Wochenrückblick (Teil 2): Was bedeuten gelbe Bänder in Obstbäumen?
Doch kein Marswasser?
Ja, nein, ja, nein, vielleicht: Die Astronomen sind sich uneinig, ob es Wasser auf dem Mars gibt oder nicht. Vor wenigen Jahren machte die Meldung von hellen Radarreflexionen an den Polkappen des Roten Planeten, welche als Eis interpretiert wurden, die Runde. Nun behaupten US-amerikanische Forscher der Cornell University, dass es sich dabei vielmehr um Interferenzen zwischen Radarwellen handle. „Ich kann nicht sagen, dass es unmöglich ist, aber wir zeigen, dass es viel einfachere Wege gibt, die gleiche Beobachtung zu erhalten“, sagte Daniel Lalich, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Cornell University. Der Astronom schließt zwar nicht aus, dass in der Zukunft flüssiges Wasser entdeckt werden könnte, doch er vermutet, dass die Geschichte von möglichem Leben auf dem roten Planeten schon lange zu Ende ist.
Gelbe Bänder: Ernte frei
Jedes Jahr zur Erntezeit hängen an zahlreichen Obstbäumen in Deutschland gelbe Bänder. Diese signalisieren: Hier darf kostenlos und ohne Rücksprache geerntet werden. Vorbeikommende Spaziergänger können so für den Eigenbedarf kostenlos Obst in ihrer Umgebung ernten und verwenden. Das geht auf die Ernteaktion „Gelbes Band“ zurück, die sich seit einigen Jahren immer mehr verbreitet. Die Aktion sorgt dafür, dass in Deutschland mehr Obstbäume abgeerntet und dadurch mehr Obst verwertet wird. In einigen Regionen werden die markierten Bäume auf Standortkarten angezeigt, wie etwa in der Deutschlandkarte der Aktionswoche „Deutschland rettet Lebensmittel“. Geerntet werden darf aber nur – ohne Benutzung von Leitern und Co. –, was in Reichweite hängt. Es kann auch aufgelesen werden, was auf dem Boden liegt.
2,2 Meter hoher Fisch an Strand gespült
Eigentlich schwimmt dieser gigantische Fisch nur in den gemäßigten Gewässern unserer Südhalbkugel: Doch Spaziergänger staunten nicht schlecht, als sie Anfang Juni an einem Strand in Oregon (USA) einen angeschwemmten Mondfisch (Mola tecta) fanden. Diese Tiere sind dafür bekannt, wie eine stehende Scheibe durch den Ozean zu schwimmen. Doch das 2,20 Meter hohe Exemplar lag auf seiner Seite und erschien Schaulustigen als großer runder grauer Fisch. Dieser sowie weitere in Kalifornien und Alaska angeschwemmte Kadaver scheinen die Theorie zu widerlegen, dass jene Art Mondfisch nur in der südlichen Hemisphäre lebt. Zudem könnten weitere gestrandete Tiere vermeintlich seiner bekannteren Mondfisch-Schwesternart (Mola mola) zugeordnet worden sein.
Männer leben gefährlicher
„Männer zeigen riskanteres Verhalten beim Überqueren von belebten Straßen und tragen seltener Helme beim Radfahren.“ Mit diesen Worten bestätigt Hannah Goodman, Forscherin der University of Western Australia, was der Volksmund – und vor allem Frauen – schon immer wussten: Männer leben gefährlicher. Goodman und Kollegen erfassten 1.030 Personen in 13 Stadtteilen von Perth und zeigten, dass sozioökonomischer Status die Risikobereitschaft beeinflusst: In ärmeren Gegenden nehmen Menschen häufiger Risiken in Kauf. Ebenso seien insbesondere jüngere Männer bereit, größere Risiken einzugehen. Was wissenschaftlich als „Junge-Männer-Syndrom“ bezeichnet wird, heißt in der Tierwelt Balzverhalten, sprich Männer treffen in Konkurrenz um Partnerinnen riskantere Entscheidungen, nicht immer ohne Folgen.
Mainz: Samstags ohne Fahrschein
Künftig soll an jedem ersten Samstag im Monat die Nutzung aller Linienbusse und Straßenbahnen im Mainzer Stadtgebiet kostenlos sein. Das kündigten Oberbürgermeister Nino Haase (parteilos) sowie die Geschäftsführer des Verkehrsbetriebs Mainzer Mobilität, Jochen Erlhof und Florian Wiesemann, am 7. Juni an. Die Landeshauptstadt von Rheinland-Pfalz will damit mehr Menschen in Busse und Bahnen locken. Die Aktion beginnt am 6. Juli und läuft zunächst für ein Jahr.
Sport ist abends am gesündesten
Morgenstund hat Gold im Mund, in Hinblick auf den Blutzuckerspiegel sollte man mit Sport jedoch besser warten. So konnten Forscher um Prof. Jonatan R. Ruiz von der Universität Granada nachweisen, dass abendliche Aktivität den Blutzucker am effektivsten senkt – besonders bei Menschen mit gestörter Glukoseregulation. Ihre Ergebnisse ergänzen das bisherige Wissen, dass Bewegung die Glukosekontrolle bei Übergewicht verbessert. Unklar war bisher, wann die beste Tageszeit dafür ist. Die Studie sei ein wichtiger Schritt hin zu individuellen Bewegungsempfehlungen, sagt Dr. Renee J. Rogers von der Universität Kansas, die nicht an der Studie beteiligt war. Die Botschaft: Bewegen Sie sich so oft wie möglich und bevorzugen Sie Aktivitäten am Nachmittag und Abend für eine bessere Glukoseregulation.
Grünzeug für Schneeleoparden
Obwohl die heimischen Stubentiger Fleischfresser sind, essen sie mitunter auch Gras. Dies scheint auch für alpine Großkatzen zu gelten, wie japanische Forscher überrascht feststellten. So zeigten Kotproben, dass besonders Schneeleoparden eine Vorliebe für bestimmte Pflanzen zu haben scheinen. Warum, ist jedoch unklar. Bisher ging man davon aus, dass das Grünzeug als Flüssigkeitszufuhr oder Selbstmedikation bei Krankheiten – einschließlich Verdauungshilfe – verzehrt würde. Die 90 Kotproben frei lebender Großkatzen in Kirgisistan zeigten jedoch, dass vor allem Rispelsträucher auch als Nahrungsersatz herhalten können. „Wir waren überrascht, als wir viele Rispelsträucher und wenig oder keine Spuren von Beutetieren fanden. Dies deutet darauf hin, dass die Pflanze von Schneeleoparden verzehrt wird, wenn sie hungrig sind“, erklärten die Forscher.
Girokonten kosten durchaus 100 Euro im Jahr
10.700 Filialen, 21.000 Automaten – das kostet. Sparkassen legen die Kosten ihres weitverzweigten Filialnetzes über die Kontogebühren auf die Kunden um. Für die Kunden heißt das teilweise dreistellige Beträge pro Jahr. Unabhängig vom Geldhaus zahlen rund 18 Prozent der Deutschen mindestens 100 Euro im Jahr für ihr wichtigstes Girokonto. Bei 14 Prozent sind es 100 bis 200 Euro, vier Prozent liegen noch darüber. Am seltensten sind derartige Kosten bei Direktbanken ohne eigenes Filialnetz, so eine Umfrage des Vergleichsportals Verivox. Auch unter den Geldhäusern mit Filialgeschäft gebe es große Unterschiede. Bei der Sparkasse ist jede der 351 Sparkassen in Deutschland geschäftspolitisch eigenständig, und damit legen sie auch ihre Gebühren eigenständig fest. Bei der Deutschen Bank, der Commerzbank oder der HypoVereinsbank sind die Kosten geringer.
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