Wissenschaftler: Lockdowns könnten Kanadas „größtes politisches Versagen in der Geschichte“ sein

Länder weltweit haben die Maßnahmen der Kommunistischen Partei Chinas auf die COVID-19-Pandemie aufgegriffen und Lockdown-Maßnahmen durchgeführt, die Wirtschaft und Gesellschaft große Schäden zugefügt haben. Vergleiche zu Ländern und US-Bundesstaaten, die diese Maßnahmen nicht einführten, zeigen kaum Unterschiede in den Infizierten- und Todeszahlen. Ein kanadischer Wissenschaftler hat nun herausgefunden, dass Lockdowns keinen Sinn ergeben.
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23. November 2020, Beginn eines neuen Lockdowns in Toronto.Foto: Geoff Robins/AFP via Getty Images)
Von 16. Mai 2021

Lockdowns hätten nur einen geringen Effekt auf die Senkung der COVID-19-Todesfälle und könnten einer der größten politischen Fehler in der Geschichte Kanadas gewesen sein, schrieb Professor Douglas W. Allen in einer Forschungsarbeit, die im April veröffentlicht wurde. Er wundert sich darüber, warum die Politik neue wissenschaftliche Erkenntnisse kaum in die Maßnahmen einfließen lässt.

Allen, Wirtschaftsprofessor an der kanadischen Simon Fraser University, kam zu diesem Schluss, nachdem er über 80 Arbeiten zu den Auswirkungen von Lockdownmaßnahmen untersucht hatte, die weltweit als Reaktion auf die COVID-19-Pandemie eingeführt wurden. Die Politik erzwang das Herunterfahren von Unternehmen, Lieferketten, verschiedenen Branchenaktivitäten und Aktivitäten des täglichen Lebens.

In seinem Bericht (pdf) schrieb Allen, dass Lockdowns „bestenfalls einen marginalen Effekt auf die Zahl der Covid-19-Todesfälle hatten“.

Er stellte fest, dass viele der frühen Kosten-Nutzen-Modelle aus der Forschung, die von der Politik aufgenommen wurden, von falschen Annahmen ausgingen und den Nutzen von Lockdowns stark überschätzten, während sie den Schaden unterschätzten. Allen merkte an, dass ein großer Fehler in der Modellierung dieser Arbeiten darin bestand, dass sie freiwillige Verhaltensänderungen der Menschen, die Lockdowns unwirksam machen, vernachlässigten.

Viele der Studien zu Beginn der Pandemie seien davon ausgegangen, dass sich menschliches Verhalten nur als Folge von staatlich angeordneten Eingriffen ändert. Dennoch seien Regierungen in Gebieten mit Lockdowns nicht in der Lage gewesen, die Nichteinhaltung der Maßnahmen zu verhindern, während Regierungen in Gebieten ohne Lockdowns von freiwilligen Verhaltensänderungen der Bürger profitierten, die eigene Sicherheitsmaßnahmen ergriffen, erklärte Allen.

Menschen treffen Entscheidungen, und wir reagieren auf die Umgebung, in der wir uns befinden, [aber] diese frühen Modelle berücksichtigten dies nicht.“

Etwa 20 Studien, die zwischen freiwilligen und verordneten Lockdown-Effekten unterschieden, zeigten, „dass verordnete Lockdowns nur marginale Effekte haben und dass freiwillige Verhaltensänderungen einen großen Teil der Veränderungen bei Fallzahlen, Infektionen und Todesfällen erklären.“

282 Mal mehr Schaden als Nutzen

Allens eigene Kosten-Nutzen-Analyse basiert auf der Berechnung von „gewonnenen Lebensjahren.“ Dadurch wird das Verhältnis von durch Lockdowns verlorene und gewonnene Lebensjahre bestimmt. In seinen Berechnungen kommt er zu dem Schluss, dass Lockdowns ein „Fehlschlag sind“.

Basierend auf der Annahme, dass ohne Lockdowns 10 Prozent mehr Todesfälle zu verzeichnen gewesen wären, hätten Lockdown-Maßnahmen der kanadischen Gesellschaft langfristig „282 Mal mehr Schaden zugefügt als sie Nutzen gebracht haben“, betont Allen.

Dabei seien die Lockdown-Kosten erst nach Jahren feststellbar, da sie sich in verringerten Abschlussquoten, verringerten zukünftigen Einkünften und einem langfristig schlechterem Gesundheitszustand niederschlagen würden.

Darum folgert er, dass es möglich sei, „dass Lockdowns als einer der größten friedenspolitischen Fehlschläge in der Geschichte Kanadas in die Geschichte eingehen werden.“

Politik lernt nicht aus der Forschung

In 40 Berufsjahren als Akademiker, stellte Allen fest, habe er noch nie eine vergleichbar umfassende Reaktion der Forschung erlebt, wie in Bezug auf COVID-19. „Schätzungen zufolge wurden in einem Jahr mehr als 40.000 Arbeiten zu diesem Thema verfasst.“ Die Forschung decke „jeden erdenklichen Aspekt von COVID-19“ ab und die „Informationskaskade“ sei überwältigend.

Dennoch seien die „allgegenwärtigen Reaktionen der Medien, des öffentlichen Gesundheitswesens und der Politik auf die Pandemie einseitig, unvollständig und im letzten Jahr fast unverändert geblieben“, so der Wissenschaftler. Bei den Lockdown-Maßnahmen in diesem Jahr seien die Fehler vom vergangenen Jahr wiederholt worden, man habe also nicht dazugelernt.

Es seien öffentliche Verlautbarungen gemacht worden, „die im Widerspruch zu grundlegenden COVID-19-Fakten standen“ und die leicht zugänglich gewesen wären. Es habe auch keine öffentlichen Beweise dafür gegeben, dass die Bundes- oder Provinzregierungen Kanadas sowohl die Nutzen- als auch die Kostenseite ihrer politischen Entscheidungen berücksichtigt hätten, so Allen.

Darüber hinaus seien faktenbasierte Forschungsergebnisse, die im Widerspruch zur offiziellen Regierungslinie standen, oft im Internet von Social-Media-Plattformen entfernt worden. Auch seine eigene.

Das Original erschien in The Epoch Times USA mit dem Titel: Lockdowns May Be Canada’s Biggest Policy Failure in History (deutsche Bearbeitung von mk)



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