Wochenrückblick (Teil 2): Leben vor dem Urknall

Krimis, Komödien oder lieber Dokumentationen? Die Genres der Lieblingsfilme verraten einiges über Menschen. Meditation ist besser als Placebos. Und Paris rechnet mit einem Besucheransturm ab 8. Dezember. Ein unvollständiger Rückblick auf Meldungen der Woche in Kurznachrichten, Teil 2.
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Der Stern LL Orionis zusammen mit dem Orionnebel.Foto: NASA/ESA/dpa/dpa
Von 14. September 2024

Filme mit Vorlieben

Krimis, Komödien oder lieber Dokumentationen? Die Genres der Lieblingsfilme verraten scheinbar einiges über Menschen – und wie ihr Gehirn funktioniert. Das legt eine Studie von Forschern der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg nahe. Die Forscher verglichen die Filmvorlieben von rund 260 Menschen mit Aufnahmen ihrer Gehirnaktivität. Dabei zeigte sich, dass Freunde von Actionfilmen und Komödien sehr stark auf negative emotionale Reize wie Wut oder Angst reagieren. „Das hatten wir nicht erwartet, da Actionfilme typischerweise sehr viele Reize vermitteln. Deshalb wäre es naheliegend gewesen, dass deren Fans nicht so leicht zu stimulieren sind“, erklärte Studienautorin Esther Zwiky. Bevorzugten die Teilnehmer dagegen Dokumentarfilme oder Krimis, fiel ihre Reaktion deutlich geringer aus, womöglich weil sie mehr auf die Handlung oder das Rätsellösen achten. „Es scheint so, dass Menschen sich die Filmgenres aussuchen, die ihr Gehirn optimal stimulieren“, so Zwiky abschließend. (ger)

Zu viel Licht macht krank

An manchen Orten auf der Welt gehen die Lichter nie oder erst sehr spät aus, sodass 80 Prozent der Menschen weltweit übermäßig viel künstlichem Licht ausgesetzt sind. Besonders zwischen Sonnenunter- und Sonnenaufgang, wenn der Körper zur Ruhe kommen sollte, wirkt sich Lichtverschmutzung negativ auf die Gesundheit aus. So kommt es unter anderem zu einer Störung der inneren Uhr oder zu Schlafproblemen und damit zu Nervenerkrankungen. Wie Forscher aus den USA anhand von Gesundheitsdaten und einer Lichtkarte nun herausgefunden haben, bestehe zudem ein erhöhtes Risiko für Alzheimer – in erster Linie bei Menschen unter 65 Jahren. Der Grund dafür geht aus der Studie nicht hervor, jedoch könnten individuelle Unterschiede einen Einfluss haben. „Jüngere Menschen leben eher in städtischen Gebieten und haben einen Lebensstil, bei dem sie vermehrt Lichtverschmutzung ausgesetzt sein können“, so Dr. Robin Voigt-Zuwala von der Rush University. (ger)

Meditation besser als Placebos

Der Placeboeffekt ist ein klares Beispiel, wie die positive Einstellung einer Person eine Wirkung erzielen kann, beispielsweise beim Empfinden von Schmerz. Der in vielen Kulturen verbreiteten Meditation schrieb man lange denselben Effekt zu. Forscher der University of California, San Diego, zeigen mit ihrer Studie allerdings das Gegenteil. So verringert Meditation nicht nur signifikant einen Schmerz, sondern auch die mit ihm und negativen Emotionen verbundenen Reaktionen im Gehirn. „Millionen Menschen leben jeden Tag mit chronischen Schmerzen. Möglicherweise können sie […] selbst etwas tun, um diese zu lindern“, erklärte Prof. Fadel Zeidan. „Meditation kann die Art und Weise, wie wir Schmerzen erleben, verändern – ganz ohne Medikamente, kostenfrei und überall anwendbar.“ Ein baldiger Nutzen ist nicht ausgeschlossen, denn in der modernen Medizin gelten neue Therapien als wirksam, wenn sie besser abschneiden als der Placeboeffekt. (ger)

Besucheransturm ab 8. Dezember

Auch wenn die Restaurierung bislang nicht ganz abgeschlossen ist: Am 8. Dezember wird die Pariser Kathedrale Notre-Dame wiedereröffnet. Für den erwarteten Besucheransturm führt die Diözese von Paris Onlinereservierungen ein, während der eigentliche Besuch kostenlos bleibt. Buchbar sind die Zeitfenster nur wenige Tage vor einem Besuch.

Arbeiter während der Wiederaufbauarbeiten an der Holzkonstruktion der neuen Turmspitze der Kathedrale Notre-Dame de Paris am 4. Juli 2024. Die Turmspitze wird so rekonstruiert, dass sie mit der ursprünglichen, beim Brand vom 15. April 2019 zerstörten Turmspitze identisch ist. Foto: Joel Saget/AFP via Getty Images

Das Bistum rechnet mit jährlich 15 Millionen Besuchern, rund 40.000 täglich. Vor dem Großbrand waren es 10 Millionen. Zum Vergleich: Der Eiffelturm hatte 2023 rund 6,3 Millionen Gäste, der Louvre ungefähr 8,9 Millionen. Die Bauarbeiten an den Strebebögen sollen noch vier bis fünf Jahre dauern, die Arbeiten am Platz rund um die Kathedrale noch mindestens drei Jahre. (ks)

Leben vor dem Urknall

Möglicherweise gibt es ein Leben vor dem Urknall. Dies beschreibt eine Studie, die sich mit der sogenannten „Bouncing“-Theorie des Kosmos beschäftigt. Der wortwörtlich springende Punkt ist dabei, dass sich das Universum statt in einer einmaligen Ausdehnung nach dem Urknall in einer endlosen Schleife aus Kontraktion und Expansion befinde. „Kleine Schwarze Löcher könnten in den frühen Phasen des Universums entstanden sein“, erklärte Patrick Peter vom französischen Forschungsinstitut CNRS. Diese wiederum könnten die dunkle Materie ausmachen, die etwa 80 Prozent der Materie im Universum bildet. Ihr Nachweis steht bislang aus, könnte aber über Gravitationswellen gelingen – die hingegen gibt es bislang ebenfalls nur theoretisch. Bestätigt sich der springende Kosmos, schüttelt er unser Wissen über das Universum kräftig durch. (ts)

Greifvogel will sich Kleinkind holen

Ein Steinadler hat in Norwegen ein Kleinkind aus der Luft angegriffen und am Kopf verletzt. Wie der Vater sagte, spielte seine 20 Monate alte Tochter auf dem Bauernhof der Familie in Tröndelag, als der Raubvogel auf sie herabstürzte. Der Mutter des Mädchens gelang es nur mit Mühe und Not, das Kind aus den Fängen des Adlers zu befreien. Die Mutter habe sich auf den Vogel gestürzt und ihn festgehalten, „aber sie musste kämpfen, damit er losließ“, so der Vater. Ein Nachbar habe ebenfalls geholfen. Das kleine Mädchen musste nach seiner Rettung am Hinterkopf genäht werden.

Ein Greater Spotted Eagle, auf Deutsch als Schelladler bekannt. Steinadler werden größer und haben eine Flügelspannweite bis 2,40 Meter. Foto: Katiekk2/iStock

Der Raubvogel wurde nach dem Vorfall abgeschossen. Jagdaufseher Per Kare Vinterdal begründete seine Maßnahme damit, dass der Adler das Mädchen wie „ein Beutetier“ behandelt habe. Der Mutter und dem Nachbarn war es gelungen, den Steinadler mit Stöcken auf Abstand zu halten, der Greifvogel sei aber „immer wieder zurückgekommen“. (ks)

Versicherungsfremde Leistungen

Die Ampelregierung hatte im Koalitionsvertrag versprochen, die Sozialversicherung insbesondere von den versicherungsfremden Leistungen zu entlasten. Die Verbände der gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen erinnern nun an die Umsetzung des Versprechens. Versicherungsfremde Leistungen sind Leistungen, die nicht dem eigentlichen Versicherungszweck entsprechen – sie sollten mit anderen Steuermitteln bezahlt werden. In den laufenden Haushaltsberatungen seien die notwendigen Steuermittel dringend einzuplanen, fordern unter anderem der AOK-Bundesverband, der BKK Dachverband und die Knappschaft. Die Bundesregierung rette sich zudem bei der Pflegeversicherung „von Monat zu Monat“. Längst überfällig sei die Refinanzierung der coronabedingten Kosten in Höhe von 5,5 Milliarden Euro, auf denen die Pflegekassen sitzen geblieben sind. (ks)



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