Wochenrückblick (Teil 1): Fahrrad-Hacker im Leistungssport

„Wie der Herr, so das Gescherr“, ein Tag für Eiscreme und die „kleinste Disco-Party der Welt“ – mit einem Nanodiamanten als Discokugel. Ein unvollständiger Rückblick auf Meldungen der Woche in Kurznachrichten, Teil 1.
Titelbild
Fahrradschaltungen, die per Funk gesteuert werden, sind auch für Hacker interessant.Foto: yanik88/iStock
Von 24. August 2024

Kleinste Disco der Welt

Physiker der US-amerikanischen Purdue University haben nach eigenen Angaben die „kleinste Disco-Party der Welt“ gefeiert. Ihre Discokugel, ein fluoreszierender Nanodiamant, maß lediglich 750 Nanometer und ist damit etwa 100-mal kleiner als der Durchmesser eines menschlichen Haares. Während er schwindelerregende 1,2 Milliarden Umdrehung pro Minute vollführte, streute er Licht in alle Richtungen. Musik gab es keine, denn das Team um Professor Tongcang Li war nicht zum Feiern gekommen, sondern um Gravitation und Quantenphysik zu erforschen. Nach der erstmaligen Beobachtung des sogenannten Berry-Phase-Effekts bei Spin-Qubits – ein wichtiger Durchbruch in der Quantenphysik – hatten sie dennoch Grund zu feiern. Ob es anschließend Champagner gab und wie groß die Gläser waren, ist nicht übermittelt. (ts)

Ein Tag für Eiscreme

Isländer lieben Eiscreme – und sie feiern sie. Foto: Natalia PR/iStock

Im Süden Islands findet Mitte alljährlich das „Blooming Days Festival“ statt, auch bekannt als „Blómstrandi Dagar“. Das Stadtfest in Hveragerði feiert die lokale Flora, Blumen aus Gewächshäusern, geothermische Aktivitäten und die Kultur der Region. Hauptattraktivität ist jedoch, dass der Eiscreme-Riese Kjörís an einem Festivaltag tonnenweise Eiscreme verschenkt. Manche Sorten bekommt man nur hier: In diesem Jahr waren das die Geschmacksrichtungen Senf, Lachs und Harðfiskur, eine Art getrockneter Fisch, üblicherweise aus Schellfisch. Diese Kuriositäten schaffen es im Normalfall nicht in die Geschäfte. Die Besucher standen Schlange.

Hacker im Leistungssport

Fahrräder im Leistungssport punkten mit elektronischen Schaltungen. Sie bieten hohe Präzision und eine hohe Schaltgeschwindigkeit, was sie für Sportler attraktiv macht. Selbst Federungen werden immer häufiger ohne Bowdenzug gesteuert – Hersteller wie Shimano oder SRAM setzen dazu auf Funkverbindungen. Erhalten Hacker Zugriff auf diese, entsteht ein Problem für den Sportler. Dann macht das Rad nicht das, was es tun soll. Genau das demonstrierten Forscher der University of California San Diego bei einem Shimano-Di2-Rad mit der elektronischen Schaltung. Sie veränderten die Gänge ohne Einfluss des Fahrers aus einer Entfernung von bis zu zehn Metern. Für den Sportler könnte eine Führung am Berg dann schnell verflogen sein; die Unfall- und Verletzungsgefahr steigt. Shimano reagierte mit einem Update. (ks)

Zentralbank stellte zeitweise den Betrieb ein

Libyen, ein Wüstenstaat in Afrika, hat derzeit zwei parallel arbeitende Regierungen und Verwaltungen. Eines der Lager führt Ministerpräsident Abdel Hamid Dbaiba im Westen des Landes an, das andere Feldmarschall Chalifa Haftar sowie dessen Söhne im Osten des Landes. Der Machtkampf führte Anfang der Woche dazu, dass die libysche Zentralbank zeitweise ihre Arbeit einstellte. Der IT-Chef der Bank wurde entführt – von wem ist unklar. Bis zu seiner Wiederfreilassung ruhten alle Bankgeschäfte; die Arbeit aller Abteilungen war ausgesetzt. Das betraf auch die Umsätze aus dem Öl- und Gasgeschäft, die rund 95 Prozent der staatlichen Einnahmen ausmachen. Die Bank ist unter anderem zuständig für die Zahlung öffentlicher Gehälter. Haftar wird vor allem von Russland unterstützt, die Dbaiba-Regierung von der Türkei. (ks)

„Wie der Herr, so das Gescherr“

Katze oder Golden Retriever – oder vielleicht beides? Foto: chendongshan/iStock

Ist Menschen angeboren, ob sie einen Hund oder eine Katze als Lebensbegleiter bevorzugen – oder gar keinen von beiden? Nach den Erkenntnissen ihrer Studie beantworten australische Forscher der James-Cook-Universität diese Frage mit „Ja“. Der Schlüssel dazu liege in der Persönlichkeit eines Menschen. So seien Hundebesitzer tendenziell belastbarer und weniger einsam, während Katzenbesitzer möglicherweise neurotische Züge ausweisen. „Einfach ausgedrückt: Menschen, die von Natur aus dazu veranlagt sind, widerstandsfähig zu sein, mögen Hunde vielleicht lieber“, sagt die Psychologin Jessica Oliva. Unklar ist indes, ob zuerst die jeweilige Persönlichkeit da ist oder ob Herrchen und Frauchen sie im Laufe der Zeit erlangen. Und was ist mit Menschen, die weder Hund noch Katz wählen? Die lägen wohl irgendwo dazwischen. (kms)

Energie für autonome Miniroboter

Ingenieure des renommierten MIT haben winzige Batterien entwickelt. Mit 0,1 mm Länge und 0,002 mm Dicke sind sie kleiner als ein einzelnes Sandkorn. Und weit kleiner als so ein Satzpunkt. Aus einer chemischen Reaktion von Zink mit Luft könnten sie dennoch bis zu ein Volt liefern, genug, um kleine Schaltkreise und Sensoren zu betreiben – oder um kleine, autonome Roboter zu betreiben. Diese Miniroboter könnten laut den Forschern in der Medizin zur gezielten Medikamentenabgabe oder in der Industrie zur Inspektion schwer zugänglicher Bereiche eingesetzt werden. „Diese Batterie hat enormes Potenzial für die Robotik“, sagte Prof. Michael Strano. Wie die Batterien, einmal im Körper, den nötigen Sauerstoff erhalten, erklärte er nicht. (ts)

Versunken und wiederentdeckt

Eine Gruppe von Forschern begutachtet einen ausgehobenen Ölschiefer-Block in der Grube Messel bei Darmstadt.

Eine Gruppe von Forschern begutachtet einen ausgehobenen Ölschiefer-Block in der Grube Messel bei Darmstadt. Foto: Hessisches Landesmuseum Darmstadt/dpa

Deutsche Paläontologen sind in der berühmten Messelgrube in Hessen wieder fündig geworden. In dem einstigen See und heutigen Ölschiefer entdeckte das Grabungsteam dieses Jahr bereits über 800 Funde. Dabei handelte es sich hauptsächlich um 47 Millionen Jahre alte Pflanzen, Insekten und Fische. Zu den Besonderheiten gehören neben zwei Schmetterlingen auch zwei kleine Vögel. Vor allem die Entdeckung der Falter sei eine Seltenheit, da die Insektenflügel wasserabweisend sind. In diesem Fall konnten die Schmetterlinge jedoch die Wasseroberfläche durchbrechen und auf den Grund des sauerstoffarmen Sees sinken, so die Forscher. Bei den beiden Vögeln, die ebenfalls gut erhalten sind, handelte es sich vermutlich um Verwandte der Sperlingsvögel und der Rackenartigen. (kms)



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