Wochenrückblick (Teil 1): Neues ehrenamtliches Jobangebot: Gassigehen mit Wombats

Neuerdings gibt es radioaktive Nashörner. In unseren Autos sind Notbrems- und Spurhalteassistent nun obligatorisch. Und es gibt eine App für diejenigen, die keinen „grünen Daumen“ haben. Ein unvollständiger Rückblick auf Meldungen der Woche in Kurznachrichten, Teil 1.
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Ein Wombat (Vombatus ursinus) in Tasmanien – manchmal benehmen sie sich nicht ganz so friedlich wie dieser hier.Foto: phototrip / iStock
Von 6. Juli 2024

Neue Pflichten im Auto

Ab 7. Juli 2024 müssen neu zugelassene Fahrzeuge in der EU über weitere Assistenzsysteme verfügen. Für neue Fahrzeugtypen sind sie bereits seit zwei Jahren verpflichtend. Erforderlich sind nun unter anderem der intelligente Geschwindigkeitsassistent, der vor zu schnellem Fahren warnt, das Notbremslicht, der Spurhalteassistent und der Rückfahrassistent. Ebenfalls obligatorisch ist der Notbremsassistent, der Gefahrensituationen erkennt und automatisch das Bremsen des Fahrzeugs einleitet. Laut dem ADAC sind die Systeme zwar nicht immer ausgereift, seien jedoch ein wichtiger und richtiger Ansatz zur Erhöhung der Sicherheit. Zu viele Fehler, verbunden mit ständigen Warnungen oder unplausiblen Lenkeingriffen durch Spurhalteassistenten, senken allerdings die Kundenakzeptanz. Daher wird empfohlen, dass die Hersteller nur gut entwickelte Systeme auf dem Markt einführen.

Dinos gingen, Weintrauben kamen

Vor 66 Millionen Jahren kam es zu einem Ereignis, das den Planeten für immer verändern sollte: Ein Asteroideneinschlag führte zum Aussterben der Dinosaurier und vielen anderen Lebewesen. Die entstandene Nische wurde jedoch schnell wieder gefüllt, unter anderem mit Weinpflanzen. Wie US-amerikanische Forscher berichten, haben sie in Südamerika 19 bis 60 Millionen Jahre alte fossile Traubenkerne entdeckt. Diese sind jünger als die ältesten bekannten Traubenkerne aus Indien, die 66 Millionen Jahre alt sind. „Diese Entdeckung ist wichtig, weil sie zeigt, dass sich Weintrauben nach dem Aussterben der Dinosaurier wirklich über die ganze Welt verbreitet haben“, sagt Fabiany Herrera, Assistenzkurator des Field Museum in Chicago.

Grüner Daumen, App-unterstützt

Sind die Zimmerpflanzen vertrocknet? Oder ersoffen? Haben sie zu wenig Licht oder Dünger? Oder ist es zu kalt, zu heiß oder die Luftfeuchtigkeit zu hoch? Ein kleines Gerät mit vier Sensoren soll helfen, weniger Pflanzen umzubringen, wie der Erfinder und CEO Ben Beavers sagt. SmartyPlants bietet einen App-unterstützten Sensor für den grünen Daumen an. Die kleine Technik wird in einen Blumentopf gestellt und kann dann entsprechende Hinweise auf ihrem Display geben. Gemessen werden Feuchtigkeit, Lichteinfall, Düngemittelbedarf und Temperatur. Die App – Android und iOS kompatibel – lässt sich individuell auf jede Pflanzenart einstellen. Beavers sucht derzeit Geldgeber, um in die Serienproduktion einzusteigen.

Zwei Rutschen auf dem neuen CATERPILOU Kinderspielplatz während seiner Einweihung durch Lyons Bürgermeister Gregory Doucet in Confluence, Lyon, Frankreich, 3. Juli 2024. Foto: Matthieu Delaty/Hans Lucas/AFP via Getty Images

Radioaktive Nashörner gegen Wilderer

Im Rahmen eines Forschungsprojekts zur Eindämmung der Wilderei haben Forscher in Südafrika radioaktives Material in die Hörner von 20 Nashörnern injiziert. Die Idee ist, dass Strahlungsmesser, die bereits an den Landesgrenzen vorhanden sind, die Hörner aufspüren und den Behörden helfen könnten, Wilderer und Elfenbeinhändler zu verhaften. Die Tiere wurden zunächst betäubt, bevor ein Loch in das Horn gebohrt und das radioaktive Material vorsichtig eingeführt wurde. Die Forscher hoffen, dass das Verfahren auch zur Rettung anderer gefährdeter Arten wie Elefanten und Schuppentiere eingesetzt werden kann. Eine gesundheitliche Gefahr für die Tiere bestehe nicht, da „die Dosis der Radioaktivität sehr gering sei und ihre möglichen negativen Auswirkungen auf das Tier ausgiebig getestet wurden“, erklärt Prof. Nithaya Chetty von der Universität Witwatersrand.

Rabatte statt Studium

In Finnland öffnet ein Studentenausweis das Tor zu erheblichen Ermäßigungen bei Mahlzeiten und in öffentlichen Verkehrsmitteln. Das gilt auch für verschiedene Einzelhandelsgeschäfte und subventionierte Gesundheitsdienste, für die Nutzung der IT-Ressourcen der Universität, in Fitnessstudios und für Mitgliedschaften in Berufsverbänden – die zudem Versicherungsschutz bieten. Nicht jeder, der studiert, ist daher ein aktiver Student. Manche schreiben sich nur für ein Studium ein, ohne die Absicht zu haben, ihr Studium abzuschließen. In Zahlen ausgedrückt: An der Universität Helsinki mit über 30.000 Studenten gibt es mehr als 3.600 derartige „Geisterstudenten“. Tendenz steigend. Sie können durch die Rabatte und Vergünstigungen rund 2.000 Euro pro Jahr sparen, wie ein Student schätzt, der sich dieser Methode bedient.

Ein Wombat in Tasmanien (Vombatus ursinus) – sie werden bis zu 1,20 Meer lang und zwischen 20 und 40 Kilogramm schwer. Foto: mlharing / iStock

Neues Jobangebot: Gassigehen mit Wombats

Aus dem Bett locken, zum Spaziergang motivieren, mit Lieblingssnacks füttern: Tasmaniens „East Coast Natureworld“ sucht Ehrenamtliche als „Wombat Walter“. Aufgabe ist, Wombats – pelzige, stämmige, bärenähnliche Tiere, die eng mit Koalas und Kängurus verwandt sind – dazu zu bewegen, sich zu einem Morgenspaziergang durchzuringen, und zwar bei jedem Wetter. Auf gutes Benehmen der Vierbeiner sollte der Tierliebhaber auch achten. Und er oder sie sollte aufpassen und freundlich bleiben, wenn die Wombats beschließen, ihr eigenes Ding zu machen. Die Beutelsäuger sind bis zu 120 Zentimeter lang und wiegen zwischen 20 und 40 Kilogramm. Sie graben sich bis zu 20 Meter lange Tunnelsysteme, in denen sie den Großteil ihres Lebens verbringen, und fressen Gräser, Wurzeln, Moose und Pilze. Der Nachteil ist: Sie sind normalerweise nachtaktiv und können bei Gefahr sehr aggressiv werden. Gedacht ist die Aufgabe als Arbeit auf ehrenamtlicher Basis, jedoch bezahlt Tasmanien den Inlandsflug in den Bundesstaat, einen Mietwagen, zwei Übernachtungen und lokale Handwerksprodukte. Bewerbungen sind hier möglich: www.discovertasmania.com.au.

Jedes 5. Bakterium frisst Plastik

Kleinste Organismen könnten eine große Rolle bei der Lösung des Müllproblems spielen. Nach neusten Erkenntnissen von Jo-Anne Verschoor, Doktorandin der Universität Leiden, kann fast jeder fünfte (18 Prozent) von ihr untersuchte Bakterienstamm Plastik abbauen. In einer Welt voller Zucker und leichter verfügbarer Nährstoffe würden sie am Buffet jedoch die Leckerbissen bevorzugen. „Bakterien sind wie Menschen“, so Verschoor. Sie „brauchen Anreize, genau wie wir“. Wenn sie hungrig genug seien, beginnen sie auch Plastik abzubauen. Die Forschung lenkt den Fokus bei der Beseitigung der Plastikflut auf die äußeren Bedingungen, die ebenso eine Rolle spielen wie die Bakterien selbst. Bei letzteren nehme wiederum ein Gen namens „Lipase A“ eine Schlüsselrolle ein. Je mehr ein Bakterium davon aufweise, umso schneller könne es Plastik abbauen.

Wer kommt wie zur Arbeit?

Niederlande: Unternehmen mit mehr als 100 Mitarbeitern müssen ab dem 1. Juli dokumentieren, wie ihre Beschäftigten sich zur und von der Arbeit bewegen. Kommen sie mit dem Auto, dem öffentlichen Nahverkehr oder anders? In Zukunft sollen die Daten als Basis für Maßnahmen zur Senkung der CO₂-Emissionen durch die Mobilität dienen. Die berufsbedingten Fahrten werden in den Niederlanden für etwa sechs Prozent aller Emissionen verantwortlich gemacht. Gedacht ist, bis 2027 die Daten zu erfassen und danach spezielle Ziele zur Reduzierung festzulegen – Geschäftsflüge, Fahrradkilometer oder zu Fuß gehen werden nicht mitgerechnet.



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