaftliche und soziale Vorgehen der Regierung. Bürgerliche, politische und soziale Rechte werden unterdrückt. Yaxys Cires, einer der Leiter der Beobachtungsstelle, verweist darauf, dass 89 Prozent der kubanischen Bevölkerung von extremer Armut betroffen sind. Was die zukünftige Entwicklung des Landes angeht, entscheiden sich 53 Prozent für das nordamerikanische US-Modell, bei den 18 bis 30-Jährigen sind es 63 Prozent. 21 Prozent stehen für das spanische oder europäische Modell ein und 3 Prozent für das russische. Nur 3 Prozent glauben, dass das derzeitige kubanische Modell die Norm sein sollte.

Von der Wüste zum Blütenmeer

Die Atacama-Wüste an der Westküste Südamerikas ist der trockenste Ort der Welt – weit und breit nur Sand und Geröll. Doch etwa alle sechs bis zehn Jahre lebt die Wüste während des Frühlings auf der Südhalbkugel kurz auf und verwandelt sich in ein riesiges Blütenmeer. Nun kam es nach 2015 erstmals wieder zu einem Aufblühen im südlichen Winter. Dank der Regenfälle im Norden Chiles bedeckten unzählige lila und weiße Blumen die Wüste. „Die 11-12 Millimeter Niederschläge im April sowie die tief hängende und dichte Wolkendecke, die den Boden jede Nacht mit Feuchtigkeit bedeckt, trug dazu bei, diese Pflanzen zu aktivieren“, erklärt Cesar Pizarro von der Nationalen Forstgesellschaft. Ein seltener Anblick.

Waldbrandrauch hilft jungen Bäumen beim Wachsen

US-amerikanische Forstwissenschaftler unter der Leitung von Amanda Brackett haben herausgefunden, dass der Rauch von Waldbränden einen unerwarteten Vorteil haben kann. So reduziert der Rauch das Sonnenlicht und senkt so die Temperaturen effektiver, als es ein dichtes Kronendach tut. Dieser kühlende Effekt helfe den empfindlichen und für Hitzestress anfälligen Setzlingen beim Wachsen. In der Forstwirtschaft ist die Verjüngung von Bäumen wichtig, da sie mit artenreicheren, gesünderen und mehrjährigen Wäldern verbunden wird.

Die Schweizer Stadt Zug am Ufer des Zuger Sees. Foto: iStock/ sumnersgraphicsinc

Die Schweizer Stadt Zug am Ufer des Zuger Sees. Foto: iStock/ sumnersgraphicsinc

Staat zahlt Steuern an Bürger zurück

Der Kanton Zug in der Schweiz zahlt überschüssige Steuern an die Bürger zurück. Der Kanton erzielte im Jahr 2023 einen Überschuss von 461,3 Millionen Schweizer Franken und rechnet auch in den kommenden Jahren mit hohen Überschüssen im dreistelligen Millionenbereich. Anstatt diese Gelder als Reserven anzulegen oder in unnötige Projekte zu investieren, will der Kanton das Geld an die Steuerzahler zurückgeben. Konkret ist geplant, die Krankenkassenprämien und die Steuern moderat zu senken. Es soll gezielt der untere Mittelstand entlastet werden. Das Luxusproblem entstand im Rahmen eines Bauprojektes, es sollten zwei moderne Tunnelumfahrungen für den Straßenverkehr entstehen. Dafür wurden 1,056 Milliarden Franken veranschlagt, die aus kantonalen Eigenmitteln stammen sollten. Dank vieler Steuereinnahmen steigerte sich das Eigenkapital rasch – der Kanton ist bei Unternehmen und Privatpersonen beliebt. Die Steuerbelastung liegt für Unternehmen bei einer effektiven Gesamtbelastung von 11,8 Prozent und damit am niedrigsten von allen Schweizer Kantonen. Doch die Zuger stimmten ab – und gegen die Tunnel. Übrig bliebt die Frage: Wohin mit dem Geld?

Neuer Urantagebau in der Sahara

Tief in der Sahara, im Nordosten Mauretaniens, liegt die Uranlagerstätte Tipis. Bereits 2008 wurde sie entdeckt. Die Mineralisierung liegt größtenteils innerhalb von 3 bis 5 Metern unter der Oberfläche und soll nun – nachdem alle notwendigen Genehmigungen vorliegen – im konventionellen Tagebau abgebaut werden. Das gab das australische Mineralienunternehmen Aura Energy Limited bekannt. Am 12. Juli wurde von der nationalen Behörde für Strahlenschutz, Sicherheit und nukleare Sicherheit die Genehmigung für die Erschließung, den Abbau und die Produktion von Uranoxidkonzentrat erteilt. Auch die Genehmigungen für den Uranexport liegen vor. Es gibt keine Mengenbeschränkung für die künftige Uranproduktion.

Pflicht zur elektronischen Rechnung

In Zukunft sollen alle Firmen in Deutschland untereinander nur noch elektronische Rechnungen stellen. Unternehmer bekommen die Vorsteuer dann nicht mehr aus Papierrechnungen, sondern nur auf E-Rechnungen. Ab dem 1. Januar 2025 müssen Unternehmen diese empfangen, ab dem 1. Januar 2027 (Vorjahresumsatz von mehr als 800.000 Euro) bzw. 1. Januar 2028 auch zwingend ausstellen. Es handelt sich dabei jedoch nicht um PDF-Dokumente, wie sie Unternehmen bereits versenden. Gemeint sind Datenformate wie X-Rechnung oder ZUGFeRD (Norm CEN 16931). Optisch ähnelt ein Rechungsdatensatz einer html-Seite im Internet. Der Rechnungsempfänger kann die Daten mit entsprechender Software in seiner Buchhaltung weiterverarbeiten. Vorgeschrieben ist dieses Vorhaben im Wachstumschancengesetz. Im zweiten Schritt will die Bundesregierung ein bundesweit einheitliches elektronisches Einzelumsatz-Meldesystem einführen – um den Umsatzsteuerbetrug einzudämmen und um eine stärkere Digitalisierung des Steuerverfahrens zu erreichen. Der anvisierte Beginn ist sowohl national als auch europaweit das Jahr 2028.

Musk unterstützt Trump monatlich mit 45 Millionen Dollar

Der Techmilliardär Elon Musk will jeden Monat 45 Millionen Dollar (etwa 41 Millionen Euro) in einen neuen Fonds einzahlen, der Donald Trump bei der Präsidentschaftswahl unterstützen soll. Musks Spenden würden an eine politische Gruppe mit dem Namen America PAC gehen, berichtete das „Wall Street Journal“. Die Gruppe werde sich darauf konzentrieren, die Wählerregistrierung, die vorzeitige Stimmabgabe und die Briefwahl in sogenannten Swing States zu fördern. Swing States sind Bundesstaaten, in dem sich Demokraten und Republikaner häufig sehr enge Rennen liefern und die daher wahlentscheidend sind. Musk ist dem Bericht zufolge einer von mehreren großen Geldgebern des neuen Fonds, zu denen auch Palantir-Mitgründer Joe Lonsdale, die frühere US-Botschafterin in Kanada, Kelly Craft, sowie die Kryptoinvestoren Tyler und Cameron Winklevoss gehören sollen.

Flugzeug im Anflug: ein solarbetriebener Flugzeugprototyp bei der Landung im schweizerischen Sion.

Flugzeug im Anflug: ein solarbetriebener Flugzeugprototyp bei der Landung im schweizerischen Sion. Foto: Valentin Flauraud/KEYSTONE/dpa

Erwärmung verkürzt arktische Schifffahrtssaison

Eine Studie zeigt, dass die Schifffahrtssaison in der sogenannten Nordwestpassage aufgrund der Eisbedingungen kürzer statt länger wird. Demnach nahm insbesondere in wichtigen Abschnitten wie dem Beaufortmeer und der McClure-Straße die Befahrbarkeit zwischen 2007 und 2021 erheblich ab. Das betraf selbst Schiffe, die durch bis zu 70 cm dickes Eis fahren können. Grund sei älteres, dickeres Eis, das nach Süden fließe. Wie Forscher um Alison Cook vom schottischen Meeresforschungsinstitut SAMS ermittelten, sei die Route zwischen Grönland und Kanada jüngst bis zu 25 Wochen weniger im Jahr befahrbar. Diese Entwicklung könnte die Nordwestpassage als alternative Schifffahrtsroute unbrauchbar machen und stellt eine Herausforderung für Küstengemeinden dar, die auf Schiffsversorgung angewiesen sind.

Sport begünstigt Parkinson

Boxen, Karate oder Eishockey: Bei diesen Kontaktsportarten geht es oft hart zur Sache. Nicht selten werden dabei Verletzungen wie Knochenbrüche, Gehirnerschütterungen oder Bänderrisse davongetragen. Wie eine aktuelle Studie anhand 481 verstorbenen US-Sportlern zeigt, muss eine weitere Folge ergänzt werden: die chronisch-traumatische Enzephalopathie (kurz CTE). Einher gehe diese mit Symptomen, die sehr ähnlich zu jenen der Parkinson-Krankheit sind: Zittern, extrem langsame Bewegungen und steife Arme oder Beine. Für Parkinson sind üblicherweise Ansammlungen von Proteinen verantwortlich. In ihrer Studie wiesen die Forscher um Daniel Kirsch jedoch nach, dass 76 Prozent der verstorbenen Kontaktsportler diese Proteinansammlungen nicht aufwiesen, dafür aber einen schwereren CTE-bedingten Hirnzelltod. Bereits nach acht Jahren Ausübung des Sportes steige das Risiko für eine CTE-Erkrankung um 50 Prozent, so die Forscher.



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