Wochenrückblick (Teil 2): 132 Hamster legen Airbus A321 NEO lahm
Fabriken lassen Wolken gefrieren
Abgase großer Fabriken oder Kraftwerke können Wolken dichter machen. Der Effekt ist seit Jahrzehnten bekannt, neu ist, dass so auch Schneefall entstehen kann. Dies entdeckten Forscher um Prof. Toll von der Universität Tartu, Estland, als sie Satellitenaufnahmen und Wetterradardaten industrieller Brennpunkte in Nordamerika, Europa und Asien kombinierten. So beobachteten sie unter anderem im Windschatten einer Kupferhütte in Kanada „einzigartige Eiswolkenfahnen“. Grund ist ein Phänomen namens „unterkühltes Wasser“, bei dem Wasser in Wolken auch bei minus 40 Grad Celsius flüssig bleiben kann. Gefrieren könne es erst in Anwesenheit von geeigneten Aerosolen, beispielsweise aus Abgasen. Diese verstärken somit einerseits die Wolkenbildung, führen andererseits aber lokal zu Schnee, woraufhin die Wolken letztlich dünner werden. Überregionale Folgen sind bislang unerforscht. (ts)
„Hinsetzen auf eigene Gefahr“
Macht ein Baum, der im Wald umstürzt, ein Geräusch? Nun, in Anlehnung an die deutsche Rechtsprechung kommt es darauf, worauf er landet. Landet er auf dem Waldboden, sicher nicht. Auch wenn er auf einem Wanderer landet, der durch den Wald läuft, wäre dies eine „typische Gefahr“ und daher keinen Laut wert. Fällt der Baum jedoch auf einen Wanderer, der auf einer Bank im Wald sitzt, stellt dies eine „atypische Gefahr“ (der Benutzung einer Sitzbank) dar, wofür der Waldbesitzer haftbar ist. Ebendarum denkt man in Schömberg im Schwarzwald ernsthaft darüber nach, rund 60 von 400 Sitzbänken abzubauen. Zu hoch seien die Sicherheitsanforderungen sowie Kosten für Wartung und Kontrolle. Das heißt, wer beim Picknicken auf einer Bank von einem herabfallenden Ast getroffen wird, kann Schadenersatz verlangen, wer davor sitzt oder vorbeiläuft und getroffen wird, hat einfach nur Pech gehabt. (ts)
132 Hamster legen Airbus A321 NEO lahm
Vier Tage saß ein Airbus A321 NEO auf der Atlantikinsel São Miguel fest: Die Bodencrew musste erst die 132 Hamster suchen, die auf dem Hinflug aus ihren Transportboxen entkommen konnten. Insgesamt hatte der Airbus 185 Passagiere, deren Gepäck und eine Lieferung von Hamstern, Frettchen und Vögeln für eine Tierhandlung auf den Azoren an Bord.
Nur die Hamster befreiten sich und kamen dem Bodenpersonal beim Gepäck-Ausladen aufgescheucht entgegen. Aus Sicherheitsgründen wurde der Airbus der Fluggesellschaft TAP Air Portugal sofort aus dem Verkehr gezogen. Knabbert ein solcher Hamster elektrische Leitungen oder Kabelschächte an, wird es für den Flugverkehr gefährlich. Die eingefangenen Tiere kamen schließlich in die Tierhandlung, der Jet flog nach einer ersten Inspektion ohne Passagiere zurück nach Lissabon. Hier wird er nun erneut gründlich untersucht. Wann das Flugzeug wieder in den Liniendienst zurückkehrt, ist unklar. Laut der portugiesischen Tageszeitung „Correio da Manga“ sollte die vierbeinige Fracht eigentlich einen anderen Flug nehmen – doch dieser lehnte ab, weil die Transportboxen nicht den Vorschriften entsprachen. (ks)
Wieder Grenzkontrollen
Ab dem 9. Dezember kontrollieren die Niederlande ihre Binnengrenzen, auch zu Deutschland. Das kündigte die niederländische Asyl- und Migrationsministerin Marjolein Faber an. Zunächst sollen die Grenzkontrollen sechs Monate dauern.
An Flughäfen finden Kontrollen nur statt, wenn das Risiko grenzüberschreitender Kriminalität und irregulärer Migration besteht. Je nach verfügbaren Kapazitäten baut die Königliche Marechaussee, eine Gendarmerie, die sowohl militärische als auch zivile Polizeiaufgaben hat, die Kontrollen schrittweise aus. Wirtschaft- und Berufsverkehr sollen möglichst ungestört bleiben. (ks)
Mentale Kriegsvorbereitung in Schweden
Schweden begann am 18. November, 5,2 Millionen Broschüren an seine Bürger zu versenden – und sie auf die Möglichkeit eines Krieges vorzubereiten. Stockholm liefert seinen Bürgern mit der Broschüre „Im Falle einer Krise oder eines Krieges“ mentale, logistische und praktische Tipps für den Umgang mit Krisen wie Krieg, Naturkatastrophen oder Cyberangriffen. Das letzte Mal wurde diese 2018 verschickt. Das 32-seitige Dokument beschreibt mit einfachen Illustrationen die Bedrohungen für das Land und gibt praktische Ratschläge, etwa zur Vorratshaltung von Lebensmitteln und Wasser. Online sind diese in Arabisch, Farsi, Ukrainisch, Polnisch, Somali und Finnisch verfügbar. Gleichzeitig startete Finnland eine Website mit ähnlichen Ratschlägen. 2022 traten beide Länder der NATO bei und gaben ihre militärische Neutralität auf. (ks)
Säbelzahnkätzchen im Permafrost gefunden
Bereits 2020 wurden die gut erhaltenen und teilweise mumifizierten Überreste einer Raubkatze im sibirischen Permafrost entdeckt. Das drei Wochen alte Jungtier besitzt ein kurzes, dickes und dunkelbraunes Fell, mit längerem Haar auf dem Rücken und im Nacken. Die Vorderpfoten sind abgerundet und für das Laufen im Schnee geeignet. Zwar sind die Krallen scharf und stark gekrümmt wie bei modernen Raubkatzen, doch es handelt sich um einen längst ausgestorbenen Säbelzahntiger. Woran das Tier vor 35.471 bis 37.019 Jahren starb, ist unbekannt. Mit der Entdeckung der Mumie erweitert sich das bisher bekannte Verbreitungsgebiet und gibt einen seltenen Einblick in das Aussehen des ausgestorbenen Säbelzahntigers, das bislang lediglich durch Knochenfunde rekonstruiert wurde. (kms)
76 Kokosnüsse in 30 Sekunden zerschlagen – mit der Hand
Weltrekordjäger haben sich in Hamburg vor dem Guinness World Records Day an neuen Rekorden versucht. Einige Beispiele: Muhamed Kahrimanovic zerschlug 76 Kokosnüsse in 30 Sekunden mit der Hand. Die Taekwondo-Sportlerin Palina Glebova (27) schaffte es, mit Dartpfeilen, die sie mit dem Fuß warf, zehn Luftballons in einer Minute zum Platzen zu bringen. Außerdem gelang es ihr, mit High-Heel-Kicks über Kopfhöhe 22 Luftballons in einer Minute zum Platzen zu bringen. Kampfsportler Joe Alexander schlug 24 Strohhalme in einer Minute blind vom Mund mit einer Bullenpeitsche weg. Zudem fing er fünf von einem Bogenschützen abgeschossene Pfeile in einer Minute mit verbundenen Augen aus der Luft. Sein Rekordversuch, mindestens acht hochgeworfene Plastikflaschen in der Luft blind mit einem Samuraischwert zu zerteilen, misslang. Die Weltrekorde müssen noch vom Guinness-Buch der Rekorde beziehungsweise vom Rekord-Institut für Deutschland bestätigt werden. (ks)
Lebenserwartung in Deutschland unter EU-Mittel
Trotz höchster Ausgaben für Gesundheit in Europa ist die durchschnittliche Lebenserwartung in Deutschland erstmals unter den EU-Mittelwert gesunken. Deutschland liegt mit 81,2 Jahren rund 2,6 bis 3 Jahre hinter Spanien, Italien und der Schweiz. Das besagt eine Studie der OECD. Demnach ist die Lebenserwartung in Deutschland langsamer gewachsen als anderswo. Im Jahr 2022 gab Berlin 12,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Gesundheit aus, 2023 waren es 11,8 Prozent. Pro Kopf sind das wenigstens 5.300 Euro. Damit liegt Deutschland jedoch 50 Prozent über dem EU-Durchschnitt. (ks)
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