Wochenrückblick (Teil 2): Tschernobyl als Standort für neue Kernreaktoren?

Das Weihnachtsplätzchen teurer werden, liegt vor allem an einer Zutat. Teurer wird auch das Smartphone in der Hand beim Autofahren – 1.000 Euro in Italien. Und im australischen Outback wurde die Narbe eines seltenen Tornados entdeckt. Ein unvollständiger Rückblick auf Meldungen der Woche in Kurznachrichten, Teil 2.
Titelbild
Wie sicher ist es in Pripyat, am KKW Tschernobyl? 2,47 MikroSievert (μSv) ist eine sehr geringe Strahlendosis und entspricht etwa der durchschnittlichen jährlichen Strahlenbelastung eines Menschen in Deutschland aus natürlichen Quellen.Foto: Zheka-Boss/iStock
Von 30. November 2024

1.000 Euro bei Handy am Steuer

Italien hat sich eine neue Straßenverkehrsordnung gegeben, die voraussichtlich schon im Dezember gilt. Dann wird es für zu flotte Italienfahrer im Straßenverkehr teuer: Wer mehr als 10 Kilometer pro Stunde zu schnell fährt, den erwarten Strafen von bis zu 700 Euro. Wer mit Handy am Steuer erwischt wird, zahlt bis zu 1.000 Euro. Im Wiederholungsfall 1.400 Euro plus drei Monate zu Fuß gehen. Dann ist der Führerschein weg. Wer etwas zu tief ins Glas geschaut hat und die Promillegrenze von 0,5 Promille überschreitet, kann mit bis 2.000 Euro zur Kasse gebeten werden. Auch hier ist der Führerschein weg, bis zu sechs Monate. Italien erhöhte vor allem die Bußgelder bei Verstößen wegen Tempo, Handy, Alkohol oder Drogen am Steuer. Und wer sich einen Strafzettel einhandelt, kann damit rechnen, dass er auch in Deutschland Post bekommt. In Deutschland kostet das Smartphone im Auto, ans Ohr gehalten oder bei freiem Hantieren, übrigens ein Bußgeld von 100 Euro. (ks)

Nordmänner aus dem Süden

Die alten Wikinger waren bekanntlich begabte Segler, wie Funde von Grönland bis zu den Azoren bestätigen. Doch woher kamen die Menschen, die mit ihren Langschiffen den Atlantik durchkreuzten und sich zahlreich auf dessen Inseln niederließen? Im Fall der Färöer-Inseln, einer Inselgruppe zwischen Schottland, Norwegen und Island, konnten Genetiker um Dr. Christopher Tillquist von der University of Louisville nun nachweisen, dass diese Wikinger aus dem heutigen Norwegen und südlicheren Dänemark kamen. Genetisch weniger gemeinsam hätten sie dagegen mit Schweden sowie gar nichts mit Isländern.

Ein Wikingerschiff (Drakkar) in Norwegen. Foto: Alexandre Tziripouloff/iStock

„Historiker sind lange davon ausgegangen, dass die Färöer-Inseln und Island von ähnlichen nordischen Völkern besiedelt wurden. Unsere Analyse zeigt jedoch, dass diese Inseln von Männern aus verschiedenen Genpools innerhalb Skandinaviens gegründet wurden“, so die Forscher. (kms)

Tschernobyl als Standort für neue Kernreaktoren?

Ist das Gebiet um das Kernkraftwerk Tschernobyl als künftiger Standort für kleine modulare Kernreaktoren (SMR) geeignet? Darüber berieten staatliche Vertreter für das Management der Sperrzone und Spezialisten des ukrainischen Kernenergieriesen Energoatom bei einem Besuch vor Ort. Es war bereits das zweite Treffen in der 30-Kilometer-Sperrzone um das Kraftwerk. Kiew hat Pläne für bis zu neun neue Westinghouse AP1000-Großreaktoren (Druckwasserreaktoren der Generation III+) im ganzen Land entwickelt. Hinzu kommt ein Programm für kleine und mittlere Reaktoren. Energoatom hat 2023 eine Vereinbarung unterzeichnet, die bis zu 20 SMR beinhaltet. Ukrainische Kohlekraftwerke könnten in Zukunft durch kleine modulare Kernreaktoren abgelöst werden. Auch die Stahlindustrie setzt auf eine Modernisierung mit SMR. (ks)

Mein Nachbar, ein Teilchenbeschleuniger

Die unendlichen Weiten des Alls gelten als überwiegend leer, die wenigen Himmelskörper darin jedoch außergewöhnlich. So können Pulsare, explodierende Sterne und aktive galaktische Kerne winzige Materieteilchen mit aberwitzigen Energien durch den Kosmos schleudern. Kosmische Elektronen erreichen dabei Energien von mehr als zehn Milliarden Elektronenvolt. Da geladene Teilchen jedoch durch Licht und Magnetfelder Energie verlieren, muss ihre Quelle in unmittelbarer Nähe liegen – nach kosmischen Maßstäben. Forscher des H.E.S.S.-Observatorium in Namibia, deren Teleskope zehn Jahre lange kosmische Strahlung aufzeichneten, vermuten daher, dass ein Pulsar, der „maximal einige tausend Lichtjahre entfernt“ sein kann, als kosmischer Teilchenbeschleuniger fungiert. Welcher genau, bleibt unklar, doch die Liste ist übersichtlich. (ts)

Narbe eines Tornados

Anfang des Jahres sah sich ein Höhlenforscher Satellitenbilder des australischen Outback an und stieß auf eine mysteriöse „Narbe“ inmitten der kargen Landschaft. Ihr Verursacher? Unbekannt. Diese Entdeckung zog sofort Wissenschaftler weltweit in den Bann – so auch Matej Lipar von der australischen Curtin University.

Die Narbe des Tornados ist elf Kilometer lang und 160 bis 250 Meter breit. Foto: Bildschirmfoto | Google Earth

Inzwischen hat der Planetenforscher eine Erklärung: Diese Schneise der Verwüstung wurde von einem starken Tornado verursacht, von dem niemand bisher wusste, dass es ihn gab. Auch wenn es Tornados auf allen Kontinenten außer der Antarktis gibt, sind die heftigen Wirbelstürme in Australien eher selten – zuletzt nachgewiesen wurden sie 2013 und 2016. Weitere Untersuchung der elf Kilometer langen Narbe sollen neues Wissen zur Entstehung von Tornados in Australien aufwirbeln. (kms)

Zimtsterne ohne Butter?

Weihnachtsplätzchen haben im Handel stolze Preise. Auch selbst gebacken dürften sie etwas teuer sein – was vor allem an einer Zutat liegt: Butter. Butter ist laut dem Statistischen Bundesamt im Oktober 40 Prozent teurer als im Vorjahresmonat. Mehr wurde hingegen etwas preiswerter, ebenso wie Zucker. Der Preis für Schokolade erhöhte sich im Oktober 2023 um 12,8 Prozent verglichen mit Oktober 2023; bis April 2024 stieg er nochmals um 12,4 Prozent. Traditionell wird bei den Weihnachtsnaschereien auf Butter gesetzt. Fachleute wie Jürgen Hinkelmann halten dabei nichts von Margarine als Butterersatz. Hinkelmann, Vizepräsident des Zentralverbandes des Deutschen Bäckerhandwerks, sagt: „Das ist geschmacklich schlecht, dadurch verzichtet man auf viel Genuss.“ Seine Empfehlung ist, dann lieber weniger zu backen – das täte auch der Figur gut. (ks)

Das gläserne Unternehmen, der gläserne Verein

Das Jahressteuergesetz 2024 wurde im Bundesrat angenommen. Damit gilt ab dem 1. Januar 2025 die Pflicht zur elektronischen Rechnungsstellung im Geschäftsbereich. PDF-Dokumente sind ungültig. Kleinunternehmer – wer 2023 weniger als 25.000 Euro und in diesem Jahr nicht mehr als 100.000 Euro Umsatz machte – sind vom Schreiben der Rechnungen befreit. Sie sind jedoch verpflichtet, diese anzunehmen und elektronisch unverändert zu archivieren. Erlaubt sind künftig E-Rechnungen in Formaten wie XRechnung nach der europäischen Norm EN 16931: Es muss die „vollständige Extraktion der nach dem UStG erforderlichen Angaben aus der E-Rechnung ermöglicht“ sein, sagt das Bundesfinanzministerium. Die E-Rechnungspflicht gilt auch für Vereine. (ks)

 

 

 

 



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