Wochenrückblick (Teil 2): Tausende Flugzeuge fliegen Umwege – wegen der Fußball-EM

Seltsame leuchtende Gebilde auf dem Jupiter, interessanter als Polarlichter. In der Arktis beginnt das Verbot von Schweröl – mit reichlich Ausnahmen für Anrainer. Und Zink spielt eine Schlüsselrolle bei Pflanzen. Heißt das auch: mehr Zink = mehr Gemüse? Ein unvollständiger Rückblick auf Meldungen der Woche in Kurznachrichten, Teil 2.
Enttäuscht steht Manuel Neuer nach dem verlorenen Vietelfinale gegen Spanien bei der Fußball-EM auf dem Spielfeld
Enttäuscht steht Manuel Neuer nach dem verlorenen Vietelfinale gegen Spanien bei der Fußball-EM auf dem SpielfeldFoto: Tom Weller/dpa
Von 6. Juli 2024

Arktisches Schwerölverbot hat begonnen

Seit dem 1. Juli ist das Beförderungsverbot von Schweröl in arktischen Gewässern in Kraft getreten. Dies betrifft sowohl Schiffe, die den Rohstoff geladen haben, sowie jene, die mit diesem Kraftstoff fahren. Bis 2029 können jedoch arktische Staaten wie Kanada, Russland oder Dänemark (Grönland) bestimmte Ausnahmeregelungen geltend machen. Wie es anschließend weitergehen soll, ist bislang ungeklärt – ebenso, was das für den Transport sibirischen Erdöls mittels spezieller Eisbrecher-Tanker und die für die Schifffahrt wichtiger werdende Nord-Ost-Passage bedeutet. In der Antarktis ist Schweröl bereits seit 2011 verboten.

Mehr Zink = mehr Gemüse?

Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Zink eine Schlüsselrolle bei der Reaktion von Pflanzen auf Umweltstress spielt. Insgesamt untersuchten die Forscher um Professor Jieshun Lin von der dänischen Universität in Aarhus über 150.000 Pflanzen. Dabei entdeckten sie, dass Zink als Signalstoff fungiert, der die Landwirtschaft mit Hülsenfrüchten wie Bohnen und Erbsen revolutionieren könnte. Zink und der Regulator „Fixation Under Nitrate“ (FUN) verbessern die Stickstofffixierung, wodurch Pflanzen weniger auf synthetische Dünger angewiesen sowie besser gegen Dürren und Hitze gewappnet seien. Als Nächstes wollen sie diese Erkenntnisse auf Hülsenfrüchte wie Sojabohnen anwenden, um Erträge zu steigern und nachhaltigere Landwirtschaftspraktiken zu fördern.

Tausende Flugzeuge fliegen Umwege

In der letzten Turnierwoche der Fußball-EM wird in München, Dortmund und Berlin der Flugverkehr über den Stadien für die Zeit der einzelnen Spiele gesperrt. Diese temporären Flugbeschränkungsgebiete umfassen jeweils einen Radius von 30 Nautischen Meilen – 55,56 Kilometer – um die Stadien und beginnen drei Stunden vor dem Anpfiff. Insgesamt müssen die Fluglotsen rund neun Stunden Flüge umleiten. Tausende Flüge sind betroffen; die Beschränkungen werden für Piloten durch NOTAMs (Notice to Air Missions) aktiviert. Ausgenommen sind Einsatzflüge von Polizei, Rettungs- und Katastrophenschutz.

Jupiters Atmosphäre um den Großen Roten Fleck (NIRCam und NIRSpec). Die linke Seite ist ein Infrarotbild. Der Große Rote Fleck ist als kreisförmiger Sturm unten rechts sichtbar. Die rechte Seite zeigt Nahaufnahmen dieses Bereichs. Blauere Farben auf dieser Seite zeigen niedrigere Höhen in der Jupiteratmosphäre an, rötere Farben höhere Höhen. Foto: weic2419a / ESA/Webb, NASA & CSA, Jupiter ERS Team, J. Schmidt, H. Melin, M. Zamani (ESA/Webb)

Seltsam leuchtendes Gebilde

Jupiter ist eines der hellsten Objekte am Nachthimmel und in klaren Nächten leicht zu erkennen. Doch genauere Details lassen sich nur mit hochtechnologischen Geräten wie dem James-Webb-Teleskop erkennen. Und genau das haben Astronomen um Henrik Melin von der Universität Leicester (England) getan: Sie entdeckten eine Vielzahl bisher ungesehener komplizierter Strukturen und Aktivitäten in der Atmosphäre, ähnlich wie Polarlichter, „aber interessanter“. Statt der angenommenen langweiligen Oberfläche fanden sie oberhalb des stürmischen Großen Roten Flecks unter anderem dunkle Bögen und helle Flecken, die sich über das gesamte Sichtfeld des Teleskops erstrecken. Diese Strukturen in der Atmosphäre des Gasriesen könnten durch Sonnenlicht und von Stürmen angetriebene Schwerkraftwellen entstehen, so die Forscher.

Soziale Medien gefährden gefährdete Jugendliche

Forscher um Justin Dyer von der Brigham Young University haben den Zusammenhang zwischen der frühen Nutzung sozialer Medien und Depressionen im Jugend- und jungen Erwachsenenalter untersucht. Dabei stellten sie fest, dass bestimmte Faktoren bei der Nutzung sozialer Medien das Risiko von Depressionen erhöhen können. Zu diesen Faktoren gehören elterliche Feindseligkeit, Mobbing durch Gleichaltrige, Ängstlichkeit und geringere Medienüberwachung durch Erziehungsberechtigte. „Wenn der Teenager bereits in einer gefährdeten Position ist, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass soziale Medien schädlich sind, viel größer – vor allem, wenn sie mehr als drei Stunden pro Tag in sozialen Medien verbringen“, sagt Dyer. Im Zusammenhang mit anderen Faktoren übten Smartphone & Co weniger oder keinen Einfluss aus.

Die Band des Royal Regiment of Scotland trifft vor den Feierlichkeiten zum 900-jährigen Bestehen der Stadt Edinburgh im Edinburgh Castle am 3. Juli 2024 in Edinburgh, Schottland, ein. Der Order of the Thistle ist der höchste Ritterorden in Schottland. Foto: Chris Jackson/Getty Images

China baut Spionagestandorte auf Kuba aus

China baut seine Präsenz auf Kuba aus – unter anderem mit vier neuen elektronischen Abhöreinrichtungen. Diese befinden sich in Bejucal und Calabazar (bei Havanna), in El Salao und Wajay. El Salao ist der neueste Standort und liegt außerhalb von Santiago de Cuba. Er befindet sich im östlichen Teil der Insel und nicht weit vom US-Stützpunkt in Guantánamo entfernt. Die USA befürchten, dass dieser ihre Kommunikation abhören könnte. 2023 vereinbarten Kuba und China engere Beziehungen bei Verteidigung und Geheimdiensten. Dazu gehört auch eine gemeinsame militärische Trainingseinrichtung auf der Insel und eine Anlage für Spionage. Satellitenbilder zeigen, dass die Anlagen aktiv sind. Der aktuelle Status des größten russischen Überseestandorts, etwas außerhalb von Havanna in Lourdes, ist derzeit unklar.

Unternehmer im Osten

Ostdeutsche Unternehmen haben ihre Geschäftserwartungen leicht gesenkt. Sie sind etwas pessimistischer geworden, was ihre Zukunft angeht. Das besagt der Geschäftsklimaindex Ostdeutschland des ifo Instituts, der von 92,7 Punkten im Mai auf 92,4 Punkte im Juni leicht gesunken ist. Vor allem das Verarbeitende Gewerbe im Osten leidet unter der stockenden Konjunktur, ebenso wie der Handel. Einzelhandels- und Großhandelsunternehmen Ostdeutschlands berichteten von schlechteren Geschäften als im Vormonat. Die Geschäftslage im Einzelhandel verschlechterte sich leicht, im Großhandel hingegen erheblich. Bei den Dienstleistungsbetrieben und im Bauhauptgewerbe hellte sich hingegen die Stimmung etwas auf.



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