Wochenrückblick (2): Teures Brot und Spiele nur mit Visa-Card
Lange Nacht der Kellergassen
Ab in die Keller, mit Fackeln und Laternen: Am 10. und 11. Mai öffnen im gesamten Weinviertel wieder 13 Kellergassen anlässlich der „Langen Nacht der Kellergassen“ ihre Keller. Ab 17 Uhr kann unter anderem die Kellergasse Grundern besucht werden, um 18, 20 und 22 Uhr gibt es Führungen zu den ursprünglichen Produktions- und Lagerstätten des Weines. Anekdoten und Geschichten, Musik, regionales Kunsthandwerk und Weinviertler Schmankerln runden die weinhaltige Nacht ab.
Visas Exklusivität bei den Olympischen Spielen
Für die Zuschauer der Olympischen Spiele in Paris 2024 gibt es ein Hindernis: Es werden nur digitale Transaktionen mit Visa-Karten akzeptiert. Der Grund dafür ist die exklusive Partnerschaft des IOC mit dem US-amerikanischen Unternehmen Visa für bargeldlose Zahlungen. Wer mit Mastercard, American Express oder anderem kommt, hat Pech. An den fast 5.000 Standorten der Spiele – alle Orte und Einrichtungen, an denen die Wettkämpfe stattfinden, die offiziellen Shops der Spiele, die autorisierten Verkaufsstellen für Getränke, Lebensmittel und Souvenirs – sind andere Karten deaktiviert. Visa empfiehlt, eine virtuelle Visa-Karte über die dafür vorgesehene App auf dem eigenen Smartphone zu installieren. Auch temporäre Prepaid-Karten oder Bargeld sind möglich.
Schweizer Strafzettel
Deutsche Falschparker oder Raser, die in der Schweiz ein Knöllchen bekommen, werden vom 1. Mai an durch die Bundesrepublik zur Kasse gebeten. Umgekehrt können auch Schweizer Verkehrssünder leichter belangt werden. Die neue Regelung gilt, wenn die Geldforderung 70 Euro beziehungsweise 80 Franken übersteigt. Bisher konnten nur Bußgelder aus EU-Staaten hierzulande vollstreckt werden. Fahrverbote aus der Schweiz haben keine Auswirkungen in Deutschland, sie gelten nur in der Schweiz, dann jedoch auch für deutsche Autofahrer. Für die Eintreibung der Bußgelder ist das Bundesamt für Justiz in Bonn zuständig. Die Bußgelder in der Schweiz sind hoch, wer mehr als 20 Kilometer pro Stunde zu schnell ist, zahlt mindestens 190 Euro. Wer ein Tempolimit in Tempo-30-Zonen um mehr als 40 km/h überschreitet, muss mit mindestens einem Jahr Gefängnis rechnen. Zumindest in der Schweiz.
Brot und Brötchen 34 Prozent teurer
Ob zum Frühstück, unterwegs oder am Abend – Brot ist ein Grundnahrungsmittel und es wird immer teurer. Wie das Statistische Bundesamt anlässlich des Tags des deutschen Brotes am 5. Mai mitteilt, stiegen die Preise sowohl für Brot und Brötchen von 2019 bis 2023 um 34,4 Prozent. Denselben Preisanstieg verzeichneten Nahrungsmittel im Allgemeinen. Die Verbraucherpreise insgesamt stiegen im selben Zeitraum „nur“ etwa halb so stark (17,3 Prozent). Als Gründe der Teuerung nennen die Statistiker gestiegene Kosten für Energie, Rohstoffe und Personal. Zwischen März 2023 und März 2024 schwächte sich der Preisanstieg bei Brot und Brötchen ab, versucht man in Wiesbaden zu beschwichtigen. Während die Verbraucherpreise in diesem Zeitraum 2,2 Prozent zulegten, verteuerten sich Brot und Brötchen nicht um über vier Prozent, sondern nur um 2,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Wenn einem da mal nicht das Essen im Halse stecken bleibt.
Der Osnabrücker Erlass der Bundeswehr
Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat die Grundsätze für das Verteidigungsministerium und die Bundeswehr neu festgelegt. Auf allen Ebenen steht „die Landes- und Bündnisverteidigung wieder im Fokus“, nun liege „die formale Grundlage für eine kriegstüchtige Führungsorganisation vor“. Der Erlass, der in Osnabrück unterzeichnet wurde, bringt Deutschland „dem Ziel näher, Abschreckung und Verteidigung wieder in den Mittelpunkt zu stellen“, so Pistorius. Zuvor war die Bundesregierung auf Auslandseinsätze fokussiert, nun wurde der Schwerpunkt auf Landes- und Bündnisverteidigung festgelegt. Eckpunkte sind ein einheitliches operatives Führungskommando für Einsätze im In- und Ausland sowie das Kommando Cyber- und Informationsraum als vierte Teilstreitkraft neben Heer, Marine und Luftwaffe.
Aus der Tiefe ans Licht
Es geht um Kupfer, Zink und Kobalt: Norwegen hat einen weiteren Schritt zum Beginn des Tiefseebergbaus vor seinen Küsten unternommen. Norwegens Regierung lud potenzielle Lizenznehmer dazu ein, Areale am Meeresboden zwischen der norwegischen Insel Spitzbergen und Grönland zu benennen, für die sie sich bei einer ersten Ausschreibungsrunde interessieren. Der Leiter der Offshore-Behörde, Torgeir Stordal, nannte den Schritt einen „Startpunkt für etwas, aus dem eine neue Industrie am norwegischen Kontinentalschelf entstehen könnte“. Ein Abbau von Bodenschätzen am Tiefseeboden werde nur dann genehmigt, wenn der Lizenznehmer nachweise, dass der Abbau auf „nachhaltige und verantwortungsvolle Weise“ erfolgen könne.
Neues Feld auf Ausweisen
Wer einen neuen Personalausweis oder Reisepass beantragt, findet darauf ein neues Feld. Hier kann ein möglicher Doktortitel eingetragen werden. Zuvor hatten Titel vor dem Nachnamen gestanden, was aber ausländische Grenzbehörden irritierte. Das neue Feld soll Kontrollen vereinfachen.
Neue KfW-Antragsrunde für Heizungsförderung
Ab Ende Mai können planmäßig auch Eigentümer von Mehrfamilienhäusern und Wohnungseigentümergemeinschaften Zuschüsse für einen Heizungstausch bei der Förderbank KfW beantragen. Seit Ende Februar waren zunächst Eigentümer von Einfamilienhäusern an der Reihe. Bezuschusst werden bis zu 70 Prozent der förderfähigen Kosten für den Kauf und Einbau einer neuen klimafreundlichen Heizung.
Mathe spielen
Viele Studenten geben an, sich mit Fächern wie Wirtschaft oder Statistik schwerzutun. Dies könne sich ändern lassen, wie englische Forscher behaupten. Ihre Studie zeigt, dass die Einbeziehung von Spielen in die Lehrveranstaltungen die Teilnahme an Seminaren und Vorlesungen steigerte. Zugleich stieg die Zufriedenheit der Studenten. Außerdem verbesserten sich die Prüfungsleistungen um durchschnittlich zehn Prozent, während der Anteil derer, die die Prüfung nicht schafften, von fast 20 Prozent auf sieben Prozent sank. „Diese Studie bestätigt, was wir bereits wissen – dass herkömmliche Vorlesungen nicht der beste Ansatz für das Lernen sind, selbst in zahlenbasierten Fächern wie Wirtschaft oder Statistik“, so die Forscher.
Tankstellen-Deutsch: B10, XTL, HVO 100
Tankstellen können verwirren: Im April gingen zwei neue Dieselsorten an den Start. Sie heißen B10 (bis zu zehn Prozent Biodiesel) und XTL. Letzteres bedeutet „X-to-Liquid“, X steht für verschiedene Ausgangsstoffe wie Gas (GTL), Biomasse (BTL) oder Kohle (CTL). Im Mai kommt hinzu: HVO 100, „Hydrogenated Vegetable Oil“ – Diesel aus 100 Prozent Abfallstoffen und Pflanzenölen. Das Wörtchen „Bio“ im Biodiesel besagt nur, dass die Inhalte aus verschiedenen Formen Biomasse bestehen. Es sagt nichts über den Grad ökologischer Vorteile im Vergleich zu konventionellen Kraftstoffen aus. Über den Nutzen streiten sich das Umweltministerium (Grüne) und Verkehrsministerium (FDP) noch. Denn Altspeiseöle wie Frittenfett werden bereits vollständig als Beimischung im Verkehr eingesetzt, die Menge kann nicht mehr gesteigert werden. Damit fließen andere Ausgangsstoffe in den Tank: Ölpflanzen (Raps, Soja), Getreide (Weizen, Mais), Zuckerrüben, Holz, Stroh und andere Bioabfälle. Jeder Autofahrer muss selbst schauen, ob sein Fahrzeug vom Hersteller dafür freigegeben ist.
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