„Wirtschaftsentwicklungsreise“: Weitere US-Delegation nach Taiwan gereist

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Die Sprecherin des US-Repräsentantenhauses Nancy Pelosi zu Besuch bei Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen am 03. August 2022 in Taipeh, Taiwan.Foto: Chien Chih-Hung/Office of The President via Getty Images
Epoch Times22. August 2022

Ungeachtet der wachsenden Spannungen mit China nach dem Taiwan-Besuch der US-Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi ist erneut eine US-Delegation nach Taipeh gereist. Mit der „Wirtschaftsentwicklungsreise“ solle eine „strategische Partnerschaft“ mit Taiwan aufgebaut werden, sagte der republikanische Politiker Eric Holcomb am Montag nach einem Treffen mit Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen. Washington hatte vergangene Woche angekündigt, im Herbst Handelsgespräche mit Taipeh zu beginnen.

Taiwans Präsidentin Tsai sagte, da sich der „globale Autoritarismus“ ausbreite, müssten demokratische Verbündete zusammenstehen und verstärkt zusammenarbeiten. Holcomb sagte, die USA und Taiwan teilten „viele gemeinsame Werte, Interessen und Ziele“. Die USA versuchten weiterhin, eine strategische Partnerschaft mit Taiwan aufzubauen.

Nach Taiwan Südkorea

Der Gouverneur des US-Bundesstaates Indiana will auch mit Vertretern der weltweit führenden taiwanischen Halbleiterindustrie zusammentreffen. Am Mittwoch will er dann nach Südkorea weiterreisen. Taiwan ist neben Südkorea der wichtigste Hersteller von Mikrochips, die gerade weltweit knapp sind.

Peking kritisierte das Treffen der US-Delegation mit Taiwans Präsidentin scharf. Chinas Außenministerium forderte die USA auf, sich an die „Ein-China-Politik“ zu halten und alle Formen des offiziellen Austausches mit Taiwan einzustellen. Teil der sogenannten Ein-China-Politik ist es, Peking als alleinigen Repräsentanten Chinas anzuerkennen.

China lehnt Taiwans Pläne für Handelsgespräche mit Washington ab, obwohl es ebenfalls mehrere Handelsabkommen mit Taipeh aus früheren Jahren unterhält. Peking kritisiert zudem alle diplomatischen Aktionen, die Taiwan Legitimität verleihen könnten, und reagiert mit wachsender Wut auf Besuche westlicher Politiker. Chinas Militär hatte nach Pelosis Besuch in Taiwan seine bisher größten Manöver in den Gewässern rund um die Insel abgehalten und dabei auch Raketen abgeschossen.

Seit der Spaltung zwischen China und Taiwan im Jahr 1949 betrachtet Peking die Insel als abtrünniges Gebiet, das es wieder mit dem Festland vereinigen will – notfalls mit militärischer Gewalt. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat zuletzt Befürchtungen wachsen lassen, Peking könnte im Umgang mit Taiwan auf ein ähnliches Vorgehen setzen. (afp/mf)



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