Wochenrückblick (1): Insel zu kaufen – mit Pub und Schafen
Pech für zwei Bären
Mit dem Falschen angelegt haben sich zwei Braunbären in Japan: Ein 50-jähriger Karatesportler schlug die Raubtiere mit Karatetritten in die Flucht. Der Tourist Masato Fukuda aus der zentraljapanischen Region Aichi besuchte jüngst einen Aussichtspunkt an einem Wasserfall auf der Insel Hokkaido, als plötzlich zwei Braunbären aus dem Gebüsch kamen, wie die Zeitung „Mainichi“ berichtete. Eines der Tiere kam bedrohlich auf Fukuda zu – dieser zögerte nicht lange und setzte seine Kampfsportkünste ein. Fukuda versetzte dem Bären zwei gezielte Tritte ins Gesicht. Zwar verrenkte er sich dabei das Bein, doch die Bären ergriffen die Flucht.
Neue Ära: Reparaturcafé statt Elektroschrott
Künftig sind Ersatzteile aus dem 3D-Drucker erlaubt – aber nur für schwere Haushaltsgeräte wie Kühlschränke, Geschirrspüler und Staubsauger, Smartphones, Tablets oder Elektroräder. Kurz gesagt, für alle, die von der Ökodesign-Verordnung erfasst sind. Für Spielzeug, Laptops und kleinere Haushaltsgeräte wie Teekocher und Kaffeemaschinen gilt das nicht. Mit dem neuen Recht auf Reparatur, beschlossen vom Europäische Parlament am 23. April, sollen elektrische Geräte in Benutzung bleiben. Kritiker bemängelten, dass viele Regeln fallengelassen wurden: Es gibt kein Recht auf einen Gewährleistungsanspruch direkt beim Hersteller. Auch gibt es keinen Vorrang einer Reparatur gegenüber einem Ersatz. Hersteller sind auch nicht verpflichtet, alle reparaturbezogenen Informationen zu veröffentlichen. Spätestens im Juni wird mit der formalen Zustimmung der Mitgliedsstaaten gerechnet, anschließend haben die Staaten zwei Jahre Zeit, um das Recht in nationale Gesetze zu überführen. Bis dahin dürften auch die ersten Reparaturcafés entstanden sein.
Insel zu kaufen: Mit Pub und Schafen
Inseln gibt es nicht häufig zu kaufen, Inselgruppen noch weniger. Doch in Schottland steht nun eine 453 Hektar große Privatinsel vor der Südspitze der Kintyre-Halbinsel zum Verkauf. „Spoon Island“ (auch „Sanda“ genannt) wird auf drei Millionen Euro geschätzt, dazu gehören „Sheep Island“ (2,5 Hektar) und „Glunimore Island“ (1,5 Hektar). Es gibt Sandstrände, sieben frisch renovierte Häuser mit 26 Plätzen, einen Hubschrauberlandeplatz, den Pub „Byron Darnton Tavern“ samt Lizenz zum Ausschank von Alkohol. Per Boot kommen hin und wieder Touristen vorbei. Die 55 Schafe kümmerten sich um sich selbst, die Wildtiere wie Papageientaucher auch. Eine Lizenz zum Drucken von Briefmarken ist auch vorhanden. Wer die schottischen Eilande möchte: Der Verkauf läuft über die Agentur Knight Frank.
Das schamlose Internet
Mit 14 Jahren können Kinder nach dem Jugendstrafrecht in Frankreich und Deutschland verurteilt werden. In Frankreich ab 16 Jahren frei über ihre Religion entscheiden. Staatschef Emmanuel Macron schlägt nun vor, dass Jugendliche in Europa frühestens mit 15 Jahren ohne elterliche Kontrolle das Internet nutzen können. Er plädiert für eine „europaweit geltende Onlinemündigkeit mit 15 Jahren“. Warum? Das Internet sei ein Dschungel und man schicke ja auch seine Kinder nicht mit fünf, zehn oder zwölf Jahren in die undurchdringliche Wildnis. Täglich sei für sie das Tor zum Dschungel mehrere Stunden geöffnet, wo Cybermobbing, Pornografie und sexueller Missbrauch von Kindern drohten. Es sei angebracht, „die Kontrolle über das Leben unserer Kinder zurückzugewinnen“.
Das saubere Internet
Nicht alles im Internet ist Dschungel. Die Plattform Gan Jing World und der Streamingdienst GJW+ bieten eine immer stärker werdende Alternative. „Ganjing“ bedeutet so viel wie „Sauberkeit“ oder „sauberes Internet“. Schwerpunkt sind wertvolle Informationen und inspirierende Inhalte, Fürsorge, Freundlichkeit, Respekt. Verwendet wird ein nicht süchtigmachender Algorithmus. Nutzer können die App herunterladen, teilen und kommentieren, ohne sich registrieren zu müssen. Ein Verkauf der Nutzerdaten erfolgt nicht. „Unser Ziel ist es, eine wirklich positive, lebendige digitale Gemeinschaft mit gesunden Inhalten zu schaffen, die frei von grundloser Gewalt, Sex, Verbrechen und objektiv schädlichem Verhalten sind.“ Das Unternehmen betreibt ein privates Rechenzentrum, was eine entsprechende technische Autonomie gewährleistet. Nun geht das Unternehmen mit dem Streamingdienst GJW+ online, welches Familienfilme, Fernsehsendungen, Dokumentationen und vieles mehr anbietet. Die Plattform ist hier erreichbar: www.ganjingworld.com/.
Langzeiterinnerung erfordern Nervenschäden
So wie man kein Omelett zubereiten kann, ohne Eier aufzuschlagen, haben US-amerikanische Forscher herausgefunden, dass man ohne DNA-Schäden und Entzündungen kein Langzeitgedächtnis aufbauen kann. „Eine Entzündung der Nervenzellen im Gehirn wird normalerweise als etwas Schlechtes angesehen“, sagte Dr. Jelena Radulovic, Studienleiterin und Professorin für Psychiatrie. Tatsächlich führe eine Entzündung bestimmter Neuronen im Hippocampus – dem Gedächtniszentrum unseres Gehirns – auch zur Bildung lang anhaltender Erinnerungen, indem sie einen Prozess von DNA-Schäden und -Reparaturen auslöst. Diese führen schließlich zu einem stabilen Verbund aus Gehirnzellen, die vergangene Erfahrungen darstellen.
Schluss mit grünen Marsmännchen?
Von Zimmerpflanzen und Gärten bis hin zu Feldern und Wäldern ist Grün die Farbe, die wir mit Leben verbinden. Dies hängt mit der Tatsache zusammen, dass irdische Pflanzen mit ihrem grünen Pigment Chlorophyll Sauerstoff produzieren. Das Leben auf einem erdähnlichen Exoplaneten könnte jedoch ganz anders aussehen: in Form von Bakterien, die nur wenig oder gar kein sichtbares Licht oder Sauerstoff erhalten und unsichtbare Infrarotstrahlung für die Fotosynthese nutzen. Statt grün enthalten viele solcher Bakterien auf der Erde lila Pigmente, was auf eine ferne violette Welt hinweisen könnte. „Purpurbakterien können unter einer Vielzahl von Bedingungen gedeihen, was sie zu einem der Hauptanwärter für Leben macht“, so die Wissenschaftler der Cornell-Universität.
Straßen sind wieder frei
Polnische Bauern räumten nach und nach alle ihre Blockaden an Grenzübergängen zur Ukraine. Überall fließt der Verkehr wieder, so Zollbehörden in der Region Lublin. Der dortige Grenzübergang Hrebenne war der letzte, der noch blockiert war. Die EU hat auf die Proteste der Landwirte reagiert. Ab Juni 2024 gibt es Obergrenzen für die zollfreie Einfuhr von Geflügel, Eiern, Zucker, Mais, Honig und Hafer aus der Ukraine. Grundsätzlich sieht diese Einigung eine Verlängerung der seit 2022 geltenden Zollfreiheit für die Ukraine vor. Die polnische Regierung hat den Landwirten zudem auch Hilfen zugesagt, wenn sie ihr Getreide im Inland nicht zu einem angemessenen Preis verkaufen können.
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