Wochenrückblick (Teil 1): Model-Casting vom 13. bis 17. September am Flughafen London-Heathrow
Kündigungswelle beim Deutschlandticket droht
Wird das Deutschlandticket monatlich um 5 Euro teurer, wollen 7 Prozent kündigen. Sind es 10 Euro, steigt jeder Fünfte aus (21 Prozent). Bei einem Preisanstieg auf monatlich 69 Euro dürfte es weit mehr als jeder Dritte sein – 42 Prozent. Wie eine Untersuchung im Auftrag des Bundes und der Bundesländer zeigte, droht eine Kündigungswelle, wenn 2025 zu viel Geld von den Fahrgästen gefordert wird. Derzeit nutzen rund 11 Millionen Menschen das Ticket zu 49 Euro. Ende September fällt die Entscheidung in einer Sondersitzung der Verkehrsministerkonferenz der Länder. Bei einer Erhöhung auf 59 Euro müssten Bund und Länder weiterhin rund 1,5 Milliarden Euro zur Verfügung stellen. (ks)
World Nomad Games
Wie würde es aussehen, wenn Dschingis Khan das Sagen bei den Olympischen Spielen hätte? Das war auf den fünften World Nomad Games zu sehen, die vom 8. bis 13. September in diesem Jahr in Kasachstan stattgefunden haben. Die Eröffnungsfeier sahen viele Millionen live im Fernsehen; die Astana Arena mit über 30.000 Zuschauern war ausverkauft. In Asien sind die Spiele sehr beliebt. 21 verschiedene Wettbewerbe gibt es 2024.
Bei der „Großen Versammlung in der Steppe“ geht es um Sportarten wie Pferdewrestling, Bogenschießen, Jagd mit Adler, Langstrecken-Pferderennen. Aber auch um nomadische Kultur, traditionelle Kleidung und die Kunst des Geschichtenerzählens. Aus 89 Ländern haben sich rund 3.000 Sportler und Sportlerinnen eingefunden, dazu Musiker, Tänzer und Sänger – und die politische Elite Zentralasiens. Rugby zu Pferde (Kokpar, Kok-Buru), was normalerweise mit einer toten Ziege (dieses Mal aus Gummi) als Ball gespielt wird, gilt als Höhepunkt der Spiele. (ks)
Model, entdeckt am Flughafen London-Heathrow
Wer von einer Modelkarriere träumt, sollte zwischen dem 13. und 17. September nach London-Heathrow fliegen. Dort suchen Scouts der Agentur The MiLK Collective im Terminal 5 nach neuen Gesichtern, Outfits, Vielfalt und unkonventionellen Persönlichkeiten mit Stil. Es winken Exklusivverträge für mindestens ein Jahr. Viele Führungskräfte aus der Modebranche, Designer und Markenmitarbeiter dürften sich am Flughafen einfinden – für die gleichzeitig in London stattfindende Fashion Week. Warum sucht die Agentur am Flughafen? 1988 entdeckten Modescouts die damals 14-jährige Kate Moss am New Yorker Flughafen JFK, als sie mit ihrem Vater auf einen Flug wartete. Im Laufe ihrer Karriere zierte Moss über 300 Zeitschriftencover. „Auf Flughäfen findet man eine riesige Mischung von Menschen, die sich hervorragend als Models eignen würden“, sagt Anna Shillinglaw, Gründerin und Geschäftsführerin von The MiLK Collective. (ks)
Der Davis-Cup in China
Der Tennis-Weltverband hat die derzeitige Gruppenphase des legendären Turniers nach China vergeben – gegeneinander spielen Deutschland, Slowakei, Chile und die USA. Bei den Tennisprofis sorgt das für Unverständnis.
Teamchef Michael Kohlmann sagt: „Ich glaube, dass die Teams, die jetzt hier sind, sich alle einig drüber sind, dass es mehr oder minder Quatsch ist, hier zu spielen“. Gerade für Spieler, die bis zuletzt bei den US Open spielten, ist der Weg einfach zu weit. China spielt selbst nur in der 3. Liga der Turnierserie, kein einziger Teilnehmer der höchsten Staffel kommt aus Asien. Warum wurde dann das Event hierher vergeben? Es geht ums Geld, der Weltverband hofft auf den chinesischen Absatzmarkt mit mehr als 20 Millionen Spielern: „Ein Davis-Cup-Finalevent in China auszurichten, bietet die Möglichkeit, das Wachstum weiter zu steigern“. (ks)
Recycling für Rotoren
Forscher im Auftrag des US-Ministeriums für Energie haben ein biobasiertes Kunstharz entwickelt, das Rotorblätter von Windturbinen recycelbar machen soll. Ihr sogenanntes PECAN-Harz ermöglicht eine vollständige chemische Wiederverwertung, erklären die Forscher nach dem erfolgreichen Test an einem Neun-Meter-Rotorblatt. „Es ist wirklich ein grenzenloser Ansatz, wenn man es richtig macht“, sagte Ryan Clarke, Erstautor der Studie. Im Hinblick auf die Haltbarkeit ergänzte Mitautor Nic Rorrer: „Nur weil etwas recycelbar ist, heißt es nicht, dass es schlechter ist.“ Auch das habe der Test bewiesen. Abrieb, fiese Fasern, Brandgefahr und Rohstoffbedarf blieben unerwähnt. Die bis 2050 – allein in Deutschland – anfallenden rund 43 Millionen Tonnen Rotorblattabfall wird dies allerdings nicht recyclingfähig machen. Wie damit umgegangen werden soll, weiß wohl ganz allein der Wind. (ts)
Die Wahl des Vogels steht an
Bis zum 10. Oktober um 11 Uhr können deutsche Federliebhaber für ihren Vogel des Jahres 2025 abstimmen. Zur Auswahl stehen der Hausrotschwanz, der Kranich, der Schwarzspecht, der Schwarzstorch und die Waldohreule – fünf „sehr unterschiedliche und spannende Kandidaten“, wie der NABU mitteilte. „Jeder von ihnen steht für ein Naturschutzthema, das unsere Aufmerksamkeit braucht – jeder der fünf hat es verdient, gewählt zu werden“, sagte NABU-Vogelschutzexperte Martin Rümmler. Abgestimmt werden kann im virtuellen Wahllokal unter www.vogeldesjahres.de. Welcher heimische Vogel das Rennen gewinnt, wird noch am 10. Oktober bekannt gegeben. Im vergangenen Jahr gewann der Kiebitz die Wahl zum Vogel des Jahres. (kms)
Größter Plastikmüllberg
Laut einer neuen Studie ist Indien der größte Verursacher von Plastikmüll weltweit und produzierte 2020 mit 9,3 Millionen Tonnen fast ein Fünftel des global unsachgemäß entsorgten Makroplastiks (ca. 52,1 Mio. t).
Obwohl Menschen in Ländern mit höherem Einkommen mehr Plastikmüll pro Person verursachen, werde dieser nahezu vollständig eingesammelt, sodass es keines dieser Länder unter die Top90 geschafft habe, so die Forscher. Andererseits hätten weltweit „mindestens 1,2 Milliarden Menschen […] keinen Zugang zu Müllabfuhr und sind gezwungen, ihren Müll ‚selbst zu entsorgen‘“, erklärte Joshua Cottom von der Uni Leeds. Die Hauptverursacher seien daher vor allem in ärmeren Ländern zu finden. Es reiche jedoch nicht, die Entsorgungssysteme zu verbessern. Zugleich müsse man daran arbeiten, weniger zu produzieren. (ts)
In 4 Jahren: Erste Menschen auf dem Mars
Ende 2026 plant Elon Musk den ersten unbemannten Flug zum Mars. SpaceX werde das nächstmögliche Fenster nutzen, um mit seinem Starship zum Mars zu fliegen. Günstig ist es dann, wenn der Mars in Bezug zur Erde in einem günstigen Winkel auf seiner Umlaufbahn um die Sonne steht. Gerade das ist im Dezember 2026 der Fall. Die Rakete soll testen, ob sie sicher auf dem Mars landen kann. Zwei Jahre später könnten die ersten bemannten Flüge folgen. Sein Ziel ist, in etwa 20 Jahren eine sich selbst versorgende Siedlung auf dem Mars zu errichten – und eine Million Menschen. SpaceX-Teams arbeiten an Entwürfen für Kuppelwohnungen, bestehend aus einer größeren zentralen Kuppel, die von kleineren Kuppeln umgeben ist. Auch Pflanzen und Tiere sollen mitgenommen werden. (ks)
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