Wochenrückblick (Teil 1): Die Ostfriesen und die Meisterschaft im Strohballen-Rollen
Fünf „Oscars der Überwachung“
Am 11. Oktober wurde in Bielefeld der Datenschutz-Negativpreis in fünf Kategorien vergeben. Der Big Brother Award in der Kategorie „Gesundheit“ ging an Gesundheitsminister Karl Lauterbach für die Verarbeitung hochsensibler Gesundheitsdaten nach einem weitgehend unbestimmten Verfahren im Europäischen Gesundheitsdatenraum und dem Gesundheitsdatennutzungsgesetz. In der Kategorie „Trend“ wird der „Technikpaternalismus“ bedacht, damit ist bevormundende, gängelnde, besserwissende Technik gemeint, die Menschen Entscheidungen abnimmt, keinerlei Ausnahmen zulässt und sie lückenlos überwacht. An die Polizei Sachsen geht der Preis für „Behörden und Verwaltung“ wegen ihres „videogestützten Personen-Identifikations-Systems“. Die Deutsche Bahn erhält in der Kategorie „Mobilität“ einen Preis für den Digitalzwang, weil sie ihre Fahrgäste zur Nutzung ihrer App drängt und unüberwachtes Bahnfahren unmöglich machen will. Der Award in der Kategorie „Verbraucherschutz“ geht an die Handelsplattformen Temu und Shein, die Rechte von Nutzern und Kunden „maximal begrenzen oder ganz ausschließen“. (ks)
Autos – Albtraum für den Datenschutz
In Australien haben Verbraucherschützer herausgefunden, dass Automarken wie Kia, Hyundai und Tesla nicht nur Sprachaufnahmen aus dem Innenraum, Video- sowie biometrische Aufnahmen der Insassen sammeln; sie teilen sie auch noch mit Drittfirmen – ungehindert vom australischen Datenschutzgesetz aus dem Jahr 1988.
Die Verbraucherschützer fragten die zehn meistverkauften Automarken des Landes ab; sieben der Hersteller teilen die Daten. Neben den schon drei genannten gehören noch Mazda, MG, Ford und Toyota dazu. Drei Hersteller, Isuzu UTE, Subaru und Mitsubishi, sammeln und teilen in Australien keine Fahrdaten. Kia und Hyundai geben die gesammelten Sprachdaten beispielsweise in identifizierender Form an das US-Unternehmen Cerence weiter, das sich als den „globalen Branchenführer“ für KI-gestützte Interaktionen im Transportwesen bezeichnet. Daten aus den Fahrzeugen dürfen offiziell mit Versicherungsunternehmen geteilt werden – was wohl eine Anpassung der Versicherungspolicen bedeutet. Ein Widerspruch gegen die Datensammelwut hat Folgen, bei Toyota kann das beispielsweise zum teilweisen Verlust der Garantie führen. (ks)
Die kleinste Waschmaschine der Welt
3,30 x 3,40 x 3,90 Zentimeter groß und 25 Gramm schwer – das ist die kleinste Waschmaschine der Welt, gebaut von dem Inder Sebin Saji. Doch wofür baut man eine Waschmaschine, in die kaum eine Socke passt, geschweige denn ein Paar? Mit dieser winzigen Maschine wollte sich Saji seinen Traum von einem Weltrekord erfüllen. Doch um ins Guinnessbuch der Rekorde zu kommen, musste die Maschine einen kompletten Waschgang schaffen: Waschen, Spülen und Schleudern. Die offizielle Vorführung gelang, die Zuschauer applaudierten, und der Rekord war aufgestellt. Am Ende bleibt nur noch offen, was in diesem kleinen Gerät künftig gewaschen werden soll. (ts)
Grüne blockierten Waffen für Israel
Die Grünen haben monatelang in geheimen Sitzungen des Bundessicherheitsrats die Lieferung deutscher Kriegswaffen nach Israel blockiert. Das ergaben Recherchen der „Bild“. Seit März 2024 hat Deutschland keine Waffen mehr nach Jerusalem geliefert. Das bestätigte Friedrich Merz (CDU) am 10. Oktober, dem Jahrestag des Überfalls der Hamas auf Israel 2023. Bekenntnisse zur Sicherheit Israels seien dadurch nichts wert, so Merz. Nun zeigte sich, dass die Grünen die Ausfuhrgenehmigungen verweigerten, weil sie von der israelischen Regierung eine schriftliche Zusicherung verlangten: Israel solle garantieren, dass deutsche Waffen nicht für einen Völkermord eingesetzt werden. Die Bundesregierung forderte diese Zusicherung tatsächlich ein – was als diplomatischer Affront und fehlendes Vertrauen in einen Bündnispartner gilt. Die israelische Regierung unterschrieb die Zusicherung, während der Iran mit der Hamas, der Hisbollah, den Huthi und anderen militanten Gruppierungen Israel auslöschen will. Israel selbst schweigt zu dem Vorfall. (ks)
Die Ostfriesen und ihre Strohballen
„Deich hochrollen“, „Slalom-Parcour“ und „Gerade Strecke“: Am 13. Oktober fand im ostfriesischen Dornumersiel die Meisterschaft im Strohballenrollen statt. Fünf Frauen-, vier Männer- und fünf gemischte Teams traten an, Hunderte Schaulustige verfolgten bei stürmischem, sonnigem Wetter das Spektakel.
Ein solcher Strohballen wiegt zwischen 250 und 300 Kilogramm. Mit Ausdauer, Kraft und der richtigen Technik kämpften die Viererteams um die Titel der Strohballen-Rollmeister. Bei den Männern gewannen die „Acker-Athleten“, bei den Frauen „Die Hugo’s“ und „Für Ruhm und Ehre“ bei den Mixed-Teams. Spaß gemacht hat es allen. Im nächsten Jahr findet die Meisterschaft am 12. Oktober statt. (ks)
Monotone Gartendisco
Kann Musik das Wachstum von Pflanzen begünstigen? Ja, aber möglicherweise nur, wenn sie einfältig ist, wie aus einer Studie von australischen Forschern hervorgeht. So zeigte Jake Robinson von der Flinders University, dass monotone Klänge die Aktivität des Pilzes „Trichoderma harzianum“ anregen, der wiederum das Pflanzenwachstum fördert. Dieser Pilz wird häufig in der Landwirtschaft eingesetzt, da er Pflanzen vor Krankheitserregern schützt, den Nährstoffgehalt des Bodens verbessert und das Wachstum unterstützt. Ob auch abwechslungsreichere Musik einen positiven Effekt bringe und ob die Pflanzen die Beschallung mögen, müsse noch weiter erforscht werden, so Robinson. (kms)
„Herrin des Hauses“ entdeckt
Archäologen um Prof. Dr. Jochem Kahl von der Freien Universität Berlin haben in der Nekropole von Assiut, Ägypten, einen bemerkenswerten Fund gemacht. Inmitten eines monumentalen Grabbaus entdeckten die Forscher die geplünderte Grabkammer von Idy, einer altägyptischen Priesterin. Die aufwendig und mit religiösen Texten dekorierten Holzsärge aus exotischem Holz und ihr Titel „Herrin des Hauses“ zeigen, dass die Frau aus einer wohlhabenden Familie stammt. Neben dem wahrscheinlich geraubten Schmuck wurde die mumifizierte Priesterin mit Statuen, einem Dolch und Speisen bestattet. (kms)
Der schwerste Kürbis 2024 kommt aus Belgien
So schwer wie ein mittelgroßer Pkw oder gut 60 Bierkästen à 20 Flaschen mit je einem halben Liter: Der Gewinner des schwersten Kürbisses Europas 2024 kommt aus Belgien. Bei den Europameisterschaften der Riesenkürbisse in Ludwigsburg bei Stuttgart setzte sich Mario van Geel mit seinem 1.152 Kilogramm schweren Kürbis durch. Es folgen die Kürbisse von Matthias Würsching (Hessen) mit 997,5 Kilo und David Frommelt (Bayern) mit 949,5 Kilo. Angereist waren Züchter aus Deutschland, Polen, Österreich, der Schweiz, Frankreich und Belgien. Der Weltrekord liegt bei 1.247 Kilogramm. Das jährliche Kürbiswiegen ist Teil der Kürbisausstellung am Residenzschloss in Ludwigsburg – und endet am 8. November mit einem Kürbis-Schlachtfest. Die Kerne der Champions, meist der Sorte „Atlantic Giant“, sind begehrt. Züchter tauschen ihr Saatgut Jahr für Jahr und kreuzen die Gewinner für noch größere Exemplare im Folgejahr. Am 20. Oktober werden einige der Riesenkürbisse zu Kunstwerken – beim Riesenkürbis-Schnitzfestival. Dann messen sich Künstler vor der Kulisse des Barockschlosses. Wer selbst Kürbisse schnitzen will, kann von 11 bis 16:30 Uhr zugreifen. (ks)
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