Wie und warum Robert F. Kennedy Jr. den Ukraine-Krieg beenden will
Der demokratische US-Präsidentschaftskandidat Robert F. Kennedy Jr. will nach eigener Aussage den russisch-ukrainischen Konflikt so schnell wie möglich beenden, wenn er zum Präsidenten gewählt würde. „Ich werde ihn beenden. Die Russen wollen ihn beenden“, sagte er kürzlich im Interview mit Epoch Times.
Dazu fordert er die Durchsetzung der Minsker Vereinbarungen, die eine friedliche Beilegung der territorialen Streitigkeiten zwischen Russland und der Ukraine zum Ziel haben. Dabei geht es um den Status des Donbas, einer prorussischen Separatistenregion in der Ostukraine.
Nach dem Sturz des prorussischen Regimes im Jahr 2014 erklärte die Region ihre Unabhängigkeit von Kiew. Die Region, in der überwiegend Russen leben, steht seit 2014 im Mittelpunkt des Konflikts.
Kennedy: Russland will Donbas nicht
Laut Kennedy drängten die Russen auf eine Lösung, die den Donbas als Teil der Ukraine belassen würde. Und das, obwohl 90 Prozent der dortigen Bevölkerung dafür stimmte, sich von der Ukraine abzuspalten und Teil von Russland zu werden.
Russland hätte das abgelehnt, nach dem Motto: „Nein, wir wollen euch nicht. Wir wollen nur, dass ihr dafür sorgt, dass die ethnischen Russen im Donbas sicher sind und nicht von der Regierung ermordet werden, die die USA eingesetzt haben“, erklärte der Präsidentschaftsanwärter.
Kennedy spielte darauf an, dass der von den USA unterstützte ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Teil einer größeren antirussischen geopolitischen Strategie sei. Selenskyj habe anfänglich seinen Wahlsieg nur erlangt, weil er die Minsker Vereinbarungen unterstützte.
„Er kandidierte mit einem Friedensprogramm“, betonte Kennedy. Dann sei er jedoch von den Neokonservativen im Weißen Haus und von einigen Ultrafaschisten in der Ukraine unter Druck gesetzt worden, die darauf bestanden, gegen Russland in den Krieg zu ziehen.
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Geopolitische Machenschaften
Kennedy behauptet, dass die sogenannte „Revolution der Würde“, die Revolution in der Ukraine im Jahr 2014, von den Vereinigten Staaten unterstützt worden sei, um „geopolitische Machenschaften“ in der Region durchzusetzen. Das Ziel sei, einen Regimewechsel in Russland herbeizuführen.
Präsident Biden hat das jetzt zugegeben“, so Kennedy im Interview. „Er sagte, dass unser Ziel ein Regimewechsel in Russland ist.“
Die antirussische Bewegung sei mit US-Geldern unterstützt worden. Die Ukraine erhielt Besuch von prominenten Amerikanern wie dem verstorbenen Senator John McCain und der damaligen stellvertretenden Außenministerin Victoria Nuland, die ihre Unterstützung für die Revolution zum Ausdruck brachten. Durchgesickerte Telefongespräche zwischen Nuland und dem Botschafter in der Ukraine enthüllten, dass die beiden darüber sprachen, wer in der neuen Regierung Führungspositionen einnehmen würde.
Kennedy bezeichnete den Konflikt als „Stellvertreterkrieg“, der von „Neokonservativen“ wie Nuland, Außenminister Antony Blinken und der Direktorin des Nationalen Nachrichtendienstes Avril Haines – damalige Regierungsmitglieder von Präsident Barack Obama – inszeniert wurde.
Nuland machte Anfang des Jahres Schlagzeilen, als sie bei einer Anhörung im US-Kongress zum Nord-Stream-2-Anschlag sagte: „Senator Cruz, genau wie Sie bin ich, und ich denke, auch die Regierung, sehr erfreut zu wissen, dass Nord Stream 2 jetzt, wie Sie gerne sagen, ein Stück Metall auf dem Meeresgrund ist“, wie unter anderem die „Berliner Zeitung“ berichtete.
Das ist keine humanitäre Mission“, sagte Kennedy. „Und es ist nicht gut für die Ukraine. Wir töten all diese ukrainischen Kinder für diese geopolitischen Machenschaften.“
Fiat-Währung als Instrument zur Kriegstreiberei
Kennedy zufolge habe die US-Außenpolitik der letzten zwei Jahrzehnte zu einer zunehmenden Entwertung der US-Währung geführt. Seiner Ansicht nach sollten die Vereinigten Staaten „den Kriegszustand beenden“ und sich auf inländische Belange konzentrieren. Der Ukraine-Krieg sei Teil eines Gesamtplans, um das Vertrauen anderer Nationen in Amerika und in die US-Währung zu schwächen.
„Und die Fiat-Währung – also Papiergeld – wurde erfunden, damit wir, damit Nationen in den Krieg ziehen können, ohne wirklich die Erlaubnis zu bekommen, in den Krieg zu ziehen. Ansonsten hätten sie die Steuern erhöhen und die Menschen Opfer bringen müssen“, sagte Kennedy. Das ständige Gelddrucken führe wiederum zur Inflation: „Die Wurzel der Inflation ist, dass wir Geld drucken und keine Basiswährung haben.“
Neben der Ukraine führte er den Irak als Beispiele an. „Der Irak-Krieg hat uns 8 Billionen Dollar gekostet. Die Ukraine kostet 113 Milliarden Dollar. Wir müssen dieses Geld drucken. Wir müssen uns jeden Tag sechs Milliarden Dollar von den Chinesen und Japanern leihen, um diese Schulden zu bezahlen. Das Geld haben wir nicht.“
Militärbasen abbauen
Die einzige Lösung bestehe darin, „den Kriegszustand zu beenden“. Auch plädiert er dafür, die militärischen Auslandsbasen zu schließen: „Wir haben 800 Basen im Ausland. Wir müssen 1,3 Billionen Dollar pro Jahr drucken, um unseren Militärhaushalt und den Sicherheitsstaat zu bezahlen, den wir durch das Militär geschaffen haben“, betonte Kennedy.
„Die militärischen Abenteuer im Ausland machen uns zu Hause nicht sicherer. Sie machen es noch gefährlicher, Amerikaner zu sein. Das ist das Gegenteil von dem, was wir alle wollen.“
„Wir müssen also das Geld nach Hause bringen und unsere Infrastruktur in diesem Land wieder aufbauen. Wir müssen unsere industrielle Basis wieder aufbauen. Wir müssen unsere Grenzen schützen. Wir müssen Amerika wieder groß machen!“
Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: „RFK Jr. Says He’d End Russia–Ukraine War If Elected“ (deutsche Bearbeitung nh)
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