Wochenrückblick: Bewerbungsfrist für NASA-Mars-Mission und Handyverbot in Frankreich (Teil 1)
Islands Angebot an die Einwohner Grindavíks
Islands Regierung bietet an, alle Wohnhäuser, die Einzelpersonen in Grindavík gehören, zu kaufen und die Immobilienhypotheken zu übernehmen. Betroffen sind 3.800 Einwohner. Ein neues Programm schätzt die Kosten dafür auf 411 Millionen Euro. Der Gesetzentwurf wurde in einem Online-Konsultationsprozess beraten und erreicht diese Woche das isländische Parlament, das Alþingi. Nach Beratungen mit Abgeordneten der Opposition wurde der Gesetzentwurf der Stadtregierung von Grindavík vorgelegt. Geplant ist, ein Immobilienunternehmen zur Verwaltung zu gründen, die Þórkatla, welche die Häuser für 95 Prozent des offiziellen Feuerversicherungswerts kauft (abzüglich der entsprechenden Hypotheken). Finanziert wird das Unternehmen vom Finanzministerium und mit Darlehen von Finanzinstituten. Bis zum 1. Juli haben die Einwohner Grindavíks Zeit, sich für das Programm zu bewerben.
Mangos sind gut für (werdende) Mütter
Frauen, die ein Kind erwarten, schwanger sind oder stillen, haben besondere Ernährungsbedürfnisse, die durch die derzeitige Ernährungsweise oft nicht erfüllt werden. Ein Exot könnte jedoch Abhilfe schaffen: Mangos. Wenn Frauen diese Früchte in ihre Ernährung aufnehmen, können sie die Aufnahme lebenswichtiger Nährstoffe wie Vitamin C und E oder Folsäure deutlich steigern. „Mangos sind gesunde Früchte, die viele der Nährstoffe liefern, die mit der Verringerung des Risikos schwangerschaftsbedingter Krankheiten in Verbindung gebracht werden“, so die amerikanischen Forscher in ihrer Studie.
Drohnen statt Hubschrauber
Die USA planen, statt Hubschrauber verstärkt in Drohnen zu investieren. US-General Randy George, Generalstabschef der US-Armee, beobachtet sehr genau das Vorgehen im Ukraine-Krieg und sieht, wie sich die Luftaufklärung „grundlegend verändert hat“. Drohnen seien letztlich eine effektivere und sicherere Option als klassische Hubschrauber. Daher stoppte er kürzlich die Entwicklung eines neuen Aufklärungshubschraubers. Die deutsche Bundeswehr beschloss bereits im Mai 2023, den Kampfhubschrauber Tiger aus dem Einsatz zu nehmen und sich auf leichtere Helikopter und Drohnen zu konzentrieren. Die Entwicklung stößt bei Fachleuten durchaus auf Bedenken – sie befürchten, dass militärische Hemmschwellen sinken.
Zweite Amtszeit in der EU?
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bewirbt sich für eine zweite Amtszeit. Die CDU-Spitze schlug sie „einstimmig“ als Spitzenkandidatin der konservativen Europäischen Volkspartei für die Europawahl im Juni vor – unter Ansage einer neuen Agenda durch Friedrich Merz: „Die EU muss Sicherheit und Wohlstand in den Mitgliedstaaten gewährleisten“. Kein Wort fiel öffentlich zum Green Deal. Über die Besetzung der EU-Spitzenposten entscheiden nach der Europawahl die 27 europäischen Staatschefs. Einen Automatismus, dass der Spitzenkandidat der stärksten politischen Kraft die Führung der EU-Kommission übernimmt, gibt es nicht. Auch ein Einsatz von Ursula von der Leyen als NATO-Generalsekretär stand im Raum. Jüngst soll jedoch Bundeskanzler Olaf Scholz US-Präsident Joe Biden davon überzeugt haben, dass dies keine gute Idee sei. Spitzendiplomaten zufolge soll Scholz regelrecht ein Veto gegen sie eingelegt haben. Die Nachfolge Stoltenbergs soll noch vor der EU-Wahl geklärt werden. Als Favorit gilt nun der niederländische Premierminister Mark Rutte.
Handyverbot im öffentlichen Raum
Eine kleine Gemeinde in Frankreich sagt der Handy-Nutzung in der Öffentlichkeit den Kampf an. Die neue Verordnung verbietet die Nutzung von Handys vor Schulen, in Geschäften, beim Gehen auf der Straße und wenn man sich mit mehreren im öffentlichen Räumen befindet. Vincent Paul-Petit, Bürgermeister des Ortes Seine-Port südlich von Paris, ließ die rund 2.000 Einwohner abstimmen. Die Befürworter gewannen knapp mit 146 „Ja“- zu 126 „Nein“-Stimmen. Seither säumen rote Handy-Verbotsschilder die Stadt. Viele Eltern sind dafür, junge Menschen dagegen. Der Bürgermeister betont, dass es ihm darum geht, „den öffentlichen Raum vor einer Mobiltelefon-Invasion zu schützen“ und um etwas gegen den „Suchtfaktor“ zu tun. „Wir werden einen Bäcker oder Metzger ermutigen, niemanden zu bedienen, der hereinkommt und auf seinem Handy scrollt: Wenn er ein Gespräch auf seinem Handy führt, kann er es draußen beenden und dann hereinkommen und ‚Hallo‘ sagen.“ Jugendlichen hat er einen Filmklub, Büchertauschbörsen und Sporteinrichtungen versprochen.
Bewerbungsfrist läuft
Bis zum 2. April 2024 läuft eine aktuelle Bewerbungsfrist bei der NASA: gesucht sind vier Menschen für eine einjährige Simulation der Mars-Mission. Sie sollen in der Crew Health and Performance Exploration Analog (CHAPEA) der Raumfahrtbehörde auf einem 158 Quadratmeter großen Lebensraum namens Mars Dune Alpha leben. Dieser hat begrenzte Ressourcen und bietet Überraschungen wie Umweltstressoren und Geräteausfälle. Die Auswahlkriterien sind angemessen: Infrage kommen US-Bürger oder ständige Einwohner der USA im Alter zwischen 30 und 55 Jahren bei ausgezeichneter Gesundheit. Sie müssen Nichtraucher ohne Vorstrafen sein. Zudem sollen sie mindestens ein Master-Abschluss der MINT-Qualifikationen, eintausend Stunden als Flugzeugpilot oder eine abgeschlossene Ausbildung als Militäroffizier haben. Drei CHAPEA-Missionen sind geplant, die erste begann am 25. Juni 2023. Hier der Link zur Bewerbung: chapea.nasa.gov.
Nur noch Elektroautos
Äthiopien hat festgelegt, dass nur noch Elektroautos importiert werden dürfen. Da das Land keine eigene Autoindustrie hat, kommt dies einem kompletten Verbot von Diesel und Benzinern gleich. Als Grund gibt Premierminister Alemu Sime an: „Einer der Gründe für diese Entscheidung ist, dass Äthiopien es sich aufgrund der begrenzten Devisenressourcen nicht leisten kann, Benzin zu importieren“. Wann die Totalverbannung in Kraft tritt, ist noch nicht bekannt. Äthiopien hat bei 120 Millionen Einwohnern und der dreifachen Größe von Deutschland rund 1,2 Millionen angemeldete Autos. Mit dem im Sudan und Ägypten umstrittenen Grand Ethiopian Renaissance Dam am Blauen Nil verfügt Äthiopien derzeit über die niedrigsten Stromkosten der Welt. Das Strommonopol hat der Staat. 2022 erlaubte die Regierung das Bitcoin-Mining – und chinesische Bitcoin-Miner haben sich in das Land aufgemacht.
Mit Blackbox und einer Handvoll Assistenten
Ab dem 7. Juli 2024 sind verschiedene Fahrassistenz-Systeme Pflicht. Ziel des Europäischen Parlaments ist, „bis 2038 über 25.000 Menschenleben zu retten und mindestens 140.000 Schwerverletzte zu vermeiden.“ Verpflichtend sind für Neufahrzeuge unter anderem eine Blackbox (EDR), die Daten wie Motordrehzahl, Lenkwinkel, Geschwindigkeit und Fahrgastinformationen aufnimmt. Solange es keinen Unfall gibt, speichert sie die Daten nicht ab. Kommt es dazu, werden fünf Sekunden vor einem Crash (Geschwindigkeit ändert sich mit mehr als acht km/h innerhalb von 150 Millisekunden) bis 0,3 Sekunden nach dem Unfall gespeichert. Die anderen Assistenten sind: Geschwindigkeitsbegrenzung (Intelligent Speed Assistent; ISA), der Notbremsassistent und der Notfall-Spurhalteassistent, das Notbremslicht, ein aktiver Spurhalteassistent, der Kopfaufprallschutz, der Müdigkeits- und Aufmerksamkeitswarner, der Rückfahrassistent und eine Vorrichtung zum Einbau einer alkoholempfindlichen Wegfahrsperre.
Wie teuer ist ein neuer 5G-Sendemast?
1&1 geht bei einem Neubau eines 5G-Mobilfunkmastes auf einem Hausdach in der Stadt von „Pi mal Daumen 100.000 Euro“ Kosten aus. Ein Sendemast auf dem Land sei „ungleich teurer“, sagte Ralph Dommermuth, Chef und Gründer des Unternehmens, im Interview mit „tagesschau.de“. Beim Bau eines Turmes sei schnell eine halbe Million Euro und mehr fällig. Die Antennen an sich kosten bei 1&1 etwa 100.000 Euro. Aufgrund der Architektur des Systems sei für jeden Sendemast zudem eine Anbindung mit Glasfaser notwendig, dazu Standortmiete, Strom und Wartung. Die meisten Sendemasten gehören Firmen, die teilweise in der Hand von Investmentfirmen sind. Diese sogenannten Tower-Companies vermieten die Standorte an Netzbetreiber. Die Telekom hat rund 36.500 Standorte für Mobilfunk, Vodafone über 26.000 und O2 28.000, diese drei Netzbetreiber sind bereits länger auf dem Markt.
Gegen multiresistente Krankenhauskeime
Einem Forscherteam der Harvard University gelang es im chemischen Baukastenprinzip, ein mögliches Mittel gegen multiresistente Keime zu entwickeln. Der Wirkstoff, entworfen mit Computerberechnungen, Strukturanalysen und verschiedenen biochemischen Methoden bei Zellkulturen und an lebenden Mäusen wirkt auffällig gut als Antibiotikum. Sie nannten es Cresomycin (CRM). Wirksam ist es unter anderem gegen verschiedenste Bakterien, die multiple Resistenzen gegen die bisher zugelassenen Antibiotika entwickelt haben – auch gegen Krankheitskeime der Arten Staphylococcus aureus, Escherichia coli und Pseudomonas aeruginosa. CRM ähnelt in der Struktur dem Clindamycin, binde wegen seiner steiferen Form jedoch effektiver an die Ribosomen verschiedener Bakterienarten, so die Forscher um Kelvin Wu. Als Nächstes will das Team Cresomycin nun in präklinischen Studien weiter untersuchen und optimieren (Science, 2024; doi: 10.1126/science.adk8013).
Geldwäsche mit Luxusartikeln
Wer mit Kunst, Schmuck, Uhren, Edelmetall, Edelsteinen, Kupfer und seltenen Erden, Kraftfahrzeugen, Schiffen, Motorbooten handelt, ist verpflichtet, sich im Meldeportal „goAML Web“ zu registrieren. Gleiches gilt für Banken oder Kapitalanlagegesellschaften sind betroffen. Mit der dortigen Zentralstelle für Finanztransaktionsuntersuchungen wird gegen Geldwäsche und Schwarzarbeit vorgegangen. Die Pflicht besteht seit dem 1. Januar 2024, es besteht eine Übergangsregelung bis zum 1. Januar 2027. Viele Unternehmen haben sich bereits registriert, damit sie zeitnah eine Meldung abgeben können, wenn ihnen etwas komisch vorkommt. Eine solche Meldung ist nur nach der Registrierung möglich, so der Zoll. Die Meldepflicht gilt unabhängig von der Höhe des Geschäfts und davon, ob bar oder unbar gezahlt wurde.
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